Staatsbesuch mit Bundespräsident Fischer in Estland und Lettland - Bilaterale Kooperationen
verstärken, Know-how bei Fachkräfteausbildung austauschen
Tallinn, Riga/Wien (bmwfw) - Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner besuchte
gemeinsam mit Bundespräsident Heinz Fischer, Familienministerin Sophie Karmasin und einer Wirtschaftsdelegation
die Länder Estland und Lettland. "Österreich hat großes Interesse an einem weiteren Ausbau
der guten Beziehungen mit den Ländern des Baltikums. Sowohl in der Wirtschaft als auch in Wissenschaft und
Forschung stehen wir vor gemeinsamen Herausforderungen und Zukunftsaufgaben", sagte Mitterlehner zum Abschluss
der dreitägigen Reise am 02.07.
Gute wirtschaftliche Beziehungen mit Ausbaupotenzial
"Österreichs Wirtschaft ist im Baltikum gut vertreten, trotzdem gibt es noch viele Entwicklungschancen.
Denn Estland und Lettland sind dynamische Wachstumsmärkte", so Mitterlehner. Besonders große Potenziale
gibt es in Bereichen wie Energie- und Umwelttechnik, Telekommunikation, Infrastruktur und Innovationstechnologien:
"In diesen Branchen treffen das Know-how und die Technologien österreichischer Unternehmen auf eine steigende
Nachfrage", betont Mitterlehner. Der Warenaustausch nimmt seit dem Rückgang in den Krisenjahren deutlich
zu: 2013 verzeichneten die Exporte nach Estland einen Zuwachs von 17 Prozent auf 127 Millionen Euro, nach Lettland
sind die Ausfuhren um 8,7 Prozent auf 151,4 Millionen Euro gestiegen.
Im Rahmen des Staatsbesuchs führte Mitterlehner in Estland bilaterale Arbeitsgespräche mit Ministerin
Anne Sulling (Bild), die für Außenwirtschaft und Unternehmertum zuständig ist, sowie Bildungs-
und Forschungsminister Jevgeni Ossinovski. In Lettland traf Mitterlehner Wirtschaftsminister Vjaceslavs Domrovskis
sowie Bildungs- und Wissenschaftsministerin Ina Druviete. In beiden Ländern wurden zudem Wirtschaftsforen
mit Unternehmen aus beiden Ländern veranstaltet.
Schwerpunktthemen Duale Ausbildung und Forschungs- und Wissenschaftskooperation
Auf besonders großes Interesse stößt Österreichs Modell der dualen Lehrlingsausbildung.
"Man kann das Modell zwar nicht einfach kopieren, aber man kann es kapieren, indem man die Partnerschaft zwischen
Unternehmen, Schule und öffentlicher Hand verstärkt, und das flexibel je nach bestehenden Rahmenbedingungen.
Wir stellen hier unser Know-how gerne zur Verfügung und haben einen weiteren Informationsaustausch vereinbart",
so Mitterlehner.
Weiter ausbauen will Mitterlehner auch die Forschungsbeziehungen. Im 7. EU- Rahmenprogramm waren österreichische
Forschungsinstitutionen, Universitäten und Unternehmen bereits an rund einem Drittel aller estnischen und
lettischen Projekte beteiligt. "Wir wollen uns mit dem jetzt laufenden Horizon 2020-Programm noch enger vernetzen,
denn von einer stärkeren Internationalisierung profitieren alle beteiligten Partner", so Mitterlehner.
Darüber hinaus soll im Rahmen des neuen EU-Programms Erasmus+ die Studierendenmobilität zwischen den
Ländern erhöht werden.
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