Kärntner Energiemasterplan präsentiert

 

erstellt am
23. 06. 14
16.00 MEZ

LH Kaiser, LR Holub: Kärnten setzt auf Erneuerbare Energien und verfolgt Ziel der Energieunabhängigkeit bis 2025
Klagenfurt (lpd) - Kärnten soll bis 2025 im Bereich Wärme und Strom und bis 2035 im Bereich des Verkehrs energieunabhängig und frei von fossilen und atomaren Energieträgern werden. Diese beiden ehrgeizigen Hauptziele verfolgt der Kärntner Energiemasterplan, der am 23.06. von Projektinitiator Energiereferent LR Rolf Holub vor 400 Gästen in Klagenfurt vorgestellt wurde. Auf 122 Seiten skizziert der „eMAP“ die notwendigen Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. Bei der Veranstaltung vor Ort war auch Landeshauptmann Peter Kaiser.

„Ich danke jedem Einzelnen, der dem Land Kärnten Zeit, Wissen, Engagement und Verantwortungsbewusstsein zur Verfügung gestellt hat“, sagte der Landeshauptmann. Es sei nicht selbstverständlich, dass Wissen und Kompetenz gratis hergegeben werden. „Ich versichere Ihnen, das soll nicht umsonst sein“, betonte Kaiser. Der Energiemasterplan sei eine wichtige Wegmarkierung der Politik Kärntens, sagte er und verwies auf fünf wichtige Punkte: Zum ersten sei damit eine gigantische Leistung innerhalb eines Jahres erbracht und ein Bereich des Regierungsprogrammes auf Schiene gebracht worden. Zweitens werde mit dem „eMAP“ deutlich, dass die Landesregierung bereit sei, Verantwortung zu übernehmen weit über die Legislaturperiode hinaus. „Politik muss Zukunft vorweg nehmen“, meinte Kaiser. Als dritten Punkt hob der Landeshauptmann das klare Bekenntnis zur partizipierenden Demokratie hervor. „121 Gemeinden und über 2.000 Menschen haben ein positives Zeichen gesetzt, Verantwortung für das Land und die Gesellschaft zu übernehmen.“ Dass Kärnten nicht bei Null anfangen müsse, sondern bereits in vielen Bereichen, wie beispielsweise Erneuerbare Energie, vorbildhaft arbeite, sei der vierte Punkt. Als letzten Punkt verwies der Landeshauptmann auf ein Gespräch mit dem Sozialphilosophen Oskar Negt, das in einem Buch dokumentiert werde: „Vieles klingt utopisch, aber der Titel dieses Buches sagt alles, er lautet nämlich ‚Nur noch Utopien sind realistisch‘. In diesem Sinne wünsche ich uns allen Nachhaltigkeit und Kraft, die Kärnten, Österreich und die Welt braucht.“

Holub betonte in seiner Eingangsrede, viele Vertreterinnen und Vertreter in der Politik hätten das Thema der Energiewende erkannt und auch in Kärnten bereits wichtige Vorarbeit dazu geleistet. Mit dem Energiemasterplan wäre Kärnten aber zum ersten Mal den völlig neuen Weg einer breiten Einbindung der Bevölkerung gegangen. Über 1.800 Kärntnerinnen und Kärntner hätten, neben den Expertinnen und Experten der Energiemasterplan-Arbeitsgruppen, am „eMAP“ mitgearbeitet: „121 Gemeinden haben sich aktiv beteiligt und uns über ihre Herausforderungen, Ideen und Konzepte zur Energieunabhängigkeit informiert. Der Energiemasterplan ist das erste Projekt, das von unten nach oben umgesetzt wurde“, so Holub, der allen Beteiligten seinen großen Dank aussprach.

Das gemeinsame Tun sei beim Energiemasterplan ständig im Vordergrund gestanden. Es sei nicht in Parteifarben gedacht worden, sondern in eine Richtung gegangen worden: „Die Noten sind geschrieben, jetzt spielen wir das Stück“, betonte Holub die notwendige Umsetzung des Energiemasterplans. Die Umsetzung würde wichtige Impulse für den Kärntner Wirtschaftsstandort bringen, das Ziel sei unter anderem die Schaffung von über 5.000 nachhaltigen Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren, so Holub, der als erste Maßnahme aus dem Energiemasterplan eine breite Solaroffensive für Kärnten ankündigte.

Unter den zahlreichen Besuchern waren auch die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr und Rudolf Schober sowie Landesamtsdirektor Dieter Platzer, weiters Vertreter der Bereiche Infrastruktur und Naturschutz aus Slowenien sowie die slowenische Generalkonusulin Dragica Urtelj. Moderator der Veranstaltung war Ernst Sandriesser, für die musikalische Umrahmung sorgten schlag.punkt.Kärnten.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at