Hundstorfer: Weiterhin steigende Arbeitslosigkeit
 bei steigender Beschäftigung

 

erstellt am
02. 06. 14
11.30 MEZ

Unternehmen suchen wieder mehr Arbeitskräfte - 20.146 Arbeitslose weniger als im Vormonat
Wien (bmask) - "Auch Ende Mai 2014 setzt sich der Trend der vergangenen Monate weiter fort - weiter steigende Beschäftigung, aber ein deutlich über diesem Beschäftigungszuwachs hinausgehender Zuwachs des Arbeitskräfteangebots sorgt bei nach wie vor schwacher Konjunktur für eine weitere Zunahme der vorgemerkten Arbeitslosen", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 02.06. anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat um 20.146 bzw. - 5,2 Prozent zurückgegangen. EUROSTAT weist für Österreich, auf Grundlage der international vergleichbaren Befragungsmethode, eine Quote von 4,9 Prozent aus. Damit bleibt Österreich innerhalb der Europäischen Union vor Deutschland nach wie vor das Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit. "Die Zahl der unselbständig Beschäftigten liegt Ende Mai um rund 20.000 über dem Wert des Vorjahres", betont Hundstorfer.

Derzeit sind 290.892 Personen beim Arbeitsmarktservice arbeitslos registriert. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 38.997 bzw. +15,5 Prozent. Inklusive der Personen in Schulungen des Arbeitsmarktservice beträgt die Zunahme 39.834 bzw. +12,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf nationaler Basis liegt mit 7,7 Prozent um 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Vor allem bei Älteren, gesundheitlich beeinträchtigten und oftmals nur gering qualifizierten Personen steigt die Zahl der Vorgemerkten überdurchschnittlich. Für diesen Personenkreis ist es erfahrungsgemäß besonders schwierig nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine neue Stelle zu finden. Mit dem Arbeitsmarktpaket für Ältere - das im Mai gestartet wurde - setzt die Bundesregierung wichtige Impulse: Insgesamt 370 Millionen Euro werden in den kommenden drei Jahren für über 50-jährige Arbeitssuchende investiert. Damit können pro Jahr 20.000 Personen in eine geförderte Arbeitsstelle gebracht werden.

"Noch heuer werden von diesem Geld 100 Millionen in den Ausbau beschäftigungsfördernder Angebote des Arbeitsmarktservice investiert. Dadurch erwarte ich mir eine deutliche Entlastung", unterstrich Hundstorfer. Durch die Neuregelung des Pensionsvorschusses bei Antrag einer Invaliditätspension sind 5.000 Personen mehr in der Arbeitsmarktstatistik erfasst, die vorher nicht aufgeschienen sind.

Einen ersten Lichtblick stellt der Anstieg der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen dar. Mit 29.946 liegt der Bestand der Bestand an offenen Stellen Ende Mai um 1.481 bzw. +5,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Vor allem in Tirol mit +16,3 Prozent, in Kärnten mit +13,3 Prozent und in Wien mit +11,0 Prozent suchen die Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte. Gegenwärtig werden vor allem Büroberufe und Handelsberufe wieder stärker nachgefragt. Obwohl zudem auch in Industrie Gewerbe wieder etwas mehr Stellen gemeldet werden, stagniert derzeit aber noch immer die Beschäftigung in diesen wichtigen konjunktursensiblen Bereichen.

In Folge steigt Ende Mai die Arbeitslosigkeit im Bau um +22,4 Prozent. Im warenproduzierenden Bereich nimmt die Zahl der Vorgemerkten um +11,3 Prozent zu und in der damit eng verbundenen Arbeitskräfteüberlassung liegt die Zahl um +17,6 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die sektorale Entwicklung ist zudem auch einer der Gründe für den überdurchschnittlichen Anstieg von arbeitslos vorgemerkten Männern (+16,7 Prozent), bei Frauen beträgt die Zunahme +14,0 Prozent. Regional differenziert sind gegenwärtig vor allem Wien und Oberösterreich mit +19,7 Prozent bzw. +19,5 Prozent die Bundesländer mit dem stärksten Anstieg.

Auch am Lehrstellenmarkt bleibt die Nachfrage der Unternehmen noch verhalten. In der Folge liegt die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden um 104 bzw. +2,5 Prozent über dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen österreichweit um 180 bzw. -5,8 Prozent rückläufig ist. Entgegen dem Bundestrend steigt allerdings die Zahl der gemeldeten freien Lehrstellen zumindest in Niederösterreich und Kärnten wieder leicht an. Im Burgenland ist die Zunahme mit +12,3 Prozent noch deutlich stärker und in Vorarlberg werden aktuell sogar um +27,5 Prozent mehr Lehrlinge gesucht.

"Trotz dieser Lichtblicke und der nach wie vor guten internationalen Position Österreichs bleibt der Arbeitsmarkt Ende Mai 2014 hinter den Erwartungen zurück. Eine nachhaltige Verbesserung des Gesamtarbeitsmarktes wird allerdings nur bei deutlich höherem Wirtschaftswachstum erfolgen", so Hundstorfer abschließend.

 

 

 

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