Impulse und Ideen für ein kosmopolitisches Wien – Mit vereinten Kräften von der Internationalisierung
profitieren
Wien (rk) - Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger präsentierte am 21.05. Ergebnisse des "forums
wien.welt.offen" gemeinsam mit den Klubobleuten von SPÖ, Grünen und ÖVP. In einem einjährigen
Prozess hat das Forum Vorschläge für ein kosmopolitisches Wien entwickelt, das die Chancen der Internationalisierung
nutzt und gleichzeitig Teilhabe und Integration sicherstellt. "Zukunftsorientierte Politik muss den Fokus
auf das enorme Potenzial einer vielfältigen Gesellschaft legen. Sie muss auf der Basis von Chancengleichheit
alle mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen einschließen. Das forum wien.welt.offen beschäftigt
sich daher mit der Gestaltung des sozialen Wandels, von Mobilität und Vielfalt in unserer Stadt", wie
Frauenberger bei der Pressekonferenz betonte. Zentrale Herausforderungen würden dabei in Zukunft vor allem
den Bildungsbereich betreffen. Frauenberger: "Unser Bildungssystem bereitet Kinder auf die Herausforderungen
von morgen vor, wir müssen daher sicherstellen, dass Schulen und Kindergärten diese Aufgabe heute bestmöglich
bewältigen können!"
Um die Zukunft einer Stadt zu gestalten, so Frauenberger weiter, gelte es mit vereinten Kräften zu arbeiten.
"Wir wollen Wien weltoffen halten und Herausforderungen gemeinsam angehen", verweist die Integrationspolitikerin
auf das breite politische Bündnis aus SPÖ, Grünen und ÖVP. Über die Parteigrenzen hinweg
wolle man in diesem Bereich gemeinsam für Wien arbeiten, betonen die drei Klubobleute Rudi Schicker (SPÖ),
David Ellensohn (Grüne) und Fritz Aichinger (ÖVP) bei der Pressekonferenz.
Rudi Schicker, Klubobmann der SPÖ Wien: "Wien ist eine Stadt, die davon lebt, dass dessen fortschrittliche
Technologien, die großartigen Dienstleistungen und die tollen Ausbildungschancen auch in die Welt getragen
werden. Wien kennt viele Kulturen und spricht viele Sprachen. Das alles sind Voraussetzungen dafür, dass Wien
auch weiterhin Dreh- und Angelpunkt aller Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln bleibt. Einerseits
müssen wir größtes Interesse haben, die gut ausgebildeten AkademikerInnen und HochschulabsolventInnen
zu halten! Andererseits sind wir aber auch im höchsten Maße daran interessiert, dass Menschen, die ihre
Muttersprache bestens beherrschen, Wien im Ausland, als weltoffene und lebensfrohe Stadt repräsentieren -
als Stadt des Wissens, der Technologie und kulturellen Vielfalt."
David Ellensohn, Kluobmann Grüne Wien: "Mehrsprachigkeit stärkt Chancen - dafür braucht es
Förderung, Ausbildung - schon vom Kindergarten an. Wer seine Erstsprache beherrscht, wird jede weitere Sprache
leichter lernen. Das ist gerade in dieser vielsprachigen Europäischen Union von zentraler Bedeutung. Dafür
braucht es aber auch LehrerInnen mit Kompetenzen (z.B. durch Migrationserfahrung). Setzen wir Initiativen für
entsprechende Unterstützung - jeder soll wissen, dass seine Sprachkenntnisse ein wertvoller Beitrag für
Wien bedeutet".
Fritz Aichinger, Klubobmann der ÖVP Wien: "Die ÖVP Wien engagiert sich seit der ersten Stunde im
forum wien.welt.offen, sowie dem vorausgegangenen Prozess der Wiener Zuwanderungskommission. Erfreulich ist für
uns, dass im Zusammenspiel mit namhaften Experten viele Ideen und Vorschläge für die Gestaltung des Zusammenlebens
in Wien entwickelt werden können. Der ÖVP Wien ist beispielsweise die gezielte Gewinnung von Hochqualifizierten
ein sehr großes Anliegen, auf der anderen Seite halten wir zum Beispiel die Einführung des Wahlrechts
für Drittstaatsangehörige oder eine Ausweitung der Möglichkeit zur Erlangung der Doppelstaatsbürgerschaft
für den falschen Weg. Die Arbeit der Wiener Zuwanderungskommission und der Plattform forum.wien.welt.offen
sind Zeugnis ernsthafter und lebhafter politischer Diskussion. Dieses Forum zeigt deutlich, dass Weltoffenheit
und kosmopolitische Weitsicht weit über Parteigrenzen hinaus gehen. In diesem Sinne werden wir uns auch weiterhin
im forum wien.welt.offen engagieren."
In Nachfolge der Wiener Zuwanderungskommission (2009-2011) ist es die Aufgabe des "forums wien.welt.offen",
Zuwanderung, Vielfalt und sozialen Zusammenhalt weiterzudenken und Initiativen für eine international attraktive
und integrationsfähige Stadt zu setzen. Als Ergebnis der unterschiedlichen inhaltlichen Veranstaltungen haben
die ExpertInnen die "Agenda wien.welt.offen" mit verschiedenen Projektvorschlägen vorgelegt. Gemeinsam
haben sich die VertreterInnen der Parteien darauf geeinigt, das Augenmerk zunächst auf die Verwirklichung
der Initiative "Study Vienna" zu legen.
Study Vienna - Wien als Stadt für internationale StudentInnen, "one mouseclick away"
"Study Vienna" zielt auf eine gemeinsame Plattform der Wiener Hochschulen, um sich zusammen mit den Vorteilen
Wiens als Stadt zum Studieren und wissenschaftlichen Arbeiten zu präsentieren. Um das Angebot und die Leistungen
der Wiener Hochschulen international sichtbarer zu machen, soll als Initialprojekt ein gemeinsamer, englischsprachiger
Webauftritt der Universitäten entstehen. Dieser wird insbesondere über Master- und Ph.D.-Studiengänge
informieren und umfassende praktische Informationen zum Leben und Studieren in Wien beinhalten.
Die internationale Positionierung Wiens als Universitäts- und Forschungsstandort sowie ein offensives Werben
um internationale Exzellenz sind das Ziel der Initiative, die im Netzwerk von Universitäten und unter Koordination
des Universitätsbeauftragten der Stadt Wien umgesetzt wird.
Fachenqueten und Dialogveranstaltungen als Ecksteine der Arbeit des "forum wien.welt.offen"
Um seine Vorschläge zu erarbeiten, trifft sich das "forum wien.welt.offen" zu regelmäßigen
Treffen, bei denen Ideen entwickelt und mögliche Maßnahmen konkretisiert werden. Drei Fachenqueten zu
besonders relevanten Themen fanden 2013 statt: "Multilingualität & Verständigung", "Partizipation
& Teilhabe" sowie "Migrationsgesellschaft & demokratische Mitbestimmung". Neben den Mitgliedern
des Forums nahmen rund 30 renommierte ExpertInnen aus dem In- und Ausland an diesen Veranstaltungen teil, die wesentliche
Impulse für die "Agenda wien.welt.offen" setzten.
Auch 2014 setzt sich das "forum wien.welt.offen" im Rahmen von Fachenqueten und öffentlichen Dialogen
mit aktuellen Themen auseinander. So wird sich eine Veranstaltung im September der Frage kompensatorischer Ressourcen
für sozial benachteiligte Bildungsstandorte widmen, gefolgt von einer weiteren Veranstaltung rund um die Themen
Anti-Diskriminierung und Gleichbehandlung.
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Wirtschaft für Integration unterstützt Initiative für weltoffenes
Wien
Kraft-Kinz und Rahimi: "Stadt profitiert von Vielfalt und weltoffenem Klima!"
Wien (vwfi) - "Wien profitiert von einem weltoffenen Klima!", zeigen sich Georg Kraft-Kinz und
Ali Rahimi, Obleute des Vereins Wirtschaft für Integration und Mitglieder des externen ExpertInnengremiums
des forums wien.welt.offen, anlässlich der heutigen Präsentation der Ergebnisse des forums wien.welt.offen
durch Stadträtin Sandra Frauenberger überzeugt.
"Der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Wien muss im internationalen Wettbewerb um die besten Hände
und Köpfe vermehrt auf Weltoffenheit setzen! Um Wien als weltoffene Stadt zu positionieren, müssen wir
Vielfalt nicht nur als Realität anerkennen, sondern auch als Chance und Bereicherung erlebbar machen! Wir
unterstützen daher die Aktionsvorschläge des forums wien.welt.offen, die auf ein positives Zusammenleben
und gelebte Internationalität abzielen", so Kraft-Kinz und Rahimi
"Vielfalt der Stadt vor den Vorhang holen!"
"Vielfalt ist in Wien nicht die Ausnahme sondern die Realität: Hier werden 250 unterschiedliche Sprachen
gesprochen, 70% der Kinder und Jugendlichen in Wien haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Unsere Stadt
wäre ohne diese Vielfalt um vieles ärmer - sozial, kulturell, sprachlich und wirtschaftlich! Engagierte
WienerInnen mit und ohne internationale Wurzeln machen mit ihren unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten
Wien zu einer internationalen Metropole und zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort! Umso wichtiger ist es deshalb,
die Weltoffenheit Wiens zu fördern - sowohl in den Köpfen der Menschen als auch bei der Präsentation
der Stadt nach außen!", sind Kraft-Kinz und Rahimi überzeugt.
Hier setzt der Verein Wirtschaft für Integration auch mit eigenen Projekten an. Etwa mit dem mehrsprachigen
Redewettbewerb "SAG'S MULTI!", der heuer zum fünften Mal stattgefunden hat (weitere Informationen:
www.sagsmulti.at).
Im Vorjahr wurde außerdem in Kooperation mit dem ORF Landesstudio Wien der "Preis der Wiener Vielfalt"
initiiert und verliehen. Mit dem Preis wurden bewusst WienerInnen mit und ohne internationale Wurzeln, die mit
Ihrem Engagement zur Vielfalt und Weltoffenheit in der Stadt beitragen, vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet
(www.preisderwienervielfalt.at).
"Potenziale fördern und Partizipation ermöglichen!"
Weltoffenheit bedeute aber auch, so Kraft-Kinz und Rahimi, "ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem
jede bzw. jeder einzelne, unabhängig von Herkunft oder sozioökonomischem Background ihre bzw. seine Talente
entdecken und entfalten kann". Bildung sei hier besonders wesentlich: "Anstatt auf die Defizite zu fokussieren,
wie es in der nationalen Bildungsdebatte aktuell passiert, gilt es Bildungsvererbung vorzubeugen!", sind die
Obleute von Wirtschaft für Integration überzeugt.
Darüber hinaus orten Kraft-Kinz und Rahimi insbesondere im Hinblick auf die wachsende Zahl hier lebender Menschen
ohne österreichischen Pass vermehrten Diskussionsbedarf: "Mit der Internationalisierung unserer Stadt
steigt auch die Zahl der Menschen, die zwar hier leben, arbeiten und Steuern zahlen, aber von wesentlichen Mitbestimmungs-
und Mitgestaltungsrechten ausgeschlossen bleiben. Es braucht ein intensives Nachdenken über politische Rechte
und - damit verbunden - über ein modernes Staatsbürgerschaftsgesetz!", so Kraft-Kinz und Rahimi.
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien ist Gründungs- und Hauptsponsor von Wirtschaft für
Integration.
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