Wien (bmi) - Nach den sintflutartigen Überschwemmungen in Bosnien-Herzegowina und Serbien helfen die österreichische
Bundesregierung, die Blaulichtorganisationen, NGOs und der ORF den betroffenen Menschen. Angesichts der Flutkatastrophe
am Balkan lässt Österreich Serbien und Bosnien-Herzegowina nicht im Stich: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner
und Außenminister Sebastian Kurz sowie Vertreter von Blaulichtorganisationen, NGOs und des ORF informierten
am 21.05. im Außenministerium über die bereits laufende und geplante Hilfe.
In der gesamten Region sind bisher 45 Todesopfer zu beklagen. In Serbien wurden rund 31.000 Menschen evakuiert,
rund 26.000 sind ohne Strom. In einem Teil des größten Kohlebergwerks des Landes, Kolubara, ist für
ein Jahr aufgrund der Überschwemmungen kein Abbau möglich. Das Kraftwerk Obrenovac, von dem halb Serbien
Strom bezieht, wird von diesem Bergwerk mit Kohle versorgt. In Bosnien-Herzegowina lebt rund eine Million Menschen
in den überfluteten Gebieten, zahlreiche Verkehrsverbindungen sind wegen der seither 3.000 abgegangenen Muren
unterbrochen.
Weitere Probleme in den Krisengebieten sind die Gefahr von Seuchen wegen Hunderter Tierkadaver, die mangelnde Trinkwasserversorgung,
Ernteausfall in Nordost- und Zentralbosnien und die teils komplett zerstörte Infrastruktur. Bis dato ist ein
wirtschaftlicher Schaden von drei Milliarden Euro entstanden.
"In derartigen Katastrophenfällen, wenn Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, müssen
wir rasch und unbürokratisch helfen", sagte Innenministerin Mikl-Leitner. "Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus'
sind bereits 33 österreichische Helfer der niederösterreichischen Feuerwehren und der österreichischen
Wasserrettung in den betroffenen Regionen." Die Helfer sind bereits mit neun Fahrzeugen und vier Booten in
Orasje, im Norden Bosnien-Herzegowinas, und haben mit den rot-weiß-roten Unterstützungsmaßnahmen
begonnen. Zur Versorgung der österreichischen Helfer wurden weitere sechs Personen sowie zwei Fahrzeuge entsandt.
In Serbien sind Sabac-Mitglieder der Salzburger Feuerwehren mit einer Hochleistungspumpe im Einsatz, um die Wassermassen
in den Griff zu bekommen. Außerdem ist eine Einsatzgruppe der Feuerwehr Kärnten zur Evakuierung von
Menschen und für den Materialtransport tätig. Sie kommen mit vier Aluminiumbooten den Menschen zu Hilfe.
Insgesamt sind in Serbien 50 Österreicherinnen und Österreicher mit 14 Fahrzeugen und vier Booten im
Einsatz.
Von der Bundesregierung wurde zudem eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds freigegeben. Das Geld geht
jeweils zur Hälfte an die beiden am stärksten betroffenen Länder Serbien und Bosnien-Herzegowina
gehen. Außerdem setzt sich die Regierung dafür ein, dass Serbien als EU-Beitrittskandidat Gelder aus
dem Solidarfonds der Union bekommt.
Caritas und Rotes Kreuz kooperieren mit ihren jeweiligen Partnern im Land. Und auch der ORF startet die nunmehr
elfte "Nachbar-in-Not"-Aktion, die diesmal unter dem Motto "Hochwasser in Südeuropa" steht.
Dabei wird der ORF umfassend über die Katastrophe informieren und intensiv um Spenden werben.
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