LandesumweltreferentInnen tagten im Seewinkel

 

erstellt am
10. 06. 14
11.30 MEZ

Energie, Atompolitik, Abfallwirtschaft und Klimaschutz im Fokus
Pamhagen/Eisenstadt (blms) - Die jährlich abgehaltene LandesumweltreferentInnen- konferenz fand am 06.06. unter dem Vorsitz von Umweltlandesrätin Verena Dunst und Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld in der Vila Vita in Pamhagen im burgenländischen Seewinkel statt. Neben den Vertretern aller Bundesländer nahm auch Bundesminister Andrä Rupprechter an der Tagung teil. Auf der Agenda standen 43 Tagungsordnungspunkte in den Bereichen Energie & Atompolitik, Luft, Klimaschutz und Abfallwirtschaft.

Der Ausbau des ungarischen Atomkraftwerkes Paks war ein zentrales Thema der Tagung. Das aus der Sowjetzeit stammende AKW, nur rund 180 von der österreichischen Grenze entfernt, soll mit einem russischen Milliardenkredit ausgebaut werden. „Das Burgenland hat bereits im April des Vorjahres im Rahmen des Vorverfahrens zur UVP-Prüfung in einer Stellungnahme in Kooperation mit dem Umweltbundesamt seine ablehnende Haltung geäußert. Österreich sollte versuchen, durch intensive Information und Angebote betreffend Zusammenarbeit bei der Nutzung der Alternativenergie die Vorteile für Ungarn deutlich zu machen“, erklärte Dunst. Ein diesbezügliches Ersuchen seitens der Landesumweltreferentenkonferenz ergeht an die Bundesregierung.

Auf der Tagesordnung stand auch die Reformierung des EURATOM-Vertrags. Um der Stärkung der Kernindustrie einen Riegel vorzuschieben, müsse es eine Anpassung an die neuen politischen Realitäten geben. Die LandesumweltreferentInnenkonferenz ersucht die Bundesregierung, für eine umfassende Reform des EURATOM-Vertrages einzutreten und dabei ihr Stimmrecht zu nutzen, um Entscheidungen im Sinne Österreichs beeinflussen zu können.

Einstimmig sprachen sich die UmweltreferentInnen auch gegen die Verwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft aus. „Wir wollen auch in Zukunft keine Gentechnik auf unseren Feldern. Unsere hohen Standards bei der Lebensmittelproduktion und Lebensmittelsicherheit dürfen nicht umgangen werden. Daher ist es wichtig, dass das Selbstbestimmungsrecht von Mitgliedsstaaten bzw. Regionen über den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen definitiv ermöglicht wird“, stellte Agrarlandesrat Liegenfeld dazu fest. „Österreichische Felder bleiben gentechnikfrei. Es ist mir gelungen, auf EU-Ebene eine Mehrheit für nationale Anbauverbote für gentechnisch veränderte Organismen zu gewinnen“, versicherte Bundesminister Rupprechter. Im Pflanzenbau brauche es einen zeitgemäßen Ansatz, der die Sicherheit für Bauern, Konsumenten und Umweltschutz gleichermaßen garantiere.

Die UmweltreferentInnen befassten sich auch mit dem Problem der illegalen Abfallsammlung und –Verbringung ins Ausland. Neben der Umweltverschmutzung durch Aussortieren des Mülls vor der Grenze stellt die Abfallsammlung durch illegale Sammeltrupps einen wirtschaftlichen Schaden für die heimischen Recyclingbetriebe dar. Eine Handlungsanleitung für die zuständigen Behörden soll dazu erstellt werden. Bei diesem Thema werde eine einheitliche Rechtssprechung angestrebt.

 

 

 

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