Sieben Fraktionen gestalten Europapolitik
 in der 8. Legislaturperiode

 

erstellt am
25. 06. 14
16.00 MEZ

Brüssel (europarl) - Mindestens 25 EU-Abgeordneten aus 7 Mitgliedstaaten werden gebraucht, um eine Fraktion zu bilden. Sieben Fraktionen konnten diese Kriterien erfüllen und werden in der kommenden Woche ihre Arbeit im Plenum in Straßburg beginnen. Dort werden während der Plenarwoche der neue Präsident des Europaparlaments sowie seine Stellvertreter gewählt. Wir stellen die Fraktionen und ihr Spitzenpersonal vor.

Fraktionen sind von großer Bedeutung für die politische Arbeit im EU-Parlament: Sie wählen den Präsidenten, die Vizepräsidenten und die Ausschussvorsitzenden, entscheiden, wer für welche Themen Berichterstatter wird und legen die Redezeiten für Debatten fest.

Jede Fraktion hat ein Sekretariat, das sich um die interne Organisation kümmert. Mitglieder der Fraktionen ernennen einen Vorsitzenden oder stellvertretenden Vorsitzenden, der die Gruppe in der Konferenz der Präsidenten vertritt.

Folgenden Fraktionen wird es in der 8. Legislaturperiode des Europaparlaments geben (Stand 24. Juni):

Die Europäische Volkspartei (EVP) stellt die größte Fraktion im EU-Parlament mit 221 Mitgliedern. Sie wird von dem deutschen EU-Abgeordneten Manfred Weber geleitet. Es ist seine dritte Amtszeit im Europaparlament. In der vergangenen Legislaturperiode war er Mitglied im Ausschuss für konstitutionelle Fragen.

Die Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D) hat den ehemaligen Europaparlamentspräsidenten Martin Schulz aus Deutschland als Vorsitzenden gewählt. Er ist schon seit mehr als 20 Jahren EU-Abgeordneter. Mit 191 Mitgliedern ist S&D ist zweitstärkste Kraft im Parlament.

Die Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) haben Syed Kamall aus dem Vereinigten Königreich zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Er ist seit 2005 EU-Abgeordneter. In der vergangenen Legislaturperiode war er im Wirtschaftsausschuss aktiv. 70 EU-Abgeordnete haben sich der EKR angeschlossen.

Der belgische EU-Abgeordnete Guy Verhofstadt leitet die Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). Der ehemalige Premierminister war schon in der vergangenen Legislaturperiode Fraktionsvorsitzender. Insgesamt sind 67 Abgeordnete Mitglied der ALDE-Fraktion.

Die Vereinte Europäische Linke/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) wird von der deutschen EU-Abgeordneten Gabriele Zimmer geleitete. Es ist ihre dritte Amtszeit im Europaparlament. Zimmer war bereits von 2012 bis 2014 Fraktionsvorsitzende. Insgesamt gehören GUE/NGL 52 Abgeordnete an.

Die Grünen/Freie Europäische Allianz (Grünen/EFA) werden von dem belgischen EU-Abgeordneten Philippe Lamberts und von der deutschen Rebecca Harms geleitet. Lamberts folgt dem französischen Abgeordneten Daniel Cohn-Bendit und Harms war schon in der vorhergehenden Legislaturperiode Ko-Fraktionsvorsitzende. Der Grünen-Fraktion im Europaparlament haben sich 50 Abgeordnete angeschlossen.

Die Fraktion Europa der Freiheit und der Direkten Demokratie (EFDD) wird von Nigel Farage aus dem Vereinigten Königreich geleitet und dem italienischen EU-Abgeordneten David Borrelli. Farage ist seit 1999 Mitglied des Europaparlaments und leitete die Fraktion bereits in der 7. Legislaturperiode. Borelli ist zum ersten Mal EU-Abgeordneter und war vorher Stadtrat in Treviso.

Wie groß die jeweiligen Fraktionen in der vergangenen Legislaturperiode waren, können Sie auf der Webseite zu den Ergebnissen der Europawahl sehen.

 

 

 

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