Stadt Wien und fünf Klimabündnis-Bezirke arbeiten mit indigenen Völkern am Rio
Negro in Brasilien zusammen - 122.000 Quadratkilometer Regenwald werden geschützt
Wien (rk) - Gemeinsam für Klima und Regenwald. Seit 20 Jahren sind Gemeinden, Bezirke und Bundesländer
aus Österreich mit indigenen Völkern am Rio Negro in Brasilien verbunden. Das Klimabündnis Österreich
bildet eine Partnerschaft mit der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien.
In Wien haben sich die Stadt Wien 1991, fünf Bezirke (4., 7., 8., 9. und 13.) sowie 38 Betriebe und 12 Schulen
dem Klimabündnis angeschlossen.
Klimabündnis-Partnerschaft schützt 122.000 km2 Regenwald
Die FOIRN kämpft seit ihrem Bestehen um die Anerkennung der traditionellen Landrechte. Die mittlerweile
über 950 Klimabündnis-Gemeinden aus Österreich sowie alle Bundesländer unterstützen sie
dabei politisch, ideell und finanziell. 1998 erreichte die FOIRN mit österreichischer Hilfe die Anerkennung
von 110.000 km2 Regenwald, die seitdem auf insgesamt über 122.000 km2 erweitert wurden. Das ist eine Fläche,
die mehr als eineinhalb Mal so groß wie Österreich ist. Durch die Partnerschaft wird unter anderem auch
der Ausbau des indigenen Schulwesens, die Stärkung der Kultur und die traditionelle nachhaltige Bewirtschaftung
des Regenwaldes gefördert. Die 1. Präsidentin der FOIRN, Almerinda Ramo dankt den Klimabündnis-PartnerInnen
in Österreich: "Seit 20 Jahren verbindet uns das gemeinsame Anliegen, den Regenwald und das Klima zu
schützen. Ich bin sehr glücklich über die langjährige Kooperation. Die Unterstützung hat
uns im Kampf um unser Land und unsere Rechte sehr geholfen. Wir leben zwar in zwei sehr unterschiedlichen Welten,
müssen aber eine gemeinsame Antwort auf die Bedrohungen des Klimawandels finden."
Fußball wie in Amazonien
Das Klimabündnis Österreich macht den Ankick zur Fußball-WM. Am Freitag, den 6. Juni 2014,
zwischen 14-16 Uhr wird in 1220 Wien, Steinbrechergasse 18 am Naturfußballplatz barfuß Fußball
gespielt. Anschließend gibt es für die beiden Teams ein Flussbad! Den Ankick macht die Präsidentin
des Dachverbandes der indigenen Organisationen vom Rio Negro, Almerinda Ramos. Die Stadt Wien ist durch die Wiener
Klimaschutzkoordinatorin Mag. DDr. Christine Fohler-Norek vertreten.
Über das Wiener Klimaschutzprogramm
Mit der Fortschreibung des 1999 in Kraft gesetzten Klimaschutzprogramms der Stadt Wien, dem sogenannten KliP
II, bekannte sich die Stadt Wien im Dezember 2009 weiterhin zu einem aktiven und effektiven Klimaschutz und verpflichtete
sich zur Mitwirkung an der Erfüllung der europäischen energie- und klimapolitischen Zielsetzungen. Das
KliP umfasst 37 Maßnahmenprogramme mit insgesamt 385 Einzel-Maßnahmen in den fünf Handlungsfeldern:
"Energieaufbringung", "Energieverwendung", "Mobilität und Stadtstruktur", "Beschaffung,
Abfallwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz", "Öffentlichkeitsarbeit". Dank des
ambitionierten Klimaschutzprogramms der Stadt Wien konnten mittlerweile bereits 3,75 Mio. CO2-Äquivalente
an Jahresemissionen vermieden werden. Die pro-Kopf-Emissionen lagen im Jahr 2012 um 24 % unter jenen des Jahres
1990.
Das KliP war bisher nicht nur hinsichtlich der Reduktion von Treibhausgasen erfolgreich, sondern löste auch
beträchtliche positive volkswirtschaftliche Effekte aus. Im Zeitraum 1999 bis 2012 lösten die umgesetzten
Maßnahmen ein Investitionsvolumen von mehr als 24 Mrd. Euro aus. Der Wertschöpfungseffekt betrug im
selben Zeitraum 23 Mrd. Euro. Damit konnten im Jahr 2012 rund 58.350 Arbeitsplätze gesichert werden.
Die Umsetzung der vielen Klimaprojekte und die Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis wird von der Magistratsdirektion
- Klimaschutzkoordination vorangetrieben.
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