Fachtagung im Rahmen der Kampagne "GewaltFREI leben"
Wien (bmbf) - Im Rahmen der gestern präsentierten Kampagne "GewaltFREI leben" eröffnete
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 27.06. die Fachtagung "Frauen und Kinder als Opfer von Gewalt:
Recht -Rechtsprechung - Gerechtigkeit?" im Wiener Juridicum. Die Fachtagung ist eine Initiative, um den Zugang
von Opfern familiärer Gewalt und Stalking zum Recht zu verbessern. Insbesondere werden Probleme aus der Praxis
von Polizei, Justiz und Opferschutzeinrichtungen beleuchtet und sowohl rechtliche als auch politische Lösungen
andiskutiert. Thematisiert werden die spärliche Datenlage zu Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt sowie
die Bedeutung der Beweissicherung und Dokumentation für die Strafverfolgung von häuslicher Gewalt.
Frauenministerin Heinisch-Hosek hält in ihrer Eröffnungsrede fest, wie wichtig es ist Frauen besser über
Hilfseinrichtungen zu informieren. "Die Mehrzahl der Betroffenen nehmen weder die geschaffenen Unterstützungseinrichtungen
in Anspruch, noch setzen sie rechtliche Schritte gegen den Gewalttäter", erklärt die Ministerin.
Hier brauche es dringend mehr Aufklärung und Information, denn Österreich habe ein gutes Netz an Gewaltschutzeinrichtungen.
"Frauen sollen ermutigt werden, dieses auch in Anspruch zu nehmen. Der Schutz der Frauen vor Gewalthandlungen
muss immer oberste Priorität haben."
Um den Gewaltschutz in Österreich weiterhin zu verbessern, müsse auf mehreren Ebenen angesetzt werden,
so die Ministerin. Konkret gehe es darum die Möglichkeiten gegen häusliche Gewalt vorzugehen besser zu
bewerben, die nachhaltige Arbeit mit Tätern zu forcieren, Opferrechte im Straf- und Zivilverfahren zu verbessern
und betroffene Berufsgruppen und Rechtsprechung zu sensibilisieren.
Mit dem Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen setze das Frauenministerium einen Arbeitsschwerpunkt, um
in den nächsten drei Jahren wirkungsvolle Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auszuarbeiten
und umzusetzen. Die Kampagne "GewaltFREI leben" läuft über zwei Jahre und setzt sich österreichweit
mit KooperationspartnerInnen im Kampf gegen Gewalt ein.
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