Euregio ist Motor für die Kooperation zwischen den Universitäten
Innsbruck (lk) - Gemeinsam forschen und den persönlichen Austausch zwischen den drei Landesuniversitäten
fördern – dahingehend soll die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern Tirol, Südtirol und Trentino
mit den Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient verstärkt werden. „Zusammen verfügen wir über
ein starkes Forschungs- und Wissensnetzwerk, das wir weiter ausbauen und vermehrt nutzen wollen“, erklärte
LH Günther Platter am 17.06. anlässlich eines Treffens mit seinen Amtskollegen LH Ugo Rossi aus dem Trentino
und LH Arno Kompatscher aus Südtirol. „Zum einen fördern wir gemeinsame Forschungsprojekte, zum anderen
werden wir aktiv die Mobilität von Lehrenden und Studierenden unterstützen.“
LH Kompatscher: „Gerade in den Bereichen Wissenschaft und Forschung gibt es viele Berührungspunkte, um die
Europaregion spürbarer zu machen.“ Das heutige Zusammentreffen sei beispielhaft für die ausgezeichnete
Zusammenarbeit, betonte LH Rossi. „Insbesondere die Steigerung der Mobilität ist von großem Interesse
für unsere Studierenden.“
Zusammen mit dem Universitätsrektor der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Tilmann Märk, sowie
Walter Lorenz von der Freien Universität Bozen und der Trentiner Rektorin Daria de Pretis stellten die drei
Landeshauptleute Details der Verhandlungen im Innsbrucker Landhaus vor.
Fonds für Forschung und Mobilität
Ein Forschungsförderungsfonds, der mit jeweils einer Million Euro pro Land und Jahr dotiert ist, soll die
Forschungsleistung der drei Universitäten ankurbeln. Die Förderung wird für alle Forschungseinrichtungen
in der Europaregion zugänglich sein. Die erste Ausschreibung erfolgt bereits in diesem Jahr, sodass in der
ersten Jahreshälfte 2015 gestartet werden kann. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
Darüber hinaus wird ab 2015 der Euregio-Mobilitätsfonds Lehrende und Studierende unterstützen, die
an den Universitäten anderer Landesteile Lehrveranstaltungen halten oder besuchen wollen. Die Teilnahme an
den Austauschprogrammen der Universitäten wird mit 100.000 Euro gefördert. So können Lehrende der
Universität Trient ein Seminar in Innsbruck halten Studierende aus Bozen bestimmte Vorlesungen in Trient besuchen.
„Wir benötigen in der Europaregion nicht nur gute Verkehrswege, sondern auch die Mobilität der besten
Köpfe“, ist Euregio-Präsident LH Platter überzeugt. „Beide Fonds sind ein starker Motor für
die engere Kooperation zwischen Universitäten.“
Euregio-Lab und JungforscherInnenpreis
Ein bereits etablierter Begegnungsort zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik ist das Europäische
Forum Alpbach. Jetzt soll es als intellektuelles Zentrum der Europaregion noch weiter ausgebaut werden. So wird
auch dieses Jahr wieder der Tiroltag von Forschungseinrichtungen mitgestaltet. Vorbereitend dazu fand erstmals
ein „Euregio-Lab“ statt, bei dem 25 VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Ideen zum Fortschritt
der Europaregion entwickelten.
„Das ‚Euregio-Lab‘ untersucht, welchen Beitrag Forschung und Wirtschaft zur Identifikation der Bevölkerung
mit der Euregio leisten können“, freut sich LH Platter auf die Präsentation der Ergebnisse des „Euregio-Labs“
am Tiroltag.
Ebenda wird auch wieder der Euregio-JungforscherInnenpreis der Wirtschafts- und Handelskammern der drei Länder
vergeben. Junge ForscherInnen erhalten den Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, um ihre Leistungen zu würdigen.
Projekte können noch bis 22. Juni eingereicht werden.
Gemeinsame Geschichte
Vorgestellt wurde auch die Neuauflage des Euregio-Geschichtsbuchs „Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer
Überblick“, das nicht nur die gemeinsamen historischen Wurzeln beleuchtet, sondern auch die jüngsten
Entwicklungen bis hin zur Entstehung der Europaregion aufzeigt.
Auch ein gemeinsamer Webauftritt zu 100 Jahre Erster Weltkrieg spannt den Bogen der gemeinsamen Geschichte über
die Katastrophen des 20. Jahrhunderts bis hin zur heutigen Zusammenarbeit im Europa der Regionen. „Unsere Geschichte
verbindet uns – diese Verbindung tragen wir auch weiter in die Zukunft“, sind sich die Landeshauptleute einig.
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