Einfuhren rückläufig (-1,0%), Ausfuhren gestiegen (+1,8%)
Wien (statistik austria) – Wie Statistik Austria anhand endgültiger Ergebnisse errechnete, lag der
Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2013 mit 130,71 Mrd. Euro um 1,0% unter
dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren verzeichneten einen Anstieg von 1,8% auf 125,81 Mrd. Euro. Das Defizit
der Handelsbilanz war nur noch annähernd halb so hoch wie im Vorjahr und belief sich auf 4,90 Mrd. Euro (Gesamtjahr
2012: 8,44 Mrd. Euro).
Der Außenhandel mit Drittstaaten und jener mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zeigte die
gleiche Entwicklung wie das Gesamtergebnis. Aus den EU-Mitgliedstaaten bezog Österreich 2013 Waren im Wert
von 93,17 Mrd. Euro, das entspricht einem Rückgang von 0,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Wert
der in diese Länder versandten Waren betrug 86,74 Mrd. Euro, das ist um 1,6% mehr als in der Periode Jänner
bis Dezember 2012. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union betrug 6,43 Mrd. Euro und verringerte
sich somit um 1,98 Mrd. Euro. Der Außenhandel mit Drittstaaten verzeichnete einen Rückgang bei den Importen
von 1,7% auf 37,54 Mrd. Euro, wohingegen die Exporte um 2,4% auf 39,07 Mrd. Euro anstiegen. Daraus ergab sich ein
Handelsbilanzüberschuss mit Drittstaaten in Höhe von 1,54 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Warenstruktur im Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge auch 2013 von größter Bedeutung
Rund ein Drittel des österreichischen Außenhandels entfiel 2013 auf die Produktgruppe "Maschinen
und Fahrzeuge" – mit Zuwächsen in beiden Verkehrsrichtungen (Einfuhr: +2,8%, Ausfuhr: +4,9%). Die Ausfuhren
stiegen mit einem Plus von 2,29 Mrd. Euro fast doppelt so stark an wie die Einfuhren. Diese Entwicklung war insbesondere
auf den ausfuhrseitigen Anstieg von "Anderen Transportmitteln" (+0,93 Mrd. Euro), "Straßenfahrzeugen"
(+0,85 Mrd. Euro) und "Nachrichtengeräten" (+0,34 Mrd. Euro) zurückzuführen. Die zweitwichtigste
Produktgruppe "Bearbeitete Waren" entwickelte sich entgegengesetzt und ging sowohl einfuhr- als auch
ausfuhrseitig um 2,3% zurück. "Chemische Erzeugnisse" und "Sonstige Fertigwaren" verzeichneten
Zuwächse; letztere stiegen ausfuhrseitig um 5,6%. Auf "Maschinen und Fahrzeuge", "Bearbeitete
Waren", "Sonstige Fertigwaren" und "Chemische Erzeugnisse" entfielen 2013 rund 75% der
nach Österreich eingeführten Waren – der ausfuhrseitige Anteil dieser vier Produktgruppen lag in Summe
bei über 85% (siehe Tabelle 2).
Vier Drittstaaten unter den 15 wichtigsten Partnerländern
81,1% der Einfuhren und 76,7% der Ausfuhren verteilten sich 2013 auf die 15 bedeutendsten Handelspartner Österreichs.
Pro Verkehrsrichtung wurde mehr als die Hälfte des österreichischen Außenhandels mit den je fünf
wichtigsten Partnerländern abgewickelt – jeweils über 30% alleine mit Deutschland.
Fast die Hälfte der Top-15-Partnerländer zeigten bei Einfuhren positive Entwicklungen über dem globalen
Durchschnitt – drei davon mit größerer Dynamik: Tschechische Republik (+7,5%), Vereinigte Staaten (+5,0%)
und Spanien (+5,3%). Ein Drittel der 15 bedeutendsten Partner für Ausfuhren aus Österreich wiesen Veränderungen
unter dem globalen Durchschnitt (+1,8%) auf: Deutschland (0,1%), Italien (-2,6%), Schweiz (1,7%), Tschechische
Republik (-1,9%) und Slowakei (-5,7%; siehe Tabelle 3).
Zu den 15 wichtigsten Zielländern der österreichischen Ausfuhren zählten 2013 vier Drittstaaten:
Vereinigte Staaten (Rang 3; +1,9% auf 7,06 Mrd. Euro), Schweiz (Rang 4; +1,7% auf 6,34 Mrd. Euro), Russische Föderation
(Rang 10; +9,0% auf 3,47 Mrd. Euro) und China (Rang 11, +3,5% auf 3,14 Mrd. Euro).
Mit einem Anteil von 54,4% dominierten "Maschinen und Fahrzeuge" (+2,1% auf 3,84 Mrd. Euro) den Export
in die Vereinigten Staaten. Die Ausfuhren in die Schweiz zeigten eine geringere Konzentration – sie verteilten
sich auf "Chemische Erzeugnisse" (Anteil: 23,6%), "Bearbeitete Waren" (Anteil: 22,7%) sowie
"Maschinen und Fahrzeuge" (Anteil: 21,7%). Auch über 40 Prozent der in die Russische Föderation
exportierten Waren entfielen auf "Maschinen und Fahrzeuge" (+17,8% auf 1,44 Mrd. Euro). Insgesamt wurden
Waren im Wert von 3,14 Mrd. Euro nach China exportiert; 63,0% davon entfielen ebenfalls auf "Maschinen und
Fahrzeuge".
Die Versendungen nach Slowenien (+9,2%) und in die Niederlande (+8,1%) entwickelten sich überdurchschnittlich
dynamisch. "Bearbeitete Waren" nahmen rund ein Viertel der Versendungen nach Slowenien ein und stiegen
um 16,5%. Die Versendungen in die Niederlande bestanden vor allem aus Produkten der Gruppen "Maschinen und
Fahrzeuge", "Bearbeitete Waren" sowie "Chemische Erzeugnisse".
Das Fußball-WM-Gastgeberland Brasilien lag 2013 mit einem Importanteil von 0,3% auf Rang 41 und nahm exportseitig
mit einem Anteil von 0,7% den Rang 24 am globalen österreichischen Außenhandel ein. Brasilien war sowohl
einfuhr- als auch ausfuhrseitig Österreichs bedeutendster Handelspartner in Südamerika. Waren im Wert
von 0,85 Mrd. Euro wurden insgesamt nach Brasilien exportiert – über 45% davon entfielen auf Maschinen und
Fahrzeuge.
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