Änderung in der Organisation ist häufigste Innovationsart
Wien (statistik austria) - 54% der österreichischen Unternehmen setzten zwischen 2010 und 2012 innovative
Aktivitäten, dies bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber der letzten Erhebung (2008–2010: 57%).
Organisatorische Innovationen wurden dabei von 36% aller Unternehmen eingeführt und waren damit die häufigste
Art von Neuerungen. 30% der Unternehmen meldeten Marketinginnovationen, 29% Prozessinnovationen und 27% die Einführung
neuer oder merklich verbesserter Produkte (Produktinnovationen). Das zeigt eine Erhebung von Statistik Austria
unter rund 3.000 Unternehmen ab 10 Beschäftigten in den wichtigsten Wirtschaftszweigen.
Anteil innovativer Unternehmen leicht gesunken
Im Vergleich zur letzten Innovationserhebung für die Jahre 2008 bis 2010 ging der Anteil der innovativen
Unternehmen von 57% auf 54% leicht zurück. Dies ist in erster Linie auf den Anteil der Produktinnovatoren
zurückzuführen, der von 32% auf 26% gesunken ist). Auch der Anteil der Prozessinnovatoren hat sich von
31% auf 29% reduziert, während die Anzahl der Unternehmen mit so genannten "nicht-technologischen Innovationen"
von 44% auf 46% angestiegen ist. Zunahmen gab es darunter vor allem beim Anteil der Unternehmen mit organisatorischen
Innovationen (von 34% auf 36%).
Unternehmen der Sachgütererzeugung sind dabei nur mehr unwesentlich "innovativer" als Dienstleistungsunternehmen
(56% zu 54%); vor zwei Jahren war die Differenz mit 61% zu 53% noch deutlicher.
Innovationen abhängig von Unternehmensgröße und Ausbildungsniveau der Beschäftigten
Unternehmen, die Teil einer Unternehmensgruppe sind, setzen häufiger Innovationen: 70% dieser Unternehmen
waren im Referenzzeitraum innovativ, aber nur 44% der Unternehmen ohne Unternehmensgruppenzugehörigkeit. Offenbar
begünstigt einerseits der Unternehmensverbund Innovationsaktivitäten, andererseits sind gerade Firmen,
die Teil einer Gruppe sind, oftmals größere Unternehmen, in denen Innovationen generell häufiger
zu finden sind. 84% der Großunternehmen ab 250 Beschäftigten können Innovationen vorweisen, aber
nur 49% der Kleinunternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) und 71% der mittelgroßen Unternehmen.
Ein starker Zusammenhang besteht auch zwischen dem Innovationsgrad eines Unternehmens und dem Ausbildungsniveau
der Beschäftigten. Drei Viertel der innovativen Unternehmen beschäftigen zumindest eine Person mit tertiärer
Ausbildung, während über die Hälfte der nicht-innovativen Unternehmen keine Beschäftigten mit
Hochschulabschluss haben. Eine Akademikerquote von über 25% findet sich zwar bei 17% aller innovativen Unternehmen,
jedoch bei nur 8% der nicht-innovativen Unternehmen.
Durch öffentliche Aufträge werden noch relativ wenige Innovationen stimuliert. Zwar gaben 34% der untersuchten
Unternehmen an, zwischen 2010 und 2012 einen Beschaffungsvertrag mit einer öffentlichen Institution gehabt
zu haben, allerdings entstanden daraus nur in jedem fünften Unternehmen (bzw. 7% aller Unternehmen) Innovationsaktivitäten.
Weniger als 3% aller Unternehmen hatten Beschaffungsaufträge, bei denen Innovation ausdrücklich ein Teil
des Vertragsinhalts war.
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