Wiener Börse: 3,1 Mrd. Euro Kapitalzufluss
 im ersten Halbjahr 2014

 

erstellt am
03. 07. 14
10.00 MEZ

Erfolgreiches 1. Halbjahr 2014: solides Umsatzwachstum – Transaktionsvolumen jetzt bereits höher als in den beiden Vorjahren gemeinsam
Wien (wiener börse) - Im ersten Halbjahr 2014 haben österreichische Unternehmen mehr als 3,1 Mrd. Euro Kapital über die Wiener Börse aufgenommen. Das ist mehr Volumen als in den letzten beiden Gesamtjahren zusammen (Transaktionsvolumen 2012 und 2013: 2,1 Mrd. Euro) und der höchste Wert seit 2007. Das Volumen setzt sich zusammen aus den Kapitalerhöhungen der Raiffeisen Bank International (2,78 Mrd. Euro Volumen) sowie der Porr (120 Mio. Euro) und dem erfolgreichen Börsegang der FACC (ca. 213 Mio. Euro).

Die Wiener Börse verzeichnete 2014 bislang jedes Monat ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt ergibt sich damit im ersten Halbjahr eine Steigerung im Handel mit österreichischen Aktien von rund 30 % (Jänner-Juni 2014). Im Vergleich dazu sind die Umsätze im Aktienhandel (Jänner-Mai 2014) an der Börse London um 23 %, an der Deutschen Börse um 11 % und an der Warschauer Börse um 1,4 % gestiegen. Insgesamt belief sich der Umsatz der Wiener Börse in den Beteiligungswerten im ersten Halbjahr 2014 auf 24,7 Mrd. Euro, das sind um 5,5 Mrd. EUR mehr als im ersten Halbjahr 2013. Der durchschnittliche Monatsumsatz liegt bei 4,1 Mrd. Euro (durchschnittlicher Monatsumsatz 1. Halbjahr 2013: 3,2 Mrd. Euro).

„Diese Zahlen zeigen, dass sich der österreichische Aktienmarkt derzeit sehr gut entwickelt. Die Investoren erkennen Qualität, und da haben wir in Österreich ein reiches Angebot: viele unserer heimischen Unternehmen sind in ihrem Bereich Weltmarktführer und haben mittelfristig Kapitalbedarf für Expansionen und Innovationen“, sagen die Börse-Vorstände Birgit Kuras und Michael Buhl. „Der Boden für weitere Kapitalmarkttransaktionen im heurigen Jahr ist fruchtbar und aufnahmefähig. Der Sommer ist traditionell ruhiger. Wir hoffen jedoch, dass sich der Aufwärtstrend des ersten Halbjahres im Herbst fortsetzen wird.“

Top-Aktien und Handelsteilnehmer im ersten Halbjahr
Das größte Performance-Plus im Prime Market verzeichnete im ersten Halbjahr Zumtobel mit 50,31 %, gefolgt von AT&S mit 37,06 % und Valneva SE mit 30,56 %. Die meistgehandelte Aktie im ersten Halbjahr war Erste Group Bank, gefolgt von Raiffeisen Bank International und OMV.

Der umsatzstärkste Handelsteilnehmer war im ersten Halbjahr 2014 Raiffeisen Centrobank AG mit 9,8 % Anteil am Gesamtumsatz der Wiener Börse, vor Deutsche Bank AG (8,4 %) und Morgan Stanley & Co (8,1 %). Auf Platz vier und fünf folgen die Börsemitglieder Erste Goup Bank AG (7,3 %) und Merrill Lynch International (7 %).

Die Wiener Börse zählt per 1. Juli 2014 einen 10-Jahres-Höchststand von 224 Market-Making-Mandaten im prime market. Die beiden österreichischen Großbanken Erste Group Bank und Raiffeisen Centrobank spielen mit den meisten Mandaten in der Betreuung von Unternehmen im prime market die wichtigste Rolle. Zunehmend zeigen sich auch internationale Banken am Market-Making – also dem Anbieten von Zusatzliquidität für den Fließhandel an der Wiener Börse – interessiert. Im prime market bieten derzeit 13 Börsemitglieder als Specialist oder Market Maker verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote an.

Weiter Potenzial für den ATX
Der ATX liegt im Zeitraum von Jänner bis Juni mit 1,79 % leicht im Minus. Rechnet man die Dividenden ein, wie im ATX Total Return, so ergibt sich eine schwarze Null von 0,23 %. Im Vergleich zum Halbjahres-Stichtag im Vorjahr hat der ATX um 12,45 % zugelegt (28.6.2013: 2223,98 Punkte; 30.6.2014: 2.500,85 Punkte), inklusive Dividenden ergibt sich sogar ein Plus von 15,82 %. Nach einer Rally im Jänner (Year-High 15.1.2014: 2.729,07) verlor der ATX im März, geprägt von der Situation in der Ukraine, sein leichtes Plus vom Februar (Year-Low 14.3.2014: 2.386,96). Im April und Mai schwankte der ATX auf leicht gedrücktem Niveau. Die Aufwärtsperformance Ende Mai wurde gestützt durch die Zinssenkung der EZB: Der ATX bewegt sich für etwa einen Monat über dem Jahresendstand 2013. Ende Juni drückte eine Korrektur der Bankenwerte den ATX wieder nach unten.

„Wir glauben stark an das Potenzial im ATX. Im Vergleich zu Westeuropa und den USA ist der österreichische Markt moderat bewertet, das macht ihn attraktiv für Investoren“, sagen die Börse-Vorstände Kuras und Buhl. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt derzeit circa bei 1. Das bedeutet, die darin enthaltenen Unternehmen notieren im Schnitt zum Buchwert des Eigenkapitals. Derzeit gibt es weltweit kaum Indizes, die ein so niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis aufweisen.

 

 

 

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