Ziel: Globale Energiewende am Wärmesektor
Wien (biomasseverband) - Der Vorstand des Weltbiomasseverbandes wurde kürzlich im schwedischen Jönköping
anlässlich einer Generalversammlung neu gewählt. Dieser setzt sich aus 21 Personen zusammen: vier Vertreter
aus Afrika, sieben aus Nord- und Südamerika, fünf aus Asien, zwei aus Australien und drei aus Europa.
Heinz Kopetz, Ehrenpräsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, wurde für ein weiteres Jahr
einstimmig zum Präsidenten wiedergewählt. Die Vizepräsidenten sind der Kanadier Douglas Bradley,
Andrew Lang aus Australien sowie Sribas C. Bhattascharya, Indien.
Bio- und Solarenergie statt Öl und Gas für die Raumwärmeversorgung
Kopetz nahm nach der Wahl zu aktuellen Fragen der Klima- und Energiepolitik Stellung: "Wir müssen
die Zeichen der Zeit erkennen. Die Nutzung der fossilen Energien führt zu Unsicherheit, zu militärischen
Spannungen, zu riesigen Devisenabflüssen aus den Verbraucherländern, vor allem aber zur Beschleunigung
des Klimawandels. Die fossilen Energien bieten keine Zukunftsperspektive. Eine nachhaltige, friedliche Entwicklung
ist nur möglich, wenn wir den Einsatz der fossilen Energien radikal kürzen. Bis 2035 sollte der Verbrauch
fossiler Energien weltweit halbiert werden, um die globale Erwärmung auf zwei Grad zu beschränken. Nur
wenn Europa und Amerika in diese Richtung vorangehen, besteht die Chance, dass die rasch wachsenden Länder
in Asien und Afrika diesem Weg folgen. Es ist daher unverständlich, dass in Europa immer noch mehr als zwei
Drittel aller Häuser mit fossilen Energien - überwiegend Erdgas - beheizt werden und es keine europäische
Politik zum Umbau des Wärmemarktes zu erneuerbaren Energien gibt. Eine langfristige Strategie mit stabilen
finanziellen Anreizen für private Investoren ist erforderlich, um die Energiewende im Wärmesektor zu
realisieren. Der Bioenergie kommt dabei neben der Solarthermie eine Schlüsselrolle zu; sie würde darüber
hinaus auch zur Verbilligung der Heizkosten für Millionen Haushalte führen. Der Weltbiomasseverband wird
sich in der kommenden Arbeitsperiode verstärkt für den Ausbau der erneuerbaren Wärme einsetzen und
positive Beispiele, wie etwa den raschen und vorbildlichen Umbau der Wärmeversorgung in Italien, weltweit
bekannt machen."
Über den Weltbiomasseverband
Der Weltbiomasseverband mit Sitz in Stockholm setzt sich für den raschen Ausbau der nachhaltigen Nutzung
der Biomasse als erneuerbare Energiequelle ein. Die Biomasse deckt derzeit 14% des globalen Endenergiebedarfs,
sie ist mit Abstand die wichtigste erneuerbare Energiequelle. Der Verband verbreitet seine Anliegen durch Publikation,
Positionspapiere, Faktenblätter, Länderstudien, durch Vorträge, Workshops sowie durch Zusammenarbeit
mit globalen Organisationen und Regierungen. Kürzlich wurde der erste Bericht über die globale Bedeutung
der Bioenergie auf den verschiedenen Kontinenten vorgelegt: "WBA Global Bioenergy Statistics 2014." Die
Mitglieder des Verbandes sind Firmen, nationale Biomasseverbände und Einzelpersonen von allen fünf Kontinenten.
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