Nächtigungsminus für Tourismussprecher „unerfreulich, aber kein Drama“ – Mit erfolgreichen
gemeinsamen Wintersportinitiativen und Kampagnen „am richtigen Weg“
Wien (pwk) - Wie die Statistik Austria am 27.05. mitteilte (siehe
hier >), schließt die abgelaufene Wintersaison - November 2013 bis April 2014 - mit einem leichten
Minus von 1,7 Prozent (64,46 Mio. Nächtigungen) im Vergleich zur Rekordsaison des Vorjahres ab, während
die Zahl der Gästeankünfte in diesem Zeitraum mit 16,87 Mio. um 0,8 Prozent geringfügig gestiegen
ist. Sowohl inländische (15,8 Mio.; minus 1 Prozent) als auch ausländische Gästenächtigungen
(49,37 Mio.; minus 1,9 Prozent) waren rückläufig. Für den Obmann der Bundessparte Tourismus und
Freizeitwirtschaft, Hans Schenner, ist das Ergebnis „unerfreulich, aber kein Drama“, da sich der Nächtigungs-Rückgang
in einem überschaubaren Bereich abspiele. „Das ist jedoch nur eine Durchschnittsbetrachtung, was somit für
all jene Betriebe, die es härter als den Durchschnitt getroffen hat, sicher kein Trost ist“, relativiert der
Vertreter von rund 90.000 Tourismusbetrieben.
Schenner: „Der Grund für das Minus - das liegt für mich auch klar auf der Hand – war die fehlende Winterstimmung
in vielen Gebieten Österreichs, aber vor allem auch in den wichtigsten Herkunftsländern und Nahmärkten
wie Deutschland oder Niederlande.“ Wenn bereits Ende Jänner, Anfang Februar die Golfplätze rund um München
aufsperren, brauche man sich nicht zu wundern, dass sich die Lust auf Winterurlaub nicht einstelle, so der WKÖ-Tourismussprecher.
„Nächstes Jahr werden wir’s mehr schneien lassen, damit es mit der Winterstimmung klappt“, so Schenner scherzhaft.
Ein sattes Plus von 21,8 Prozent bei den Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte im April 2014
eingefahren werden, was, so Schenner, vor allem auf die Verschiebung der diesjährigen Karwoche in den April
zurückzuführen war.
Erfolgreiche Kampagne für Ski-Wiedereinsteiger am deutschen Markt
Wintersport ist weiterhin in vielen Bundesländern das Standbein für die Wintersaison. Deshalb hat die
Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft als Partner der "Allianz Zukunft Winter" und der "Servicestelle
Wintersportwochen" gemeinsam mit dem Fachverband der Seilbahnen, der Skiindustrie, dem Skischulverband und
den maßgeblichen Ministerien neue Initiativen gesetzt. Besonders erfolgreich ist die Kampagne: "Wiedereinsteiger.
Willkommen zurück!" der Österreich Werbung (ÖW) in Kooperation mit den Bundesländern Tirol,
Salzburg und Kärnten am deutschen Markt. „Angesprochen werden Skifahrer, die aus unterschiedlichen Gründen
mit dem Skifahren aufgehört haben, und nun zum Wiedereinsteigen motiviert werden. Und das mit Erfolg!“, berichtet
Schenner. Allein das deutschsprachige Imagevideo der ÖW mit dem Titel: "Wieder Ski fahren. Willkommen
zurück. Winter in Österreich" wurde auf youtube seit Anfang Jänner 2014 über 399.896 Mal
angeklickt und angesehen. "Neue Produkte schaffen neues Interesse für den Wintersport. Wichtig ist, dass
wir einheitliche Botschaften auf den Märkten absetzen, also dass die Österreich Werbung, die Landestourismusorganisationen
und auch einzelne Regionen hier den Werbedruck durch gemeinsame Slogans erhöhen", zeigt sich Tourismusobmann
Schenner mit dem eingeschlagenen Weg sehr zufrieden.
Servicestelle Wintersport: Rückgang von Wintersportwochen gestoppt
Erfreut zeigt sich Schenner auch über den Erfolg der Servicestelle für Wintersportwochen: „Seit der Gründung
der Initiative konnte der Abwärtstrend, betreffend die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an
Schulskikursen, gestoppt werden.“ Zudem haben sich 1.678 Bewegungserzieher und Begleitlehrer selbständig und
aktiv in der Servicestelle registriert. Im Jahr 2011 haben 23,8 Prozent der Schülerinnen und Schüler
eine Sommer- oder Wintersportwoche absolviert, wobei der Anteil an Wintersportwochen mit 13,43 Prozent noch immer
höher liegt als der Anteil der Sommersportwochen mit 10,3 Prozent. „Wir konnten hier eine Trendumkehr einleiten
und werden auch weiterhin am Ball bleiben und intensiv für den Wintersport in Österreich weiterarbeiten“,
betont Schenner und dankt dem Team der Servicestelle Wintersport. Die Servicestelle ist ein gemeinsames Projekt
von Sport, Schule und Wirtschaft, mit dem Ziel, Wintersportwochen für Schüler, Lehrer und Eltern attraktiver
zu machen. Seit Jänner 2011 bietet sie Lehrern, Eltern und Schülern alle notwendigen Informationen –
sowohl rechtlich wie auch organisatorisch – zur Abhaltung und Durchführung von Wintersportwochen.
Durchaus positiv sieht Schenner abschließend den Blick in die nahe touristische Zukunft: „Ich denke, dass
wir im Sommer 2014 zumindest das Ergebnis des Vorjahr-Sommers 2013 mit 66,5 Mio. Nächtigungen erreichen werden.
Für Mai und Juni rechne ich sogar mit einem Plus von 1-2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“
Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die Interessenvertretung
für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit- und Sport, Reisebüros,
Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz in Österreich
ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft abhängig. Die Branche erwirtschaftet eine jährliche
Bruttowertschöpfung von rund 42 Milliarden Euro, das sind mehr als 15 Prozent des BIP.
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