Unternehmen suchen wieder mehr Arbeitskräfte - 20.146 Arbeitslose weniger als im Vormonat
Wien (bmask) - "Auch Ende Mai 2014 setzt sich der Trend der vergangenen Monate weiter fort - weiter
steigende Beschäftigung, aber ein deutlich über diesem Beschäftigungszuwachs hinausgehender Zuwachs
des Arbeitskräfteangebots sorgt bei nach wie vor schwacher Konjunktur für eine weitere Zunahme der vorgemerkten
Arbeitslosen", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 02.06. anlässlich der Veröffentlichung der
Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat um 20.146 bzw.
- 5,2 Prozent zurückgegangen. EUROSTAT weist für Österreich, auf Grundlage der international vergleichbaren
Befragungsmethode, eine Quote von 4,9 Prozent aus. Damit bleibt Österreich innerhalb der Europäischen
Union vor Deutschland nach wie vor das Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit. "Die Zahl der unselbständig
Beschäftigten liegt Ende Mai um rund 20.000 über dem Wert des Vorjahres", betont Hundstorfer.
Derzeit sind 290.892 Personen beim Arbeitsmarktservice arbeitslos registriert. Das ist ein Anstieg gegenüber
dem Vorjahr um 38.997 bzw. +15,5 Prozent. Inklusive der Personen in Schulungen des Arbeitsmarktservice beträgt
die Zunahme 39.834 bzw. +12,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf nationaler Basis liegt mit 7,7 Prozent um 0,9
Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Vor allem bei Älteren, gesundheitlich beeinträchtigten und oftmals nur gering qualifizierten Personen
steigt die Zahl der Vorgemerkten überdurchschnittlich. Für diesen Personenkreis ist es erfahrungsgemäß
besonders schwierig nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine neue Stelle zu finden. Mit dem Arbeitsmarktpaket
für Ältere - das im Mai gestartet wurde - setzt die Bundesregierung wichtige Impulse: Insgesamt 370 Millionen
Euro werden in den kommenden drei Jahren für über 50-jährige Arbeitssuchende investiert. Damit können
pro Jahr 20.000 Personen in eine geförderte Arbeitsstelle gebracht werden.
"Noch heuer werden von diesem Geld 100 Millionen in den Ausbau beschäftigungsfördernder Angebote
des Arbeitsmarktservice investiert. Dadurch erwarte ich mir eine deutliche Entlastung", unterstrich Hundstorfer.
Durch die Neuregelung des Pensionsvorschusses bei Antrag einer Invaliditätspension sind 5.000 Personen mehr
in der Arbeitsmarktstatistik erfasst, die vorher nicht aufgeschienen sind.
Einen ersten Lichtblick stellt der Anstieg der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen dar. Mit 29.946
liegt der Bestand der Bestand an offenen Stellen Ende Mai um 1.481 bzw. +5,2 Prozent über dem vergleichbaren
Vorjahreswert. Vor allem in Tirol mit +16,3 Prozent, in Kärnten mit +13,3 Prozent und in Wien mit +11,0 Prozent
suchen die Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte. Gegenwärtig werden vor allem Büroberufe und Handelsberufe
wieder stärker nachgefragt. Obwohl zudem auch in Industrie Gewerbe wieder etwas mehr Stellen gemeldet werden,
stagniert derzeit aber noch immer die Beschäftigung in diesen wichtigen konjunktursensiblen Bereichen.
In Folge steigt Ende Mai die Arbeitslosigkeit im Bau um +22,4 Prozent. Im warenproduzierenden Bereich nimmt die
Zahl der Vorgemerkten um +11,3 Prozent zu und in der damit eng verbundenen Arbeitskräfteüberlassung liegt
die Zahl um +17,6 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die sektorale Entwicklung ist zudem auch
einer der Gründe für den überdurchschnittlichen Anstieg von arbeitslos vorgemerkten Männern
(+16,7 Prozent), bei Frauen beträgt die Zunahme +14,0 Prozent. Regional differenziert sind gegenwärtig
vor allem Wien und Oberösterreich mit +19,7 Prozent bzw. +19,5 Prozent die Bundesländer mit dem stärksten
Anstieg.
Auch am Lehrstellenmarkt bleibt die Nachfrage der Unternehmen noch verhalten. In der Folge liegt die Zahl der sofort
verfügbaren Lehrstellensuchenden um 104 bzw. +2,5 Prozent über dem Vorjahreswert während der Bestand
an gemeldeten offenen Lehrstellen österreichweit um 180 bzw. -5,8 Prozent rückläufig ist. Entgegen
dem Bundestrend steigt allerdings die Zahl der gemeldeten freien Lehrstellen zumindest in Niederösterreich
und Kärnten wieder leicht an. Im Burgenland ist die Zunahme mit +12,3 Prozent noch deutlich stärker und
in Vorarlberg werden aktuell sogar um +27,5 Prozent mehr Lehrlinge gesucht.
"Trotz dieser Lichtblicke und der nach wie vor guten internationalen Position Österreichs bleibt der
Arbeitsmarkt Ende Mai 2014 hinter den Erwartungen zurück. Eine nachhaltige Verbesserung des Gesamtarbeitsmarktes
wird allerdings nur bei deutlich höherem Wirtschaftswachstum erfolgen", so Hundstorfer abschließend.
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