Zukunft bereits heute gestalten
Wien (landjugend) - 14 Länder, 13 Sprachen, 36 europäische Junglandwirte, elf hochkarätige
Referenten, ein Schulprojekt, 230 Gäste, drei Podien und ein Anliegen: die Zukunft der europäischen Landwirtschaft
bereits heute nachhaltig gestalten. Am 13.06. lud die Landjugend Österreich zum Europäischen Junglandwirtekongress
auf Schloss Weinzierl, Wieselburg (NÖ). Ziel war es, sich als Jugend sowohl in gesellschaftspolitische Fragen
als auch in fachliche Themen einzubringen. Um zukunftsfähig gestalten und wirtschaften zu können, gilt
es, über den Tellerrand hinauszuschauen und gemeinsam eine starke Stimme zu sein.
Europäischer Rat der Junglandwirte zu Gast
Der "Europäische Rat der Junglandwirte" (CEJA) ist nicht nur das Bindeglied zwischen den Junglandwirten
Europas und den europäischen Institutionen, sondern auch Interessenvertreter in weltweit namhaften Gremien.
Als Sprachrohr nach außen und als beratendes Gremium nach innen werden sowohl fachliche und politische Positionen
erarbeitet als auch vielfältige Anliegen und Interessen der europäischen Agrarjugend diskutiert. Ziel
ist unter anderem die aktive Gestaltung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und die Attraktivierung des ländlichen
Raumes. Die Landjugend Österreich entsendet regelmäßig Junglandwirte nach Brüssel und ganz
Europa, um aktuelle Themen mitzugestalten und so den österreichischen Jungbauern sowie Jungbäuerinnen
auf internationaler Ebene eine Stimme zu geben. Zum Europäischen Junglandwirtekongress lud die Organisation
Agrarjugendvertreter aus ganz Europa ein, um gemeinsam über Zukunftsfragen zu diskutieren. Die internationalen
Gäste sollten zudem einen Einblick in die Vielfalt der österreichischen Landwirtschaft und in das agrarische
Bildungssystem bekommen.+
Vielfältige Gäste, vielfältiges Programm
Das Programm des Kongresstages war sehr vielfältig. Nach der Begrüßung durch die Bundesleitung
gab es für die 36 europäischen Teilnehmer und rund 200 Landjugendliche sowie Schüler aus Österreich
ein Impulsreferat des früheren EU-Agrarkommissars Franz Fischler. Im Fokus der Eröffnung stand die Präsentation
des österreichischen Agrarbildungssystems und die Vorstellung des Schulprojektes "We are the future?"
der Klasse 4 LWa des Francisco Josephinum.
Drei Podien, drei Themen
Ziel des Kongresses war es, dass sich die Jugend sowohl in gesellschaftspolitische Fragen, als auch in fachliche
Themen einbringt und so die Herausforderung der Zukunft bereits heute gestaltet. Anhand von drei thematisch unterschiedlichen
Podien wurde das Spektrum, mit dem sich die Jugendlichen auseinandersetzten, aufgezeigt. Die Vielfalt spiegelte
sich auch in der Besetzung der Podien wider. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Jugend
stellten sich nicht nur den Themen, sondern auch den spannenden Diskussionen.
So gingen Harald von Witzke (Agrarökonom & Universitätsprofessor), Rupert Lindner (Stv. Sektionsleiter
BMLFUW), Matteo Bartolini (CEJA-Präsident) sowie Matthias Engelbrecht und Christoph Fenz (Klasse 4 LWa) der
Frage "Welche Rahmenbedingungen können heute für die landwirtschaftliche Produktion 2050 gesetzt
werden?" nach.
Über "Verstädterung und Landverschwendung" diskutierten Alexandra Catalao (Kabinettsmitglied
- EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos), Stephan Mayer-Heinisch (Präsident Handelsverband), Kurt Weinberger (Generaldirektor
ÖHV & Präsident AIAG) sowie Patrick Schmutzer und Lukas Sperl (Klasse 4 LWa).
Dem dritten Themenschwerpunkt "Jugend - limitierte Ressource im ländlichen Raum?" widmeten sich
Elisabeth Köstinger (Abgeordnete zum Europäischen Parlament), Franz Ledermüller (Generaldirektor
SVB), Joris Baecke (Junglandwirt Niederlande) sowie Lukas Hochwallner und Christian Nachförg (Klasse 4 LWa).
Schüler sagten ihre Meinung
Der Landjugend Österreich war es ein großes Anliegen, auch Schülern die Möglichkeit zu
geben, sich am Europäischen Junglandwirtekongress zu beteiligen. So entstand die Zusammenarbeit mit der Klasse
4 LWa des Francisco Josephinum Wieselburg. Im Zuge des Unterrichtsfaches "Projektmanagement" haben die
Schüler das Projekt "We are the future?" ins Leben gerufen. Dieses bot ihnen die Möglichkeit,
die Instrumente des Projektmanagements nicht nur theoretisch zu erlernen, sondern auch real umzusetzen. Die Schüler
präsentierten den internationalen Teilnehmern das österreichische Bildungssystem und beschäftigten
sich in einzelnen Phasen intensiv mit den inhaltlichen Themen des Europäischen Junglandwirtekongresses. Die
Ergebnisse des Projektes brachten die Schüler, als Vertretung der österreichischen Jugend, am Podium
ein. Eine zusätzliche Ausstellung repräsentierte während der Veranstaltung die gesamte Aktion.
Drei Tage Österreich
Zusätzlich zum EU-Junglandwirtekongress werden die Vertreter der europäischen Junglandwirteorganisationen
am Freitag bäuerliche Betriebe besichtigen und so die große Bandbreite der österreichischen Landwirtschaft
kennenlernen. Der Samstag steht im Zeichen des Pflanzenschutzes. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe beschäftigen
sich die internationalen Teilnehmer unter anderem mit Zulassungsverfahren auf europäischer Ebene.
Mit freundlicher Unterstützung von...
Ein herzliches Dankeschön gilt den Unterstützern dieses einmaligen Projektes! Danke dem Bundesministerium
für ein lebenswertes Österreich, dem Bundesministerium für Familien und Jugend, der Landwirtschaftskammer
Österreich, der Österreichischen Hagelversicherung, Steyr, Tirol Milch, Schärdinger, Pöttinger,
So schmeckt Niederösterreich, Biomin, Probstdorfer Saatzucht und VLV (Schweinebörse).
Die Landjugend Österreich ist mit rund 90.000 Mitgliedern die größte Organisation ihrer Art im
ländlichen Raum. Der Fokus liegt in der Weiterbildung der Mitglieder und in der aktiven Gestaltung des ländlichen
Raums. Die Organisation betreut unter anderem den aufZAQ-zertifizierten Lehrgang "Landjugend SpitzenfunktionärIn",
eine Ausbildung im jugend- und freizeitpädagogischen Bereich, und bietet als einzige Stelle in Österreich
landwirtschaftliche Fachpraktika im Ausland an. 2014 widmet sich die Landjugend im Speziellen den Themenschwerpunkten
"Vielfalt Landwirtschaft" und "Vereintes Europa".
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