Mitterlehner: Österreich für etwaige
 Gas-Liefereinschränkungen gut gerüstet

 

erstellt am
16. 06. 14
16.00 MEZ

Versorgung gesichert, heimische Gasspeicher gut befüllt - Vorräte für mehr als acht Monate - Bei Einschränkungen zusätzliche Lieferungen über andere Länder möglich
Wien (bmwfw) - "Wir beobachten die Lage genau, aber Österreich wäre für eine eventuelle Verknappung bei Erdgas gut gerüstet, weil es deutlich mehr Speicher und auch mehr Bezugsquellen gibt als noch 2009. Aus der damaligen Gaskrise haben wir wichtige Lehren gezogen", sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der aktuellen Entwicklung im Gaslieferungskonflikt zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation. So könnte russisches Gas jetzt - anders als früher - auch über die Nord-Stream-Pipeline und im Anschluss über die Opal-Leitung von Deutschland nach Österreich kommen. Zusätzlich wurde das reverse-flow-System an mehreren Stellen erfolgreich umgesetzt. Über Deutschland (Überackern und Oberkappel) bzw. über Italien (Arnoldstein) kann Österreich das Gassystem in beide Richtungen betreiben.

Insbesondere kann Österreich Gas aus den massiv ausgebauten heimischen Speichern entnehmen, die mit aktuell rund 65 Prozent deutlich stärker gefüllt sind als zu dieser Jahreszeit in den Vorjahren. Das entspricht 5,3 Milliarden Kubikmetern Erdgas. Aus heutiger Sicht würden unsere Vorräte selbst bei einem völligen Importstopp rechnerisch bis Februar 2015 reichen, also mehr als acht Monate. Die Versorgungssicherheit für Österreichs Haushalte und Wirtschaft ist somit langfristig gewährleistet", betont Mitterlehner. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang auch, dass Österreich bei Gas einen Eigenversorgungsgrad von rund 20 Prozent hat. Rund 60 Prozent des heimischen Gasverbrauchs werden durch Gas aus Russland gedeckt.

Diversifizierung fortsetzen, Erneuerbare ausbauen, Energie effizienter einsetzen
Um die Abhängigkeit von Energie-Importen langfristig zu reduzieren, braucht es aus Mitterlehners Sicht weitere Maßnahmen. "Zusätzlich zum weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien müssen wir Energie insgesamt effizienter einsetzen. Darüber hinaus müssen neue Lieferquellen und weitere neue Routen für Gas etabliert werden, um noch unabhängiger von Krisen zu werden", so Mitterlehner. "Österreich hat schon jetzt den vierthöchsten Erneuerbaren-Anteil in der Europäischen Union, aber die Umstellung des gesamten Energiesystems geht nicht von heute auf morgen. Als Brückenenergieträger zur Ökoenergie wird Gas vor allem in der Industrie weiter benötigt. Dort wird rund um die Uhr Strom benötigt und eben nicht nur dann, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht", so Mitterlehner.

 

 

 

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