Das ÖAW-Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) feiert seine ersten 20
Jahre – Zeilinger: „Science for Policy in Reinform“
Wien (öaw) - Gentechnik, mobile Kommunikation, Stromnetze. Nur drei von zahlreichen Themen, die für
emotional geführte Debatten und erhitzte Gemüter sorgen. Für eine wissenschaftliche gesicherte Informationsbasis
sorgt das Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der ÖAW. Seit 20 Jahren.
Seine Geschichte reicht weiter zurück. Anfang der 1970er Jahre, mit dem Ende der Wirtschaftswunderjahre, macht
sich in der Gesellschaft Skepsis breit. Skepsis gegenüber den Versprechungen des Fortschritts und den damit
verbundenen Kosten. Der Umweltschutz erhält einen Stellenwert. Erste Arbeitskreise der ÖAW setzen sich
daraufhin mit Nutzen und Frommen neuer Technologien auseinander. Damals noch unter dem Begriff der Zukunftsforschung.
1985 schließlich starten fundierte Vorarbeiten zur Technikfolgenabschätzung – auf Initiative des damaligen
Wissenschaftsministers Heinz Fischer. Seit 2. Juni 1994 ist das ITA ein Institut der ÖAW. Das kritischste
Institut der Akademie.
Seine Analysen umfassen die technischen, kommerziellen, sozialen und ethischen Aspekte neuer Technologien und ihrer
Einsatzgebiete. Etwa zu Fragen der Informationsgesellschaft, zu Privatsphäre und Datensicherheit. Zu Umgang
und Steuerung neuer Technologien wie eben der Gentechnologie. Oder zu Energieversorgung und Nachhaltigkeit. Wobei
das ITA nicht definiert, was dem Wohl der Gesellschaft am meisten dient. Vielmehr werden Chancen und Risiken von
Fall zu Fall wissenschaftlich geprüft. Und so aufbereitet, dass sie in den politischen Entscheidungsprozess
einfließen können.
Denn die Arbeit der rund 20 Forscherinnen und Forscher am ITA endet nicht mit der Publikation in einer Fachzeitschrift.
Die Ergebnisse richten sich gezielt an ein breites Publikum. An Interessenvertretungen, Politik, an Bürgerinnen
und Bürger. An diese vor allem. Im Rahmen von Bürgerkonferenzen wird das Wissen aktiv und im Diskurs
in die Gesellschaft getragen. „Das ist Science for Policy in ihrer Reinform. Das ITA genießt international
einen hervorragenden Ruf und ich kann jetzt schon sagen, dass wir in den kommenden Jahren noch viel gemeinsam vorhaben“,
so ÖAW-Präsident Anton Zeilinger.
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