Denkmalpflege ist Ausdruck der Wertschätzung, die wir der Kultur und der Geschichte entgegen
bringen – und rechnet sich auch
Bad Hall/Linz (lk) - "Denkmalpflege ist ein sichtbarer Ausdruck der Wertschätzung, den wir der
Kultur und der Geschichte entgegen bringen", erklärt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zum 100-jährigen
Bestandsjubiläum der Landesvilla in Bad Hall. Baudenkmäler wie die Landesvilla stellen aber nicht nur
einen ästhetischen, sondern auch einen ökonomischen Wert dar. Die Erhaltung und Pflege verursacht nicht
nur Kosten, sondern stellt vielmehr Investitionen dar, der Mehrwert des Denkmals wird so zu einem wirtschaftlichen
Faktor und sichert Arbeitsplätze im Gesundheitstourismus und im Bau und Baunebengewerbe, im Kunsthandwerk
und nicht zuletzt in den Restaurierungsbetrieben. Die Erhaltung unseres kulturellen Erbes rechnet sich damit
auch volkswirtschaftlich.
Die Landesvilla in Bad Hall wird vom Architekturkritiker Friedrich Achleitner als "bedeutendster Jugendstilbau
Oberösterreichs" bezeichnet.
1912 wurde der Jugendstilarchitekt Mauriz Balzarec beauftragt, Pläne für den "Bau eines einstöckigen
Villengebäudes zur Unterbringung von Kurgästen" zu entwerfen. Als Otto-Wagner-Schüler war er
jedoch nicht nur für den Bau, sondern auch für die Einrichtung zuständig. Gemäß der Jugendstilmaxime,
das Leben und alles Umfeld gesamtkünstlerisch zu gesaltete, stattete Balzarec auch das Villeninventar dementsprechend
aus. Die 1914 finalisierte Landesvilla in Bad Hall stellt einen Höhepunkt im Schaffen dieses Architekten dar.
Als Gesamtkunstwerk des Jugendstils konzipiert, ist die Villa heute noch weitgehend in ihrem Originalzustand erhalten
und bietet die Möglichkeit eines gediegenen Kuraufenthalts in einem besonderen Ambiente.
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