Heinisch-Hosek: Effektiven Gewaltschutz von Frauen und Kindern in Österreich weiter forcieren
Wien (sk) - Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat am 26.06. die groß angelegte Kampagne "GewaltFREI
leben" präsentiert. Mit der Kampagne, die im Herbst startet, soll in den nächsten zwei Jahren das
Thema Gewalt an Frauen und Kindern der Öffentlichkeit bewusst gemacht und verstärkte Präventionsarbeit
geleistet werden.
"Geschlechtergleichstellung zählt zu den Grundwerten der Europäischen Union. Vieles konnte in
Österreich, etwa mit den Gewaltschutzgesetzen, bereits erreicht werden. Doch es braucht weitere politische
Bemühungen und die Übernahme sozialer Verantwortung, um Geschlechtergerechtigkeit und Gewaltschutz auf
EU-Ebene und im eigenen Land weiter zu forcieren", stellte Heinisch-Hosek klar. Die Frauenministerin richtet
einen Appell an alle Institutionen, Medien und Unternehmen, sich an der Kampagne zu beteiligen und diese zu unterstützen.
Mit der Kampagne, die zu 80 Prozent von der EU finanziert und vom Bundesministerium für Bildung und Frauen
mitfinanziert wird, soll für einen "effektiven Gewaltschutz" geworben werden. 400.000 Euro werden
investiert, um mit breit angelegten Aktivitäten, Plakaten, Informationsmaterialien, Workshops und vielem mehr
auf das Thema aufmerksam zu machen und damit zur Verhinderung von Gewalt an Frauen und Kindern beizutragen. Durchgeführt
wird die Kampagne vom Verein für Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) in Kooperation
mit der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie und der Bundesjugendvertretung.
"Jede fünfte Frau in Österreich wird in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von Gewalt. Das zeigt,
es gibt dringenden Handlungsbedarf", erklärte die Ministerin. Ziele müssten daher sein, über
Hilfe und Beratungsstellen zu informieren, den von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern Hilfe zu leisten und über
nachhaltige Präventionsarbeit geschlechterspezifische Gewalt in Zukunft zu verhindern. "Es braucht bessere
Bekanntmachung von Hilfseinrichtungen wie der kostenlosen Frauenhelpline oder der FemHelp-App", so Heinisch-Hosek.
Außerdem sei es wesentlich, bei der Bewusstmachung schon bei Kindern und Jugendlichen zu beginnen. Die Ministerin
freue sich daher besonders, auch die Bundesjugendvertretung mit an Bord zu haben. Ein wesentliches Anliegen ist
es der Ministerin, die Kampagne möglichst breit anzulegen und viele Unterstützer zu gewinnen.
Heinisch-Hosek verwies in diesem Zusammenhang außerdem auf den geplanten Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt
an Frauen. Intensive Vorbereitungen unter Einbindung verschiedener relevanter Ressorts und Gewaltschutz- und Fraueneinrichtungen
wurden bereits im Vorjahr gestartet, im Herbst 2015 soll er in die Umsetzung gehen, berichtete Heinisch-Hosek.
Die Frauenministerin bedankte sich bei den anwesenden Kooperationspartnerinnen Maria Rösslhumer vom AÖF,
Barbara Ille von der Wiener Interventionsstelle und Laura Schoch von der Bundesjugendvertretung für ihr Engagement:
"Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass Gewalt an Frauen und Kindern österreichweit zum Thema gemacht
wird und sie tragen damit wesentlich dazu bei, aktiv gegen Gewalt einzutreten."
Im Rahmen der Kampagne sind zahlreiche Aktionen geplant: Von Workshops für Jugendliche oder JournalistInnen
über Online-Auftritte, Ausstellungen, Info-Packages bis hin zu einem Handbuch für den Umgang mit häuslicher
Gewalt für Krankenhäuser.
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