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Sammellust |
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Die Galerie Erzherzog Leopold Wilhelms Intermezzo 06 – von 17. Juni bis 28. September 2014
Als jüngster Sohn Kaiser Ferdinands II. wurde Leopold Wilhelm bereits als Kind für den geistlichen
Stand bestimmt. Zur finanziellen Absicherung wurden ihm schon im Alter von 12 Jahren die Bistümer Passau und
Straßburg übertragen; weitere geistliche Würden folgten. Sein Leben war aber vor allem durch den
Dreißigjährigen Krieg geprägt, da Leopold Wilhelm in zwei Perioden den Oberbefehl über die
kaiserlichen Truppen führte. Seine wahre Leidenschaft galt aber nicht dem Krieg, sondern in erster Linie den
Künsten. Selbst inmitten der Kriegswirren schrieb Leopold Wilhelm mit Hingabe italienische Poesie. In einem
Gedicht bezeichnete ihn ein Zeitgenosse als Kämpfer "mit Degen und Feder". Ebenso bekannt war seine
Liebe zur Musik. Erzherzog Matthias, später Kaiser, verschuldete sich als Statthalter in Brüssel für seine Kunstankäufe derart, dass seine Schuldner ihn am Ende seiner Statthalterschaft nicht abreisen ließen. Erst nach einigem Zögern entschloss sich sein Bruder, Kaiser Rudolf II., gleichfalls ein großer Sammler, ihn auszulösen. Die Regenten Erzherzog Albrecht und Infantin Isabella förderten die Künste und richteten im Brüsseler Schloss eine Galerie ein. Ihre Sammlung wurde allerdings nach ihrem Tod aufgelöst, so konnte Leopold Wilhelm nur die dort verbliebenen Bilder von Rubens bewundern. Leopold Wilhelm nützte seine Kunstsammlung - wie zu dieser Zeit üblich - auch für repräsentative
Zwecke. Der umfangreiche künstlerische Bestand steht für die umfassende Bildung des Besitzers, für
seinen visuellen und geistigen Kosmos, und stellt einen Spiegel des eigenen Selbstverständnisses dar. Sein
Kammermaler David Teniers d.J. setzte die erzherzogliche Bildersammlung auf zahlreichen Galeriebildern beeindruckend
ins rechte Licht. Nur so sind die unterschiedlichen Versionen der gemalten Galerie zu verstehen, die er an die
großen europäischen Fürstenhöfe versandte. Die nach Wien gelangte Fassung mit all ihren Aspekten
wird einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Neben dem speziell für die Ausstellung konzipierten Sonderausstellungssaal können sich die Besucherinnen und Besucher auf "Sammeljagd" begeben und mittels eines Begleitheftes durch die Gemäldegalerie und die Kunstkammer die Reichhaltigkeit seiner ehemaligen Kunstsammlung erkunden. Die Ausstellung ist die sechste in der Reihe INTERMEZZO, mit der das Kunsthistorische Museum ausgewählte
Kunstwerke aus seinen verschiedenen Sammlungen zu einem Thema präsentiert und miteinander in einen spannenden
Dialog setzt. Erarbeitet wurde sie von Kuratorinnen und Kuratoren aus den beteiligten Sammlungen. |
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Allgemeine Informationen: |
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