Creditreform hat im 1. Halbjahr 2014 rund 1.700 österreichische Klein- und Mittelbetriebe
nach der aktuellen Personalsituation und –entwicklung befragt.
Wien (creditreform) - Aufgrund der vielerorts schwächeren Wirtschaftslage war mit einem Personalaufbau
im Mittelstand zu rechnen. So haben auch 22,6 Prozent der befragten Unternehmen ihre Mitarbeiterzahl in den zurückliegenden
Monaten reduziert. Nur 16,2 Prozent berichteten von einer vergrößerten Belegschaft. Aufgestockt hat
vor allem der Handel, wo 21,7 Prozent der Befragten mehr Personal beschäftigen als im Herbst 2013. Bau (27,4
Prozent der Befragten), aber auch das Verarbeitende Gewerbe (25,3 Prozent), meldeten verstärkt Personalabbau,
der wenigstens zum Teil auch saisonale Ursachen haben dürfte. Bei Personaleinstellungen hat jedes dritte Unternehmen
(34,2 Prozent) auf Teilzeitkräfte zurückgegriffen (Vorjahr: 26,4 Prozent).
Der Saldo aus "aufgestockt" und "verkleinert" beim Personalbestand bleibt mit -6,4 Punkten
wie im Vorjahr im Minus. Mehrheitlich neue Jobs sind im Mittelstand zuletzt 2011 und 2012 entstanden, als dieser
Saldowert im Plusbereich lag. Auch die amtliche Statistik konstatiert wieder eine höhere Arbeitslosigkeit.
45.000 Vollzeitarbeitsplätze gingen der Wirtschaft im Vorjahr verloren. Die Arbeitslosenquote in Österreich
stieg im Jahresdurchschnitt 2013 auf 4,9 Prozent.
Jedes 7. Unternehmen plant Personal abzubauen
Die weiteren Personalplanungen der mittelständischen Unternehmen zeugen nicht gerade von Optimismus. Erstmals
seit 2009 (-23,4 Punkte) überwiegt wieder die Zahl der Befragten, die einen Personalabbau angekündigt
haben. So will jedes siebte Unternehmen (14,4 Prozent) die Zahl der Mitarbeiter verringern (Vorjahr: 11,9 Prozent).
Mehr Personal benötigen nur 13,3 Prozent der Befragten (Vorjahr: 18,0 Prozent). Arbeitskräfte werden
heuer gesucht im Handel (17,4 Prozent der Befragten). Mit einem weiteren Personalabbau ist vor allem im Baugewerbe
(23,2 Prozent der Befragten) zu rechnen. Im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Dienstleistungssektor dürften
die Mitarbeiterzahlen in den Unternehmen bestenfalls konstant bleiben.
Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung befragt seit 1996 zweimal jährlich die österreichischen
KMU zur aktuellen als auch zur zukünftigen Wirtschaftslage.
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