Krems (nöwpd) - Ihrer großen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Gastronomie
und Tourismus wird die Marille auch heuer wieder gerecht werden. In der Wachau, dem bekanntesten Anbaugebiet, rechnet
man in dieser Saison mit einer durchschnittlichen Erntemenge. „Wir erwarten rund drei Millionen Kilogramm“, teilt
Franz Reisinger, Obmann des 220 Mitgliedsbetriebe umfassenden Vereins "Wachauer Marille", dem NÖ
Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit. Aufgrund der günstigen Witterungsverhältnisse in den vergangenen
Wochen sei die Qualität der Obstfrüchte heuer sehr gut.
In der Wachau wachsen auf 350 Hektar geschätzte 100.000 Marillenbäume. Schon 1995 hatte die Europäische
Union der Wachauer Marille wegen ihres einzigartigen Geschmacks eine geschützte Ursprungsbezeichnung bewilligt.
Auch der Verein "Wachauer Marille" will die Unverwechselbarkeit des Edelobsts kommunizieren: Seit 2004
kennzeichnen die Mitgliedsbetriebe die Marillen mit einem eigenen Markenzeichen - dem für die Region typischen
Pflückkorb.
"Das Pflückkorb-Symbol ist auf den Verpackungen, auf Hinweisfahnen und den Sonnenschirmen der Verkaufsstände
angebracht. Darauf sollen die Konsumenten achten, wenn sie sicher gehen wollen, garantiert echte Wachauer Marillen
zu erwerben", betont Franz Reisinger. Zwei Drittel der Marillenmenge kaufen die Kunden direkt bei den Obstbauern
zwischen Melk und Krems ein, ein Drittel der Früchte wird zu Destillaten und Likören, Marmeladen und
Marillennektar verarbeitet.
Große wirtschaftliche Bedeutung hat die Marille aber auch in ihrer zu den verschiedensten Speisen und Getränken
weiterverarbeiteten Form und in weiterer Folge auch für die Gastronomie und den Tourismus. Die Wachauer Mitgliedsbetriebe
der Vereinigung "Niederösterreichische Wirtshauskultur" - eine Qualitätsgemeinschaft von Restaurants
und Gasthöfen - setzen daher auch heuer wieder einen besonderen saisonalen Schwerpunkt, indem sie die ursprünglich
aus China stammenden Früchte in allen erdenklichen Zubereitungsformen servieren: Auf den Speisekarten der
Lokale finden sich dann kulinarische Köstlichkeiten, wie Marillenknödel, Strudel, Kuchen, Marmeladen,
Liköre oder Marillenbrand.
Unter den touristischen Aktivitäten, bei denen sich alles um die Marille dreht, stechen zwei besonders hervor:
Am 11. und 12.07. findet in der Kremser Altstadt das von der Kremser Kaufmannschaft und ihren Kaufleuten veranstaltete
Fest „Alles Marille 2014“ statt. Damit verwandeln Konzerte, internationale Gastronomie und Aktivitäten für
Kinder die Wachaumetropole in eine große Eventbühne. Als besondere Attraktion werden in der Altstadt
von Krems u.a. Marillenschnaps gebrannt und zwei jeweils 30 Meter lange Riesen-Marillenkuchen gebacken.
Spitz an der Donau steht von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. Juli, wieder ganz im Zeichen des bekannten "Marillenkirtags".
Eröffnet wird das vom Tourismusverein Spitz veranstaltete Fest, das heuer bereits zum 64. Mal stattfindet,
am 18.07. um 18 Uhr. Geboten wird an den drei Tagen nicht nur alles rund um die Marille, sondern auch jede Menge
Musik und Unterhaltung. Zu den Höhepunkten zählt am 20.07. um 15 Uhr der traditionelle Festzug von "König
Marillus" und "Prinzessin Aprikosia" vom Hotel Wachauerhof zum Kirchenplatz mit der Verleihung der
"Goldenen Marille".
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