Starke Nachfrage nach österreichischen Technologien bei der weltgrößten Drohnen-Expo
,AUVSI's Unmanned Systems 2014' in Florida
Los Angeles/Wien (pwk) - „Unmanned Systems 2014“, organisiert von der Association of Unmanned Vehicle System
International (AUVSI), ist die weltgrößte Expo und Konferenz für UAV's, d.h. 'Unmanned Aerial Vehicle'
oder Drohnen. Vom 12. bis 15.05. versammelten sich 8.000 Fachbesucher und 600 Hersteller aus 55 Ländern in
Orlando, Florida, darunter Aerospacegiganten wie Boeing, General Atomics, Lockheed Martin und Northrop Grumman.
„Lag bisher der Schwerpunkt der Expo im Verteidigungssektor, so stehen zunehmend UAV's für den zivilen und
kommerziellen Einsatz im Fokus und sind Game Changer. Kommerzielle Drohnen sind ein schnell wachsendes Aerospace-Segment
mit Chancen für österreichische Hightech-Anbieter“, betont Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
in Los Angeles. Das starke Interesse an den österreichischen Innovationen unterstreicht einmal mehr, wie sich
österreichische Unternehmen in der dynamisch sich entwickelnden UAV-Zukunftsbranche mit ihren Innovationen
gegen härteste Konkurrenz behaupten.
Drohnenspezialist Schiebel war mit dem CAMCOPTER S-100 vertreten, und zwar mit der bisher größten Palette
an kommerziellen Anwendungsmöglichkeiten, wie z.B. zur Überwachung von Häfen, Pipelines und Stromleitungen.
Boeing vertritt im Rahmen eines Teaming Agreement den unbemannten Minihubschrauber am US-Markt. Schiebel setzt
auf österreichische Qualitätsprodukte und hat eine 95%ige Wertschöpfung. RIEGL präsentierte
erstmals die State of the Art Laservermessungstechnologie für UAV's, die eine Messgenauigkeit von 25 mm hat
und auch über eine konkurrenzlose Messgeschwindigkeit verfügt. Das große Interesse an der Neuheit
übertraf alle Erwartungen. Die NASA ist ein prominenter Anwender und misst aus großer Höhe die
Schneedecke. Der Wiener Antennenspezialist PIDSO Propagation Ideas & Solutions stellte das mobile Tracking
Antennensystem mTas vor, das sich im Vergleich zur Konkurrenz durch extreme Leichtigkeit und geringen Leistungsverbrauch
auszeichnet. PIDSO-CEO Christoph Kienmayer überlegt aufgrund des starken Interesses und großen US-Marktpotentials
gemeinsam mit einem österreichischen Partner mit ‚Made in USA‘ zu punkten. Das US-Partnerunternehmen Aurora
Flight Science der Wiener Neustädter Firma Diamond Airborne Sensing GmbH rüstet das bemannte Diamond
Überwachungsflugzeug DA42 zum sog. 'Optionally Piloted Vehicle' (OPV) um - eine Drohne, die unbemannt wie
auch bemannt fliegen kann. Deren Überwachungsdrohne 'Orion' kann mit dem sparsamen Austro-Dieselmotor fünf
Tage lang in der Luft bleiben.
Thaler fasst das Resumee der österreichischen Messeteilnehmer zusammen: „Die Teilnahme an AUVSI's Unmanned
Systems ist für die nachhaltige Marktbearbeitung ein Muss. Sie ist die ideale Plattform, um Innovationen zu
lancieren. Auch bietet sie die Möglichkeit, Kontakte mit der Lieferkette zu knüpfen und mögliche
Integratoren zu sondieren.“
Attraktive Zukunftsbranche
Der Drohnensektor ist durch die ständig wachsende Vielfalt der Einsatzbereiche äußerst attraktiv.
Deshalb drängen laufend neue Unternehmen in den Markt. Der Einsatz kommerzieller Drohnen wird sich dynamisch
entwickeln, so z.B. zur Wetterbeobachtung, Inspektion von beispielsweise Öl-, Stromleitungen, Staudämmen
und Häfen. In der Landwirtschaft kann die Zahl der Früchte, der Wasserbedarf, der Zeitpunkt des Einsatzes
von Pestiziden etc. bestimmt werden. Drohnen liefern spektakuläre Filmaufnahmen und übernehmen mit höchster
Präzision und Schnelligkeit Vermessungsaufgaben. Im Katastropheneinsatz können einsturzgefährdete
Gebäude mit Drohnen risikolos durchflogen werden und in Echtzeit 3D Karten angelegt werden. Die US-Drohnenindustrie
wird laut Schätzungen der AUVSI in den ersten zehn Jahren nach Freigabe kommerzieller Drohnenflüge über
100.000 Jobs schaffen und 80 Mrd. USD erwirtschaften.
Ausnahmen für 'low risk'- Einsatzbereiche
Die US-Drohnenindustrie wartet auf ihre Regulierung, um bei der Zulassung kommerzieller Drohnen mit Ländern
wie Australien und Kanada gleichzuziehen. Kommerzielle Drohnenflüge sind in den USA bisher verboten. Die US-Flugbehörde
(FAA) signalisierte während der Messe Bereitschaft, Ausnahmen beim Einsatz von kleinen Drohnen (SUAV) in Bereichen
mit geringem Risiko wie z.B. Landwirtschaft, Film und Inspektion von Stromleitungen zu genehmigen. Die Herausforderung
ist, Tausende unbemannter Flugkörper in den weltgrößten und komplexesten Luftraum - 7.000 Jets
sind ständig in der Luft – sicher zu integrieren. Daran arbeitet die FAA im Auftrag des Kongresses und soll
dazu bis September 2015 ein Regelwerkwerk vorlegen. Bis jetzt erhielten in den USA nur etwa 600 vor allem öffentliche
Stellen Fluggenehmigungen, hauptsächlich Polizei und Universitäten.
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