Das IHS und EcoAustria bestätigen darüber hinaus einen Beschäftigungseffekt
von 2.528 Vollzeitäquivalenten und Abgabeeffekte von 65 Mio. Euro für das Jahr 2012.
Wien (acv) - Veranstaltungszentren sind Wirtschaftstreiber, tragen wesentlich zur Imagebildung eines Standortes
im Ausland bei und kurbeln den Tourismus an. "Das Austria Center Vienna als größtes Konferenzzentrum
Österreichs ist auf internationale wissenschaftliche Kongresse spezialisiert und leistet dadurch einen wesentlichen
Beitrag zu positiven Externalitäten und fördert Bildungswerte und Netzwerkeffekte, wodurch natürlich
auch der Wissensstandort Österreich stark profitiert", so Dr. Susanne Baumann-Söllner, Vorständin
der IAKW-AG, im Rahmen der jüngsten Studienpräsentation von IHS und EcoAustria im Austria Center Vienna.
Multiregionale Input-Output-Analyse als Analysetool
Im Rahmen einer gemeinsamen Studie erhoben das IHS und EcoAustria erstmals die ökonomischen Auswirkungen
von Veranstaltungen im Austria Center Vienna auf die österreichische und Wiener Wirtschaft. Als Basis diente
das Veranstaltungsjahr 2012, in dem 150 Veranstaltungen mit 149.461 Gästen (davon 61.436 internationale Gäste)
stattfanden. Als Instrument wurde eine vom IHS entwickelte multiregionale Input-Output- Analyse gewählt. "Diese
Input-Output-Analyse basiert auf Tabellen, die die Verflechtungen zwischen den einzelnen Produktionssektoren der
Volkswirtschaft und deren Beitrag zur Wertschöpfung darstellen. Durch die Multiregionalität können
einzelne Effekte sogar bundeslandweise zugeordnet werden", so DI Alexander Schnabl, Gruppenleiter der Gruppe
"Unternehmen, Branchen und Regionen" am IHS. Infrastruktur, veranstaltungsbezogene Dienstleister und
Tourismus profitieren Ganz wesentlich wirkt sich ein Veranstaltungszentrum in der Standortregion auf die Infrastruktur
aus, die aufgrund der Nachfrage nach regionalen Produkten und Dienstleistungen errichtet und instand gehalten werden
muss. Veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, wie etwa für Veranstaltungen spezifisch benötigte
Materialien, aber auch Dienstleistungsbetriebe im Bereich Transport, Unterkunft und Verpflegung der (internationalen)
Gäste profitieren massiv. Induzierte Effekte ergeben sich aus der Nachfrage der Gäste nach anderen Gütern
oder Dienstleistungen, die nicht unmittelbar mit der Veranstaltung verbunden sind, wie etwa einen Einkaufsbummel
in der Stadt oder einen Museumsbesuch, und der touristischen Kundenbindung der Besucherinnen und Besucher an Wien
und Österreich.
252,43 Mio. Euro Bruttowertschöpfung allein im Jahr 2012
Die Ergebnisse der Studie sprechen für sich: Im Veranstaltungsjahr 2012 betrug die, vom Austria Center
Vienna erzielte Bruttowertschöpfung insgesamt 252,43 Mio. Euro, wobei UR 153,34 Mio. Euro, also 61 %, in Österreich
und davon wiederum 98,79 Mio. Euro in Wien generiert wurden. Die zusätzlich generierte Bruttowertschöpfung
im Ausland betrug 99,09 Mio. Euro. Generell kann die Bruttowertschöpfung durch Addition der Nettogütersteuern
auf das Bruttoinlandsprodukt überführt werden.
2.528 Vollzeitäquivalente, Hotels und Gastronomie profitieren am meisten Internationale Kongresse wirken
sich ganz wesentlich auf die Beschäftigung in der Region aus: so konnte 2012 ein Beschäftigungseffekt
in Österreich von 2.528 Vollzeitäquivalenten erzielt werden, wobei knapp zwei Drittel der Arbeitsplätze
in Wien gesichert wurden.
Die Studie betrachtet auch die sektorale Verteilung der Wertschöpfung nach der NACEKlassifizierung.
Die drei Sektoren, auf die sich die größten Anteile der österreichischen Wertschöpfung
beziehen, sind die Beherbergungs- und Gastronomieleistungen mit 28,68 Mio. Euro (18,7 %), der Bereich "Wirtschaftliche
Dienstleistungen für Unternehmen" mit 22,28 Mio. Euro (14,5 %) und der Sektor "Bauinstallationen
und sonstige Ausbautätigkeiten" mit 12,65 Mio. Euro (8,2 %).
In Wien zeigt sich die positive Auswirkung auf den Hotel- und Gastronomiesektor mit 25,2 % Anteil an der Gesamtwertschöpfung
sogar noch deutlicher.
Staat lukrierte 64,63 Mio. Euro an Abgaben
"Die Tätigkeit des Austria Center Vienna spiegelt sich auch in direkten und indirekten Steuern sowie
Sozialversicherungsbeiträgen wider. Insgesamt generierte das Kongresszentrum durch seine Veranstaltungen EUR
64,63 Mio. an fiskalischen Effekten", erklärt Dr. Ulrich Schuh, Forschungsvorstand von EcoAustria. Dabei
entfiel der größte Anteil (43,3 %, EUR 27,98 Mio.) auf den Bund, gefolgt von der Sozialversicherung
mit EUR 22,99 Mio. (35,6 %). Wien verzeichnete Einnahmen von EUR 4,28 Mio. (6,6 %), die anderen acht Bundesländer
und Gemeinden zusammen EUR 9,39 Mio.
"Österreich und Wien zählen zu den bedeutungsvollsten Kongressdestinationen in Europa. Wir sind
stolz, hier als größtes Kongresszentrum Österreichs einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Kongressstandortes
Wiens leisten zu können", so die Vorständin.
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