Malta/Wien (bmi) - Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) begeht am 19.06.
seinen dritten Jahrestag. EASO ist eine Agentur der EU mit Sitz in Valetta auf Malta und wurde mit dem Ziel eingerichtet,
die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei der Zusammenarbeit im Asylbereich zu unterstützen und
zu fördern.
Hauptaufgabe von EASO als europäisches Kompetenzzentrum für Asylfragen ist es, die praktische Zusammenarbeit
zwischen den EU-Mitgliedstaaten in verschiedenen asylrechtlichen Angelegenheiten zu intensivieren und zu koordinieren.
Außerdem unterstützt das Büro im Asylbereich besonders belastete Mitgliedstaaten unter anderem
mit der Entsendung von Asyl-Unterstützungsteams, die aus nationalen Experten im Asylbereich bestehen.
Die Einrichtung von EASO wurde mit der Verordnung (EU) Nr. 439/2010 des Europäischen Parlamentes und des Rates
geregelt. Um die Mitgliedstaaten besser auf dynamische Migrationsströme vorbereiten zu können, wurde
von EASO ein Mechanismus zur Frühwarnung, Vorsorge und Krisenbewältigung entwickelt.
In den vergangenen drei Jahren hat EASO viel geleistet:
- Start der Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems in allen EU-Mitgliedstaaten
nach der Annahme im Juni 2014.
- Zahlreiche Trainings für Verteter von Asylbehörden.
- Erstellung von Berichten über die wichtigsten Herkunftsländer (http://easo.europa.eu/asylum-documentation…)
- Hilfe durch Unterstützungsteams bei der operativen Arbeit für besonders
belastete Mitgliedstaaten (Organisation von Dolmetscherdiensten, Vermittlung von Herkunftsländerinformationen
oder bei der Verwaltung von Asylvorgängen u. a.).
- Verstärkte Zusammenarbeit mit Drittstaaten (Nicht-Mitgliedstaaten).
Derzeit sind 27 der EU-Mitgliedstaaten Mitglieder von EASO. Diese bilden gemeinsam den Verwaltungsrat, das Leitungsgremium
von EASO. Seit Februar 2013 hat Österreich mit dem Direktor des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl,
Mag. Wolfgang Taucher, den Vorsitz im Verwaltungsrat inne. Dänemark und UNHCR haben im Rahmen von EASO einen
Beobachterstatus. Seit Juni 2013 sind die Schweiz, Liechtenstein und Norwegen als assoziierte Staaten auch Mitglieder
von EASO.
EASO unterstützt Mitgliedstaaten mit besonderen Bedürfnissen und jene Ländern, deren Asyl- und Aufnahmesysteme
besonderem Druck ausgesetzt sind, auf zwei Arten: "besondere Unterstützung" und "Unterstützung
in Notlagen". Die besondere Unterstützung umfasst unter anderem maßgeschneiderte Unterstützungsleistungen
und Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten. Zur Unterstützung in Notlagen zählen Solidaritätsmaßnahmen
wie vorübergehende Hilfe und Unterstützung beim Auf- oder Umbau der Asyl- und Aufnahmesysteme.
Hervorzuheben sind hierbei die Einsätze von EASO gemeinsam mit den Mitgliedstaaten in Griechenland seit
2011, Luxemburg, Schweden, Italien und Bulgarien seit 2013 und aktuell auch in Zypern. EASO arbeitet bei den Einsätzen
eng mit den betroffenen Staaten und mit jenen Mitgliedstaaten zusammen, die Experten zur Verfügung stellen.
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