Berlin/Paris (oecd) - Was haben Bayern, die Steiermark und die Zentralschweiz gemein? Sie alle verzeichnen die
niedrigsten Mordraten ihres Landes und gehören darüber hinaus zu den sichersten Regionen im OECD-Raum.
Dass die Sicherheit – genauso wie viele andere wichtige Aspekte des Alltags – häufig nicht so sehr vom Land
als vielmehr von der Region abhängt, in der wir leben, zeigt eine neue Webseite der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
362 Regionen umfasst die OECD-Webseite zum Regionalen
Wohlbefinden – und damit die jeweils erste Verwaltungseinheit unterhalb der nationalen Ebene der 34 OECD-Länder.
In Deutschland und Österreich etwa sind das die Bundesländer, in der Schweiz die aus mehreren Kantonen
bestehenden Regionen, in Kanada die Provinzen und in den USA die Bundesstaaten. Für jedes dieser Gebiete lassen
sich acht Indikatoren abrufen: Einkommen, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Umwelt, Beschäftigung, Zivilengagement
und Zugang zu Dienstleistungen.
Auf der Internetseite erscheinen die acht Faktoren als Blütenblätter verschiedener Größe und
Farbe. Je besser eine Region auf der Skala von 0 bis 10 abschneidet, desto prächtiger ist das Blatt des jeweiligen
Bereichs. Klickt der Nutzer beispielsweise in Salzburg auf Einkommen, sieht er, dass für die Bewertung auf
der Webseite eine Mischung aus Beschäftigungs- und Arbeitslosenrate herangezogen wurde. Zudem erfährt
er, dass seine Region nicht nur die Landesbilanz anführt, sondern auch in der OECD zu den besten fünf
Prozent gehört. Relativ kurz dagegen gerät die Wiener Blüte im Bereich Gesundheit, hier definiert
durch eine Kombination aus Lebenserwartung und Sterblichkeitsrate. Mit einer Lebenserwartung von 80,0 Jahren liegen
die Wiener ein ganzes Jahr unter dem österreichischen Durchschnitt und erhalten somit nur 6,5 Punkte. Auch
bezogen auf den OECD-Raum kommen sie damit nur in die untere Hälfte aller Regionen.
Karte
Ein schneller Blick ermöglicht dem Nutzer auch den Vergleich mit Regionen außerhalb seines Landes. So
gibt es zum Beispiel erstaunliche Parallelen zwischen dem Burgenland, dem Elsass und Nordrhein-Westfalen oder zwischen
Tirol und dem kanadischen Ontario. Achtung ist bei der Interpretation der 10er-Skala geboten: Die Punkte setzen
nur die relativ hoch entwickelten Regionen der OECD miteinander in Verbindung. Weniger entwickelte Länder
sind auf dieser Skala gar nicht erfasst.
Die Webseite ist Teil der OECD
Better Life Initiative, deren Ziel es ist, den Fortschritt in Gesellschaften jenseits vom BIP-Wachstum zu bestimmen.
Dazu nutzt die Initiative unter anderem den Better
Life Index, mit dem Internetnutzer das Leben in 36 Ländern vergleichen und ihre eigenen Prioritäten
setzen können.
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