Leitl: Verschiebung des Jugendbeschäftigungsgipfels
 von Turin ist "fatales Signal"

 

erstellt am
23. 06. 14
16.00 MEZ

Bekämpfung der beschämend hohen Jugendarbeitslosigkeit muss zum Top-Thema der EU werden
Wien (pwk) - Mit der Verschiebung des für 11. Juli geplanten Jugendbeschäftigungsgipfels in Turin setzt die EU ein „fatales Signal gegenüber Europas Jugend“, kritisiert Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Ehrenpräsident der europäischen Wirtschaftskammern EUROCHAMBRES. „Rund 6 Millionen junge Menschen in der EU suchen einen Job. Das ist beschämend hoch und nicht akzeptabel. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit muss das Top-Thema der EU werden. Konkrete Lösungen sind gefragt – besser gestern als heute.“ Der seit langem geplante Gipfel in Turin wäre eine gute Möglichkeit gewesen, Flagge zu zeigen und auf Basis der vorhergehenden Gipfeltreffen dieser Art in Berlin und Paris, bei denen zahlreiche Vorschläge der Wirtschaft wohlwollend aufgenommen wurden, konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Nun wurde das Treffen ohne konkreten Ersatztermin gestrichen.

Für Leitl, der die Europäischen Wirtschaftskammern in Berlin und Paris vertreten hatte, muss zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vor allem bei der Ausbildung der jungen Menschen angesetzt werden. „Im Mittelpunkt steht die Frage: Was ist zu tun, damit mehr Unternehmen als Ausbildungsbetriebe zur Verfügung stehen? Länder wie Österreich oder Deutschland zeigen mit dem System der dualen Ausbildung und der gelebten engen Verzahnung von Schulen und Betrieben, wie es gehen kann. Die Kammern spielen hier eine wichtige Rolle und sind gerne bereit, ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu teilen.“ Notwendig seien zudem Erleichterungen bei Unternehmensgründungen und ein einfacherer Zugang zu Finanzierungen, um jungen Menschen den Weg in die Selbständigkeit schmackhaft zu machen. Zudem werden die Betriebe nur dann wieder mehr Arbeitsplätze schaffen können, wenn sich die Wirtschaftsaussichten verbessern und sie ausreichend Instrumente für Wachstum und Investitionen haben.

Leitl appelliert eindringlich, ehestmöglich einen Ersatztermin für das abgesagte Gipfeltreffen festzusetzen: „Für eine Verschiebung in Richtung Jahresende hätte niemand Verständnis. Wir sind es der jüngeren Generation schuldig, rasch Antworten auf ihre Probleme zu geben. Jeder Jugendliche, der auf der Straße steht, anstatt in Beschäftigung oder in einer Ausbildung, ist einer zu viel.“

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at