Hundstorfer bei ILO-Konferenz in Genf

 

erstellt am
06. 06. 14
11.30 MEZ

Faire Migration bedeutet Schutz vor Arbeitsausbeutung – Österreich unterstützt internationale Initiativen für faire Arbeitsmigration
Genf/Wien(bmask) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer unterstützte am 06.06. in seiner Rede bei der 103. Internationalen Arbeitskonferenz in Genf die von der ILO (International Labour Organisation) vorgeschlagene Agenda für faire Migration. Diese widme sich dem Schutz vor Arbeitsausbeutung und basiere auf einem Ansatz, der die Rechte der Migrantinnen und Migranten in den Fokus rückt.

Hundstorfer: "Ich unterstütze auch die Zielsetzung, menschenwürdige Arbeit in den Herkunftsländern zu fördern, um aus der Migration eine Option anstelle einer Notwendigkeit zu machen. Doch ein auf Rechten basierender Ansatz muss auch den Empfängerländern ermöglichen, von Migranten und Migrantinnen die Einhaltung bestimmter Pflichten einzufordern."

Voll und ganz unterstützte Hundstorfer das Vorgehen gegen inakzeptable Situationen, denen Wanderarbeitnehmer und -innen ausgesetzt sind. Um zu gewährleisten, dass alle - insbesondere auch Migranten und Migrantinnen - den branchenüblichen Grundlohn erhalten, hat Österreich 2011 ein Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz mit spezieller Lohnkontrolle geschaffen. In Österreich sind Wanderarbeitnehmer und -innen, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, arbeits- und sozialversicherungsrechtlich gleichgestellt.

Österreich als Ziel- und Transitland ist auch besonders aktiv bei der Bekämpfung des Menschenhandels. Seit 2004 gibt es die Task Force Menschenhandel, in der Ministerien, Exekutivbehörden, Sozialpartner und Nichtregierungsorganisationen an der Bekämpfung des Menschenhandels und an der Verbesserung der Lage der Opfer arbeiten.

Hundstorfer: "Die Menschenrechte aller Migranten und Migrantinnen sind zu wahren. Österreich ist bereit, konstruktiv an internationalen Initiativen für faire Arbeitsmigration mitzuarbeiten."

Abschließend führte Hundstorfer ein Arbeitsgespräch mit dem japanischen Vizeminister für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt, Shigeki Sato. Dabei wurde insbesondere über Beschäftigung von älteren Menschen gesprochen.

Hundstorfer: "Beeindruckend ist der in Japan hohe Anteil an Erwerbstätigen unter den älteren Generationen. Wir können von Japan sehr viel lernen, stehen wir doch was die demographische Entwicklung angeht vor ähnlichen Herausforderungen".

Die internationale Arbeitsorganisation (IAO) mit ihrer im UNO Gefüge einzigartigen dreigliedrigen Struktur (Regierungen, Arbeitnehmer/innen, Arbeitgeber/innen) hat zur Aufgabe, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer/innen in der Welt zu verbessern. Daneben legt sie den Schwerpunkt auf den Schutz der grundlegenden Menschen- und Freiheitsrechte in der Arbeits- und Sozialwelt.

Die normsetzende Tätigkeit ist das stärkste Instrument der IAO: Bis heute wurden 189 Übereinkommen und 202 Empfehlungen angenommen. In acht ILO-Kernarbeitsnormen ist festgelegt, was an Mindestvoraussetzungen nötig ist, um eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeitsbeziehungen zu ermöglichen: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivvertragsverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit sowie das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Im Normenanwendungsausschuss werden heuer wiederum Streikrechtsverletzungen angesprochen.

 

 

 

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