Außenminister: Auch Bosnien braucht Unionsgelder - EU-Kreise: Für Serbien bis zu
100 Mio. Euro möglich
Brüssel/Wien (bmeia/apa) - Nach Angaben von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat die EU-Kommission
den von Hochwasser betroffenen Balkan-Staaten Kroatien, Serbien und Bosnien ihre Hilfe zugesichert. Dabei gehe
es nicht nur um Rettungskräfte aus EU-Ländern, die sich bereits im Einsatz befinden, sondern auch um
Gelder für den Wiederaufbau, sagte Kurz am 19.05.
Für den Wiederaufbau können nun Kroatien und Serbien, nicht aber Bosnien, bei der EU Gelder aus dem Solidaritätsfonds
beantragen. Dieser steht Mitgliedsstaaten und Beitrittskandidaten nach schweren Katastrophen zur Verfügung,
um öffentliche Infrastruktur zu reparieren und die Kosten für Nothilfe zu tragen. Serbien und Kroatien
hätten bereits angekündigt, um die Gelder anzusuchen, sagte EU-Kommissar Johannes Hahn laut einer Sprecherin.
Es bleibe bis Ende Juli, Anfang August dafür Zeit.
Die Unterstützung für den Wiederaufbau hängt vom Gesamtschaden ab, der erst in den kommenden Wochen
erhoben wird. Dabei sind allein für Serbien Hilfen von bis zu 100 Millionen Euro möglich, heißt
es aus EU-Kreisen.
Aber auch Bosnien-Herzegowina soll EU-Gelder erhalten. "Es braucht Hilfe der Union sowohl für Serbien
als auch für Bosnien. Ich bin froh, dass beide Kommissare mir zugesichert haben, dass es Bestrebungen der
EU geben wird, hier Unterstützung zu leisten", sagte Außenminister Kurz. Die Mittel für Bosnien
könnten nach seinen Angaben aus dem Bereich humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der EU-Kommissarin
Kristalina Georgiewa kommen, auch könnte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle aus seinen Mitteln etwas
beisteuern.
Die EU leistet in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten bereits Katastrophenhilfe. Nach Angaben der EU-Kommission
sind bereits 450 Helfer aus 14 EU-Ländern im Einsatz. EU-Kommissarin Georgiewa sagte vor Journalisten, die
Lage besonders in Bosnien sei "sehr komplex" - nicht nur wegen der politischen Lage und der Spaltung
des Landes zwischen verschiedenen Ethnien, sondern auch, da viele Landminen aus dem Balkankrieg noch immer nicht
geräumt wurden und nun auch die Hilfsmaßnahmen behindern.
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