Ausbau gemeinsamer Forschungsprojekte und wirtschaftlicher Zusammenarbeit
Haifa/Wien (bmlfuw) - "Von den Besten lernen und einen Zukunftspartner für Österreich gewinnen"
lautete das Motto eines Arbeitsbesuches von Bundesminister Andrä Rupprechter Anfang der Woche in Israel. Das
Ziel der Reise war unter anderem, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen. Dabei sollen Märkte für
die heimische Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Umwelttechnologie erschlossen werden. "Israel ist
ein Zukunftsmarkt und zählt zu den Ländern mit den meisten Startups. Es ist ein Zentrum für Innovation.
Das wollen wir nützen", sagt Rupprechter.
Das landwirtschaftliche Know-how Israels ist für Österreich besonders interessant. Platzmangel, problematische
Importbedingungen und die knappe Wasserversorgung sorgen für erschwerte Voraussetzungen. Dennoch ist der Sektor
hoch produktiv. Im Jahr 2015 ernährt ein Landwirt in Israel rund 400 Menschen. "Besonders in der Landwirtschaft
ist es höchste Zeit, dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Israel hat aus der Not viele Tugenden entwickelt.
Österreich kann von diesem Erfindungsreichtum lernen", erklärt Rupprechter.
Landwirtschaft auf Klimawandel vorbereiten
In diesem Sinn soll die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen gefördert werden.
Mit dem israelischen Landwirtschaftsministerium wurde bereits eine Forschungskooperation vereinbart. Sie betrifft
die Züchtung von schädlingsresistenten Sorten und den Umgang mit klimatischen Veränderungen. Rupprechter
möchte in Israel zudem einen Markt für heimische Bioprodukte etablieren. Auch mit koscheren Produkten
hat Österreich bereits Erfahrungen.
Nächstes Jahr plant Rupprechter erneut nach Israel zu reisen, um im Rahmen der „Agritech“ - der größten
landwirtschaftlichen Messe des Landes - weitere wirtschaftlichen Kontakte zu knüpfen.
Zusammenarbeit mit Israels Umweltminister vereinbart
Bereits Anfang Mai war der israelische Umweltminister Amir Peretz zu Besuch in Wien. Bei Gesprächen mit Rupprechter
zeigte er großes Interesse für österreichische Umwelttechnologien. Die beiden Minister unterzeichneten
eine Vereinbarung, die vor allem im Abfallmanagement konkrete Projekte vorsieht. Österreich nimmt hier eine
europaweite Vorreiterrolle ein. Israel interessiert sich auch für das Umweltbundesamt als Erfolgsmodell. Diesbezüglich
ist eine besonders intensive Zusammenarbeit vorgesehen. Rupprechter stellt die österreichische Expertise gerne
zur Verfügung: "Wirtschaftliche Entwicklung ist auch Quelle für Sicherheit und Frieden", so
der Minister.
Nobelpreisträger für österreichische Start-ups
In Haifa traf Rupprechter den israelischen Chemie-Nobelpreisträger Dan Shechtman. Der Minister will mit
Unterstützung Shechtmans ein mehrtägiges JungunternehmerInnen- Seminar in Alpbach ins Leben rufen. Engagierte
BetriebsgründerInnen aus den Bereichen der grünen Technologien und Umweltdienstleistungen sollen von
Shechtman lernen, wie man neue Firmen erfolgreich auf dem Markt platziert.
Erstmalig wurde auch ein Projekt zwischen dem israelischen Zentrum für Forschung und Entwicklung (MATIMOP)
und dem österreichischen Klima- und Energiefond ins Laufen gebracht. Rupprechter möchte dabei die Vernetzung
von „green Start-ups“ forcieren. Auf diese Weise wird die Vernetzung im grünen Technologiebereich verstärkt.
Zusammenarbeit mit arabischer Minderheit
Rupprechter suchte auch mit Vertretern der arabischen Minderheit das Gespräch. Dabei wurde insbesondere
die Notwendigkeit einer aktiven Umweltpolitik auf kommunaler Ebene diskutiert. Der Minister besuchte die palästinischen
Autonomiegebiete und besprach gemeinsame Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit (Forst und Wasser).
Auch die Forstsektion des BMLFUW bietet ihre Kooperation an. Eine Delegation mit ExpertInnen aus dem Ministerium
und den Österreichischen Bundesforsten unterstützt die Umforstung und Wiederbelebung des heimischen Waldes
in den palästinensischen Gebieten.
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