Aktuelle Luftfahrt-Standortstudie vergleicht Wien mit Konkurrenzflughäfen
Zürich, München, Istanbul - Flughafen Wien ist Drehkreuz und größter Arbeitgeber in Ostösterreich
Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures hat am 03.07. im Rahmen einer Dialogveranstaltung mit den
VertreterInnen der Luftfahrtbranche die Bedeutung der Drehkreuzfunktion des Wiener Flughafens betont. "Die
Luftfahrt-Branche hat entscheidende Bedeutung für den Standort Österreich, für den Tourismus, den
Konferenzstandort Wien und schafft tausende Arbeitsplätze. Der Flughafen Wien hat sich zu einem wichtigen
europäischen Verkehrsknotenpunkt entwickelt. Damit das so bleibt, müssen wir auf Veränderungen reagieren
und aktiv Maßnahmen setzen, um wettbewerbsfähig in die Zukunft zu gehen", sagte Bures.
Eine dieser Maßnahmen, die im Rahmen der "Road Map Luftfahrt 2020" ausgearbeitet wurden, ist die
Studie "Der österreichische Luftverkehrssektor im Kontext des Wirtschaftsstandortes Österreich".
Diese vom britischen Verkehrsberatungsunternehmen "Steer Davies Gleave" erstellte Studie wurde im Rahmen
der Dialogveranstaltung am Mittwoch präsentiert und entwickelt mögliche Zukunftsszenarien für den
Luftfahrtstandort Österreich, insbesondere Wien.
Circa ein Drittel des Verkehrs am Wiener Flughafen ist Transferverkehr, damit und als Lufthansa-Drehkreuz ist Wien
ein wichtiger Knotenpunkt in Mitteleuropa. Im Vergleich mit den Konkurrenzflughäfen München, Zürich
und Istanbul, die in Bezug auf Flugfrequenzen und erreichbare Destinationen vergleichbar sind, verfügen München
und Zürich über ein größeres Transfervolumen, Wien aber über mehr Direktverbindungen
als Zürich. Sieben Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung sind von Wien aus direkt erreichbar. Positiv
bezüglich des Standorts Wien hebt die Studie die Anreizwirkung von Rabatten bei Passagiergebühren im
Transfersegment hervor. Mit rund 15.000 direkt Beschäftigten ist der Wiener Flughafen der größte
Arbeitgeber in Ostösterreich, insgesamt hängen an den österreichischen Flughäfen direkt und
indirekt 54.000 Arbeitsplätze, die Wertschöpfung beträgt 3,9 Milliarden Euro.
Um den Status als Drehkreuz zu halten und zukünftiges Wachstum zu ermöglichen, empfiehlt die Standortstudie
den Bau der dritten Piste am Flughafen Wien. "Bei solchen Projekten ist es immer wichtig, auch die Bevölkerung
mitzunehmen", sagte Bures. "Alle ökonomischen Argumente helfen nicht, wenn die Akzeptanz in der
Bevölkerung nicht gegeben ist. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist die Voraussetzung für die spätere
Wertschöpfung."
Neben der Standortstudie wurden im Rahmen der "Road Map Luftfahrt 2020" auch das "Grundsatzpapier
Liberalisierung" und der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe "Wettbewerbsfähige Kostenfaktoren"
erstellt. Dieses empfiehlt eine volle Liberalisierung des Luftverkehrssektors bis zur dritten und vierten Freiheit
(Beförderung von Passagieren aus dem und ins Heimatland der Fluglinie in/aus einem anderen Staat), die Liberalisierung
der fünften Freiheit (Transport zwischen zwei Drittstaaten mit Start- oder Endpunkt im Heimatland) nur unter
bestimmten Voraussetzungen. "Wir treten für eine Liberalisierung ein, doch diese muss stets unter dem
Grundsatz des fairen Wettbewerbs stehen", sagte Bures.
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