Pensionsantrittsalter

 

erstellt am
07. 07. 14
10.00 MEZ

 Hundstorfer: Reformen bringen einen echten Anstieg beim Pensionsantrittsalter
Müssen das Regierungsprogramm umsetzen - Bonus/Malus wichtig, um Beschäftigungsquote Älterer zu erhöhen
Wien (bmask) - "Die Zahlen aus den ersten fünf Monaten des heurigen Jahres zeigen deutlich in eine Richtung - dass das tatsächliche Antrittsalter für die Pensionen um acht Monate gestiegen ist. Es ist ein echter Anstieg und keine Schönrederei", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 04.07. in einer Aussendung. "SPÖ und ÖVP haben erst vor wenigen Monaten im Regierungsprogramm gemeinsam eine Linie festgelegt, wie wir in der Frage der Pensionen in den nächsten fünf Jahren vorgehen werden. Die Reform der Invaliditätspension, die Reform der Langzeitversichertenregelung, die Reform der Korridorpension sowie die Einführung des Pensionskontos wurden genauso wie der noch ausstehende Bonus/Malus für die Einstellung älterer Arbeitnehmer im Einvernehmen mit dem Koalitionspartner ÖVP beschlossen. Wir werden uns selbstverständlich weiter an die getroffenen Abmachungen halten", unterstrich der Minister.

Es stehe außer Frage, dass wir das tatsächliche Pensionsantrittsalter anheben müssen. Die Reformen und Anstrengungen, die wir in den letzten Jahren unternommen haben, sind zum Teil tiefe Einschnitte, sogar ganze Systemumstellungen wie beim Pensionskonto. "Bei allen Frühpensionsformen haben wir deutliche Verschärfungen vorgenommen. Eine große Herausforderung ist sicher, die Zahl der Invaliditäten in Österreich zu verringern, mit dem Rehabilitationsgeld haben wir einen großen Schritt gesetzt, mit dem wir Menschen, die ansonsten in der Berufsunfähigkeit verblieben wären, wieder in den Arbeitsmarkt zurückbringen wollen", so Hundstorfer. Diese Menschen seien daher auch nicht in Pension, sondern befinden sich in medizinischen oder beruflichen Maßnahmen. Sie stehen somit dem Arbeitsmarkt nach ihrer Rehabilitation selbstverständlich wieder zur Verfügung.

"Es macht daher Sinn, wie im Regierungsprogramm vereinbart, dass man nach zwei Jahren genau nachschaut, ob die getroffenen Maßnahmen auch tatsächlich gegriffen haben und wenn notwendig dann weitere Maßnahmen setzt. Es macht aber keinen Sinn, alle halben Jahre, oder alle Monate nach weiteren Maßnahmen zu rufen. Es muss uns vielmehr gelingen, die vereinbarten Vorhaben umzusetzen, daher ist es von großer Bedeutung, dass die Beschäftigungsquoten Älterer steigen. Die Unternehmen müssen mitziehen und Ältere verstärkt einstellen bzw. nicht beim erstmöglichen Zeitpunkt aus dem Arbeitsmarkt in die Pension drängen", sagte der Sozialminister. Er zeigte sich abschließend überzeugt, dass die getroffenen Maßnahmen ihre Wirkung nicht verfehlen werden, wie man am steigenden Antrittsalter bereits bei aller Vorsicht ablesen kann.


 

 Danninger zweifelt Pensionszahlen des Sozialministers an
ÖVP-Finanzstaatssekretär: "Pensionsmonitoring würde echten Status an den Tag bringen"
Wien (övp-pd) - Die in der Tageszeitung "Der Standard" am 03.07. veröffentlichten Pensionszahlen des Sozialministeriums werden von ÖVP-Finanzstaatssekretär und Regierungskoordinator Mag. Jochen Danninger in Frage gestellt. Danninger bezieht sich dabei auf Zahlen des Finanzministeriums und sieht in Statistik des Sozialministeriums "schöngeschminkt".

"Ein Anstieg des faktischen Pensionsantrittsalters um acht Monate in einem Jahr würden wir uns alle wünschen, aber in Wahrheit bewegen wir uns kaum von der Stelle", so der Finanzstaatssekretär, der bei den aktuellen Pensionszahlen des Sozialministeriums kritisiert, dass die Rehabilitationsgeldbezieher nicht in die Berechnung miteinbezogen wurden. "Es macht keinen Unterschied, ob die Republik Rehageld ausbezahlt oder eine Invaliditätspension. Die Pensionsleistungen bleiben gleich hoch und am faktischen Antrittsalter ändert sich letztlich auch nichts", erklärt Danninger.

Diese Zahlenspielerei zeigt Danninger, dass das von SPÖ und ÖVP im Koalitionsabkommen festgeschriebene "Pensionsmonitoring" nun "ehestmöglich" umgesetzt werden muss. "Was bringen uns unvollständige Statistiken? Die Durchführung des Pensionsmonitorings würde die echten Zahlen an den Tag bringen. Die Vereinbarung ist, das Monitoring zur Jahresmitte und am Jahresende durchzuführen. Es gibt keinen Grund, das Monitoring weiterhin aufzuschieben. Koalitionsvereinbarungen müssen eingehalten werden", mahnt der ÖVP-Regierungskoordinator. Für Danninger sei das schon deshalb dringend notwendig, da der Pensionsbereich einer der größten Kostentreiber im Budget ist und ohne gegenzusteuern die dramatische Schieflage nicht mehr zu reparieren ist. "Jedes verlorene Jahr erschwert den Schuldenrucksack der jungen Generation", verweist Danninger auf den jährlichen Pensionszuschuss des Bundes in der Höhe von rund 19 Milliarden Euro.


 

Neubauer: Bundesminister Hundstorfer legt geschminkte Statistik vor!
Faktisches Pensionsantrittsalter ist niemals in dem Ausmaß, wie verkündet, angestiegen
Wien (fpd) - "Jubelnd hat Sozialminister Hundstorfer gestern der Presse verkündet, dass das faktische Pensionsantrittsalter innerhalb nur eines Jahres um ganze acht Monate angestiegen sei. Das wäre ja an sich eine erfreuliche Meldung und würde eine Trendumkehr in die richtige Richtung darlegen, hätten diese Zahlen nicht einen kosmetischen Schönheitsfehler", stellte der freiheitliche Seniorensprecher NAbg. Werner Neubauer fest.

Da seit 1. Jänner 2014 eine befristete Invaliditätspension für unter 50jährige nicht mehr möglich ist, fällt diese Personengruppe aus der Statistik komplett heraus. Man will sich um diese Personen besonders bemühen, damit sie möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden können. Eine Frage, die sich dabei aufdrängt: "Hat man das bis jetzt nicht getan?" In dem Zeitraum bis zur Wiederaufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses oder die unbefristete Invaliditätspension, wer weiß das so genau, erhalten die Menschen ein sogenanntes Rehabilitationsgeld und fallen damit in die Arbeitslosenstatistik.

"Ich stimme dem Bundesminister zu, dass wir ein im Prinzip langfristig gesichertes Pensionssystem haben. Doch dringende Reformen, wie etwa eine komplette Harmonisierung fehlen nach wie vor und der Regierung der Mut, diese endlich in Angriff zu nehmen. Ich darf den Herrn Minister darauf aufmerksam machen, dass es keine Reform darstellt, einer Personengruppe ein anderes "Mascherl" umzuhängen und so zu tun, als sei damit die riesige Pensionsreform geschafft. Denn genau das wurde hier getan und bringt uns einer echten, spürbaren Anhebung des Pensionsantrittsalters keinen Schritt näher. Die Ernüchterung kommt spätestens bei der nächsten Evaluierung", so Neubauers Kritik.

"Es ist einer positiven Veränderung auch wenig dienlich, mit geschönten Zahlen zu jonglieren. Nur ehrliche Zahlen können eine Grundlage für richtige Entscheidungen und Reformen sein. Alles andere dient nur der Selbstbeweihräucherung und ist ein Versuch die Menschen darüber hinwegzutäuschen, dass die Regierung zu einschneidenden Reformen einfach nicht in der Lage ist. Darum fordere ich den Minister auf, uns den Wert zu nennen, der sich inklusive der Rehabilitationsgeldbezieher ergibt", so Neubauer abschließend.


 

 Gleitsmann: Wir brauchen keine statistische, sondern eine echte Trendumkehr
Strategiebericht der Bundesregierung zeigt dramatischen Trend bei Pensionsausgaben
Wien (pwk) - "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", kommentiert Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Meldung, dass eine Trendumkehr beim Pensionsantrittsalter erreicht wurde. Zunächst sei der Wert von 58,77 Jahren nicht als besonders positiv zu bewerten, da das Pensionsantrittsalter 2013 58,5 Jahre betrug und Österreich damit immer noch Schlusslicht in der EU ist.

Entscheidend sei aber die Frage, ob die Erhöhung des Pensionsantrittsalters in den ersten fünf Monaten 2014 rein statistisch ist oder auch das Budget entlastet. Während die Bezieher einer befristeten Pension früher in die Pensionsstatistik einbezogen wurden und den Altersschnitt senkten, gehen die Bezieher von Reha-und Umschulungsgeld offenbar nun nicht mehr in die Statistik ein. "Die Belastung für das Budget bleibt aber dieselbe", betont Gleitsmann. Dazu kommt: Trotz Reha vor Pension, Anhebung des Zugangsalters zur Hacklerregelung und anderer Maßnahmen sollen nach dem Strategiebericht der Bundesregierung die Pensionsausgaben von 2013 bis 2018 um fast 4,2 Milliarden Euro steigen. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum sollen die Bildungsausgaben um 125 Millionen Euro sinken.

"Hier muss man sich fragen, wie viele Menschen bisher tatsächlich durch Rehabilitation in den Arbeitsmarkt zurückgeführt werden konnten. Erst, wenn die meisten von ihnen in Beschäftigung zurückfinden, kann von einer echten Trendumkehr die Rede sein. Wenn wir uns hingegen mit bloßer Statistik begnügen, verspielen wir unsere Zukunft", warnt Gleitsmann.


 

 Todt: 8 Monate späterer Pensionsantritt innerhalb eines Jahres - Maßnahmen zeigen Wirkung
Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters ist Hebel für Pensionssystem - Jetzt mit Bonus-Malus endlich Betriebe in die Pflicht nehmen
Wien (sk) - "Im Vergleich zum Vorjahr gehen die ÖsterreicherInnen um mehr als 8 Monate später in Pension. Ein beachtlicher Anstieg, der zeigt, dass Österreich auf dem richtigen Weg ist", zeigt sich BR Reinhard Todt, Generalsekretär des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) über die aktuell veröffentlichten Zahlen zum faktischen Pensionsantrittsalter erfreut. "Während das tatsächliche Pensionsantrittsalter in den ersten fünf Monaten des Jahres 2013 noch bei 58,06 Jahren lag, gehen die Menschen 2014 im Schnitt mit 58,77 Jahren in Pension. Der Antrag auf Invaliditätspensionen hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 14 Prozent verringert. Und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich diese positive Entwicklung nicht fortsetzt", so Todt, der klarstellt, dass diese "Zahlen schwarz auf weiß zeigen, dass die bereits gesetzten Maßnahmen wirken, Österreichs Pensionssystem gesichert ist und es keinen Bedarf für Reformen des Pensionssystems gibt".

"Der Pensionistenverband Österreichs hat in den vergangenen Jahren immer wieder betont, dass der Großteil der zahlreichen von Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesetzten Maßnahmen wie die Reform der Invaliditätspension, die Änderungen bei der Langzeitversicherungenregelung und die begleitenden Programme wie 'fit2work' erst 2014 ihre volle Wirkung entfalten werden", so Todt. So habe PVÖ-Präsident Karl Blecha bereits in einer Presse-Aussendung im Jänner von einem zu erwartenden "beachtlichen Sprung beim Pensionsantrittsalter" für 2014 gesprochen.

"Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das faktische Pensionsantrittsalter steigt, der Staatszuschuss zu den Pensionen ist in den letzten vier Jahren immer geringer gewesen als ursprünglich veranschlagt! Das zeigt deutlich: Österreichs Pensionssystem ist sicher und nachhaltig finanzierbar, wenn es Wachstum und Beschäftigung gibt", so Todt, der klarstellt: "Österreich braucht keine unüberlegten Reform-Schnellschüsse, die nur auf eine Schwächung unseres staatlichen Pensionssystems hinauslaufen würden! Österreich braucht Investitionen in Wachstum und Beschäftigung! Österreich braucht eine altersgerechte Arbeitswelt! Und hier muss endlich auch die Wirtschaft, hier müssen endlich auch die Arbeitgeber ihren Beitrag leisten!"
Bonus-Malus-System muss kommen

"Die Segel sind gesetzt, wir sind auf dem richtigen Kurs um das Ziel, das faktische Pensionsantrittsalter bis 2018 auf 60,1 zu erhöhen zu erreichen. Aber leider gibt es immer noch Gegenwind!", kritisiert Todt die Blockade des ÖVP-Wirtschaftsbundes beim Bonus-Malus-System. "Dass die Unternehmensvertreter diese von ihnen mitbeschlossene Maßnahme verzögern, ist unverantwortlich! Eine altersgerechte Arbeitswelt ist der Schlüssel für einen späteren Pensionsantritt. Und dafür braucht es mehr altersgerechte Jobs, mehr betriebliche Gesundheitsvorsorge und - da viele ArbeitgeberInnen offenbar immer noch dem 'Jugendwahn' verfallen sind - leider auch dringend das Bonus-Malus-System für Betriebe!", so der PVÖ-Generalsekretär abschließend.


 

 Khol: Die apokalyptischen Reiter können einpacken!
Trendumkehr bei Pensionsantritten startet. Reformen werden im zweiten Halbjahr noch stärker greifen!
Wien (seniorenbund) - Zu den durch Sozialminister Hundstorfer bekannt gegebenen Pensionsantrittszahlen hält Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol, Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes und amtsführender Präsident des Österreichischen Seniorenrates fest: "Die apokalyptischen Reiter können einpacken! Wir lassen uns das Pensionssystem und auch die Arbeitseinstellung der Älteren in Österreich nicht länger schlechtreden! So hatte der Rechnungsabschluss der Pensionsversicherung erst vor wenigen Tagen gezeigt, dass der tatsächlich eingetretene Staatszuschuss zu Pensionen um nur 1,8 Prozent angestiegen ist, statt um die davor prognostizierten 9,1 Prozent. Ein Prognosefehler von 7,3 Prozent -oder anders gesagt eine fünffach zu hohe Prognose - in nur einem Jahr ist schon ein starkes Stück in Debatten, die von Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte (!) vorausberechnen wollen. Heute folgt das nächste Kapitel in dieser Diskussion: Ein Anstieg des tatsächlichen Antrittsalters um 0,8 Jahre in nur einem Jahr auf aktuell 58,77 Jahre. Dazu ist klar festzuhalten: im zweiten Halbjahr wird sich dieser Trend weiter verstärken. Aus Erfahrung wissen wir, dass die höheren Antrittsalter immer im zweiten Halbjahr zu verzeichnen sind. Damit zeigt sich: Die Reformen wirken!"
Kritik von wegen "statistischer Tricks" zurückzuweisen. Zahl so oder so gestiegen.

Zur Kritik einiger Gruppen, diese Erhöhung des tatsächlichen Antrittsalters ergebe sich alleine aus einem statistischen Trick, hält Khol fest: "Fast kein europäisches Land rechnet seine Invaliditätspensionen in die durchschnittlichen Antrittsalter. Wir tun dies weiterhin bei allen dauerhaften Invaliditätspensionen. Nur jene, die unter 50 sind und das seit 1. Jänner 2014 angebotene Modell von Reha- bzw. Umschulungsgeld erhalten, werden jetzt zu Recht herausgenommen: Weil sie keine Pension mehr erhalten, werden sie seit 1. Jänner zu den Arbeitslosen gezählt und weil man alles daran setzt, dass diese Menschen innerhalb von zwei Jahren wieder eine Beschäftigung aufnehmen können. Man sollte aber - um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen - die Zahl inklusive der Reha- und Umschulungsgeldbezieher nennen. Denn auch diese Zahl ist mit Sicherheit deutlich über den Prognosen gestiegen!"

Frühpensionsmonitoring, Bonus-Aufschub-Pension und Bonus-Malus für Arbeitgeber entscheidend für weitere Entwicklung! Vereinbarungen sind einzuhalten!

Khol betont abschließend: "Natürlich heißt all das keineswegs, dass die vereinbarten Reformschritte nicht endlich umzusetzen sind! Das Frühpensionsmonitoring ist dabei besonders wichtig, weil es endlich aufzeigt in welchen Regionen, Branchen, Versicherungsbereichen, etc. noch Schwerpunkte zu setzen wären. Besonders wichtig ist dabei die Einbeziehung auch von Landesbeamten, ausgelagerten Betrieben, u.Ä. Weitere Reformschritte werden nämlich kaum die gesetzlichen Pensionen - oder wenn nicht alle Branchen - betreffen, sondern sind punktgenau für besonders frühpensionsgefährdete Gruppen zu setzen. Die für 1. Juli 2014 versprochene Bonus-Aufschub-Pension ist endlich umzusetzen. Sie schafft auch in Österreich endlich einen wirklichen Pensionskorridor - leistungswillige Senioren warten darauf, diese Möglichkeit nutzen zu können! Zur Erinnerung: Die versicherungsmathematischen Abschläge gelten für alle Arbeitnehmer seit 1. Jänner 2014 - für den 1. Juli war auch die Einführung der versicherungsmathematischen Zuschläge für Arbeitnehmer vereinbart. Dies gilt es jetzt einzuhalten! Zusätzlich müssen freilich auch die Punkte zu Beschäftigungsquote der Älteren und zum Bonus-Malus-System für Arbeitgeber umgesetzt werden. Wir Senioren haben im Dezember einem Gesamtpaket zugestimmt und erwarten nun dessen Umsetzung! Die schon geltenden Reformen greifen - die ausstehenden Reformschritte scheitern definitiv nicht an uns!"


 

 Neumayer: Auf statistische Schönfärberei verzichten
Faktisches Pensionsantrittsalter muss durch echte Strukturreformen im Pensionssystem angehoben werden - Trendumkehr nicht erkennbar
Wien (pdi) - "Das Ziel der Bundesregierung, das in Österreich besonders niedrige faktische Pensionsantrittsalter bis 2018 auf zumindest auf 60,1 Jahre anzuheben, muss durch echte Strukturreformen im Pensionssystem erreicht werden", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, zu den vom Sozialministerium veröffentlichten Zahlen zum faktischen Pensionsantrittsalter. "Das bloße Herausrechnen von Personengruppen, die nunmehr ein Rehabilitations- oder Umschulungsgeld statt einer befristeten Invaliditätspension beziehen, aus der Pensionsstatistik löst die strukturellen Probleme im Pensionsbereich nicht. Das hat auch nichts mit einer Trendumkehr zu tun" betonte Neumayer. Auch die Kosten für Rehabilitations- und Umschulungsgeld würden von der Pensionsversicherung getragen, der Pensionsaufwand des Bundes steige laufend weiter an.

"Wir müssen endlich die notwendigen - und jüngst auch von der EU-Kommission wieder geforderten - strukturellen Reformschritte im Pensionssystem angehen. Insbesondere eine raschere Angleichung des gesetzlichen Frauenpensionsalters und die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmechanismus im Pensionssystem, der die steigende Lebenserwartung automatisch berücksichtigt", so Neumayer. "Weiters brauchen wir Maßnahmen, die den Faktor Arbeit entlasten. Rufe nach zusätzlicher Bürokratie für die Betriebe sind angesichts der derzeitigen Arbeitsmarktlage hingegen schlicht kontraproduktiv. Die jüngst in Kraft getretene Senkung des Unfallversicherungsbeitrages um 0,1 Prozentpunkte ist ein positives Signal, kann aber nur ein erster Schritt sein. Weitere Potenziale zur Senkung der Lohnnebenkosten etwa bei Unfallversicherung und Familienlastenausgleichsfonds müssen unverzüglich angegangen werden", betonte der IV-Generalsekretär abschließend.

 

 

 

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