Produktion unterliegt starken saisonalen Schwankungen, daher werden
flexible Rahmenbedingungen gefordert, um sich Markt anpassen zu können
Wien (pwk) - Nach einer durchwachsenen Entwicklung 2013 steigt das Produktionsvolumen in der Automotiven
Zulieferindustrie seit Jahresbeginn wieder leicht an. „Wir haben die schlimmsten Zeiten wohl hinter uns, von einem
deutlichen Anziehen der Konjunktur sind wir allerdings noch immer weit entfernt. Vielmehr bewegen wir uns bei den
meisten Kennzahlen in etwa beim langjährigen Mittelwert“, erklärt Dietmar Schäfer, Vorsitzender
der ARGE Automotive, die derzeitige Lage in der Automotiven Zulieferindustrie. Die Produktionserwartung für
die kommenden Monate liegt laut aktuellem Konjunkturtest bei „verhalten optimistisch“. Die Auftragslage ist zwar
noch leicht unterdurchschnittlich, allerdings ist dies vor allem mit dem schwachen Inlandsmarkt zu begründen.
Leicht positiv entwickelt sich hingegeben die Nachfrage aus dem Ausland. Bei den Beschäftigten geht man davon
aus, dass sich 2014 die Zahl hier stabil entwickelt. „Wir erwarten für das Gesamtjahr ein leichtes Produktionsplus“,
prognostiziert Schäfer die zu erwartende Entwicklung. Pro Jahr werden in der Automotiven Zulieferindustrie
in Österreich rund 19 Mrd. Euro an Produktionswert erwirtschaftet. Mit knapp 70.000 Beschäftigten zählt
der Sektor zu den größten heimischen Industriezweigen.
Internationale Abhängigkeit erfordert Flexibilität
Die aktuelle Konjunkturanalyse der Automotiven Zulieferindustrie macht einmal mehr deutlich, dass die Produktion
starken Schwankungen unterliegt. Grund dafür ist die unmittelbare Abhängigkeit von den europäischen
Herstellerwerken in der just in time-Zulieferkette und die zunehmende Auslagerung von Wertschöpfung von den
Herstellern an die Zulieferer. Der ARGE Vorsitzende fordert daher flexible Produktionsbedingungen, um die Produktion
kurzfristig an die Kunden- und Markterfordernisse anzupassen. „Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat klar aufgezeigt,
dass der Arbeitsmarkt möglichst flexibel ausgerichtet werden muss, um die Anpassung an saisonale, zyklische
oder strukturelle Veränderungen der Volkswirtschaft erfolgreich zu meistern und optimal auf Nachfrageschwankungen
reagieren zu können.“ Gemeinsam mit dem Sozialpartner wolle man daher über innovative Arbeits(zeit)modelle
und Vorschläge für eine flexible und leistungsorientierte Gestaltung der Lohnpolitik nachdenken.
Hohe Bedeutung für Wirtschaftsstandort Österreich
Die Automotive Zulieferindustrie gehört mit einem Produktionswert von rund 19 Mrd. Euro und einer Wertschöpfung
von 5,5 Mrd. Euro pro Jahr zu den größten Industriezweigen Österreichs. Die indirekte Bedeutung
des Sektors für den Wirtschaftsstandort Österreich ist besonders hoch. So hängen bis zu 164.000
Arbeitsplätze in Österreichs Volkswirtschaft (3,9 % der Beschäftigungsverhältnisse) von der
Automotiven Zulieferindustrie ab. Der gesamtwirtschaftliche Produktionswert beträgt rund 32 Mrd. Euro - das
ist ein Anteil von 6 % an der Volkswirtschaft.
Über die ARGE Automotive
Die ARGE Automotive Zulieferindustrie ist die Interessenvertretung bzw. Dienstleistungs- und Serviceorganisation
für die rund 800 in der WKO vertretenen Unternehmen aus dem automotiven Wertschöpfungsbereich und vereinigt
somit alle wesentlichen Player dieses Sektors unter ihrem Dach. Trägerorganisationen sind die WKO, vertreten
durch die Bundes¬sparte Industrie, und die AWO/Außenwirtschaft Österreich sowie fünf Industrie-Fachver¬bände,
die Kraftfahrzeugzulieferbe¬triebe zu ihren Mitgliedern zählen. Oberstes Ziel ist, eine verbesserte öffentliche
Wahrnehmung der Autozulieferbetriebe zu schaffen, um die industriepolitischen Rahmenbedingungen zu optimieren.
Durch die Integration in die WKO ist auch für eine optimale Koordination insbesondere mit dem Fachverband
der Fahrzeug¬industrie als Interessenvertretung der Herstellerseite gesorgt.
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