"Kultur ist prägend für die gesamte Entwicklung des Landes"
St. Pölten (nlk) - "Das Festival Retz nimmt im Reigen des Theaterfestes Niederösterreich
eine einzigartige Stellung ein, ist es doch der einzige Standort, der sich mit außergewöhnlichen, zuletzt
auch mit dem NÖ Kulturpreis ausgezeichneten Leistungen der Kirchenoper widmet. Das trägt wesentlich zum
Abwechslungsreichtum und zur kulturellen Breite bei", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei der Eröffnung
des Festivals Retz "Offene Grenzen" am Abend des 03.07. Sich gerade hier "Offenen Grenzen"
verschreiben zu können, davon habe man in Zeiten des Eisernen Vorhanges nicht einmal träumen können.
"Am Weg in die Zukunft dürfen wir aber nicht vergessen, was sich seither am Kontinent alles bewegt hat
und dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass es niemals mehr dazu kommt, wie es einmal gewesen ist",
so Pröll.
Bezug auf Niederösterreichs Kulturpolitik im allgemeinen merkte der Landeshauptmann an, jeder in die Kultur
investierte Euro verzinse sich vielfach. Kultur rege an, schüre die Innovationskraft, bringe eine ungemeine
Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens und beeinflusse Standortqualität und wirtschaftliche Entwicklung.
"Natürlich geht es bei Kultur in erster Linie um immaterielle Werte. Der Aufbau einer entsprechenden
Infrastruktur als Plattform für eine reichhaltige Kulturlandschaft hat aber auch dazu geführt, dass der
Kulturtourismus mit 1,5 Millionen Gästen pro Jahr, die jährlich rund 200 Millionen Euro an Kaufkraft
im Land lassen, mittlerweile einen unglaublichen Stellenwert einnimmt. Dazu kommen noch ca. 12.000 Arbeitsplätze,
die mittelbar oder unmittelbar durch unsere Kulturpolitik gesichert werden. Insgesamt ist also Kultur prägend
für die gesamte Entwicklung des Landes", so Pröll abschließend.
Das von Alexander Löffler geleitete Festival Retz "Offene Grenzen" widmet sich heuer unter dem Motto
"Hat Krieg ein weibliches Gesicht?" den Auswirkungen von Krieg und Repression aus spezifisch weiblicher
Perspektive. Neben zahlreichen Lesungen und Konzerten steht dabei die Kirchenoper "Juditha triumphans"
von Antonio Vivaldi in der Stadtpfarrkirche St. Stephan im Zentrum (Inszenierung: Monika Steiner, musikalische
Leitung: Ewald Donhoffer). Gespielt wird noch am 6., 10., 11. und 13. Juli, jeweils ab 20 Uhr.
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