Öffentliche Ausschreibung der EU-Auszeichnung
Wien (bpd) - Das Bundeskanzleramt hat die Ausschreibung zur nationalen Vorauswahl des "Europäischen
Kulturerbe-Siegels" veröffentlicht. Bewerbungen können bis 31. Dezember 2014 eingereicht werden.
Der Rat und das Europäische Parlament haben am 16. November 2011 eine Auszeichnung für Europas Kulturerbe
ins Leben gerufen: Orte, welche die europäische Einigung, Ideale und Geschichte der EU symbolisieren, können
das "Europäische Kulturerbe-Siegel" tragen. Es soll das Bewusstsein um die kulturelle Vielfalt fördern
und EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern die Rolle und Werte Europas näher bringen. Die Initiative zielt
insbesondere darauf ab, jungen Menschen in Europa den Zugang zum kulturellen Erbe zu erleichtern und dessen Bedeutung
zu vermitteln.
Für Bundesminister Josef Ostermayer leistet das Kulturerbe-Siegel einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen
Europas: "Die EU scheint manchmal für viele Bürgerinnen und Bürger immer noch ein abstraktes,
schwer greifbares Gebilde zu sein. Gerade Kunst und Kultur leisten hier einen grenzüberschreitenden, barrierefreien
Beitrag für kulturelle Vielfalt innerhalb eines europäischen Bewusstseins. EU-Initiativen wie das Europäische
Kulturerbe-Siegel tragen dazu bei, das 'Projekt Europa' für die Menschen in allen Ländern unseres Kontinents
greifbar zu machen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken."
Die Auszeichnung mit dem Siegel folgt einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Alle zwei Jahre können die EU-Mitgliedstaaten
europäische Kulturstätten für das Siegel nominieren. Es ist möglich, einzelne Stätten
sowie thematisch miteinander verbundene Stätten (auch länderübergreifend!) vorzuschlagen. Die Endauswahl
trifft eine EU-Jury, die formale Ernennung erfolgt durch die Europäische Kommission.
2014/15 findet in Österreich die bereits zweite nationale Vorauswahl statt. Interessierte österreichische
Institutionen können sich bis zum 31. Dezember 2014 bei der Fachabteilung EU-Kulturpolitik des Bundeskanzleramts
bewerben. Detaillierte Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten und den Einreichkriterien sind auf der Webseite Kunst Kultur zu finden.
Die eingereichten Anträge werden von einer unabhängigen ExpertInnenjury inhaltlich bewertet. Auf Basis
ihrer Empfehlungen nominiert Herr Bundesminister Dr. Josef Ostermayer im Frühjahr 2015 maximal zwei Stätten.
Rückblick: Erste ausgezeichnete Stätten
2014 wurden die ersten Stätten mit dem Siegel ausgezeichnet, darunter auch der Archäologische Park
Carnuntum in Petronell und Bad Deutsch-Altenburg. Carnuntum war im Römischen Reich nicht nur ein wichtiger
Knotenpunkt von Handelsrouten, sondern spielte auch eine wesentliche Rolle in der Entwicklung religiöser Toleranz.
Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel wird dieser wesentliche Aspekt des modernen Europas unterstrichen.
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