50 Jahre Wissenschaftsvermittlung für Wien
Wien (rk) - Das Planetarium Wien (2., Oswald Thomas Platz 1) feierte am 11.06. sein 50jähriges Bestehen.
Im Juni 1964 wurde der heutige Standort im Wiener Prater eröffnet und begeistert seither sämtliche Altersgruppen
für die Geheimnisse des Universums. "Wenn wir die umfangreiche Vorgeschichte des Planetariums mitberücksichtigen,
befindet sich in Wien die älteste Einrichtung außerhalb des Erfinderlands des Projektionsplanetariums,
Deutschland, dessen Technik einen fachkundig begleiteten Blick ins Weltall ermöglicht. Über fünf
Jahrzehnte hinweg ist es dem Planetarium Wien gelungen, seine Besucherinnen und Besucher durch spannende Vorführungen
in den Bann zu ziehen und für die Welt der Wissenschaft zu begeistern. Das Planetarium hat damit einen wesentlichen
Beitrag für den Wissenschaftsstandort Wien geleistet - und dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse allen
WienerInnen zugänglich zu machen", betont Stadtrat Michael Ludwig, Aufsichtsratsvorsitzender der VHS
Wien. Diese zentrale Rolle in der Wissenschaftskommunikation der VHS Wien wird das Planetarium auch weiterhin einnehmen.
"Mit Werner Gruber hat das Planetarium Wien einen Direktor, der laufend neue Wege sucht, Wissenschaft auf
spannende und unterhaltsame Weise zu verbreiten. Es ist uns dabei ein besonderes gemeinsames Anliegen, bei Kindern
und Jugendlichen Interesse und Verständnis für Naturwissenschaften zu wecken. Wir wollen daher als Planetarium
Wien mit besonderem Fokus auf dieses bildungspolitisch so wichtige Ziel neue Impulse setzen und hier eine Vorreiterrolle
einnehmen.", bekräftigt Mario Rieder, Geschäftsführer der VHS Wien. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten
steht Geschichte und Zukunft des Planetariums im Fokus und ein ganz besonderer Kristall, der feierlich verliehen
wird.
Tiuterra Kristall für das Planetarium Wien
Zur 50-Jahr-Feier übergibt das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) einen Kristall der besonderen
Art an das Planetarium Wien. Die sogenannten "Tiuterra Kristalle" sind einzigartig. Während der
World Space Week 2013 rief das ÖWF international dazu auf, Gesteinsproben aus aller Welt zu schicken. So wurden
Proben von der ganzen Erde - und darüber hinaus - gesammelt. Von der Tiefsee bis zur Antarktis sind Proben
eingelangt. Gemeinsam mit einem Marsmeteoriten wurden die Gesteinsproben von Swarovski zu 100 limitierten Kristallen
geschmolzen. Einer davon wird im November mit der italienischen ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti zur Internationalen
Raumstation ISS fliegen. Die Kristalle werden vom ÖWF politischen EntscheidungsträgerInnen und Raumfahrtorganisationen
übergeben, die maßgeblich zur Erforschung des Weltalls und zur öffentlichen Verbreitung von wissenschaftlichen
Erkenntnissen beitragen. Auch dem geschichtsreichen Planetarium Wien wird nun diese Ehre zuteil.
Die Geschichte des Planetariums Wien
Das erste Planetarium außerhalb des Erfinderlandes Deutschland wurde in Wien am 7. Mai 1927 im Rahmen
einer Ausstellung vor dem heutigen Museumsquartier eröffnet. Bald galt es als wahre "Wundermaschine".
Die Vorstellungen wurden in der Folge regelrecht gestürmt und 1931 erfolgte ein dauerhafter Aufbau des Planetariums
am Praterstern. Der Zweite Weltkrieg setzte den Vorführungen jedoch ein jähes Ende und das Planetarium
überstand die Zeit bis 1945 nicht. Im Juni 1962 legte der damalige Bürgermeister von Wien, Franz Jonas,
den Grundstein für das neue Planetarium, das am 20. Juni 1964 schließlich eröffnet wurde. Das Planetarium
wurde unter Prof. Hermann Mucke schnell zum Zentrum astronomischer Volksbildung in Österreich. Im Sommer 2000
erfolgte eine umfassende Modernisierung der gesamten Kuppeltechnik sowie die Neugestaltung des Kuppelsaales. Mit
moderner Technik können astronomische Vorgänge wie Auf- und Untergang von Gestirnen, die Bewegung der
Sonne, der Planeten und des Mondes sowie alle sichtbaren Sterne und Sternbilder anschaulich dargestellt werden.
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