NÖ Bauernparlament

 

erstellt am
02. 07. 14
10.00 MEZ

Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe nicht gefährden – Vollversammlung der Landwirtschaftskammer tagte in Mold
Wien (noe-lk) - "Für unsere Bäuerinnen und Bauern ist das Jahr 2014 von zahlreichen Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen geprägt. Manche davon sind erst im Groben geregelt, daher brauchen wir eine rasche Klärung der offenen Fragen, um Planungssicherheit für die Zukunft zu erlangen", betonte Präsident Hermann Schultes am 30.06. bei der Vollversammlung der LK Niederösterreich in der Bildungswerkstatt Mold. "Die Landwirtschaftskammer trägt diese Veränderungen mit, doch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe darf - gerade angesichts sinkender öffentlicher Gelder - nicht gefährdet werden. Daher ist eine rasche Genehmigung des Programms Ländliche Entwicklung ebenso wichtig wie faire Produktionsbedingungen über alle Bereiche hinweg", so Schultes.

Rasch Klarheit bei Ländlicher Entwicklung bis 2020 notwendig
Das bei der EU-Kommission eingereichte Programm Ländliche Entwicklung ist noch nicht genehmigt. Allerdings werden darin enthaltende Maßnahmen bereits "vorbehaltlich der Genehmigung" umgesetzt, wie etwa die Investitionsförderung. Die LK NÖ fordert daher eine rasche Genehmigung beziehungsweise Richtlinien-Ausarbeitung - und dies ohne Überraschungen. "Zusätzliche Auflagen im agrarischen Umweltprogramm ÖPUL oder nicht nachvollziehbare Auswahlkriterien für Investitionsprojekte wären kontraproduktiv. Eine möglichst flächendeckende Teilnahme am ÖPUL und eine hohe Investitionsquote nützen der Zukunft der Betriebe und der Umwelt", stellte Schultes fest.

Geflügelmast braucht faire Produktionsstandards und Preise
Der österreichische Mastgeflügelbereich ist durch die derzeitigen rechtlichen Bestimmungen in seiner Wettbewerbsfähigkeit massiv gefährdet. Während der Konsum von Geflügelfleisch steigt, stagniert die Inlandsproduktion. "Wenn es bei den Produktionsstandards keine Änderungen gibt und sich der Handel nicht zur heimischen Ware bekennt, droht den Geflügelmästern ein Schweizer Schicksal: Die Konsumenten fänden noch mehr ausländisches Geflügel im Regal, die inländische Ware könnte verdrängt werden", warnte Schultes. Die LK NÖ fordert daher Gesundheitsminister Alois Stöger erneut und eindringlich auf, hier Veränderungen im Sinne der Bauern und Konsumenten zu erlassen.

Bekenntnis zu modernen Produktionstechnologien
Die laufenden Verschärfungen des EU-Pflanzenschutzmittelrechts und der nationalen Umsetzung führen zu verstärkter Unsicherheit und zu Ernteeinbußen in der konventionellen und biologischen Landwirtschaft. Die bäuerlichen Betriebe sehen sich gleichzeitig auf offenen Produktmärkten mit nicht-offenen Betriebsmittelmärkten konfrontiert. Die Vollversammlung der LK NÖ fordert daher die Umsetzung eines echten Binnenmarkts für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Die Anstrengungen zum treffsicheren, minimalen Einsatz von Präparaten, wie etwa Warndienstsysteme und Prognosemodelle, werden ausdrücklich unterstützt.

Europäische Politik muss auf erneuerbare Energien setzen
"Gerade der jetzige Konflikt zwischen der Ukraine und Russland
macht deutlich, dass nur eine Energiewende hin zu regionalen, erneuerbaren Energien Sicherheit bieten kann. Die heimische Land- und Forstwirtschaft liefert die Antwort auf die riskante Importabhängigkeit von fossiler Energie", unterstrich Schultes. Deswegen fordere die LK NÖ eine grundlegende Überarbeitung des Energieeffizienzgesetzes. Denn neben der Effizienzsteigerung müsse unbedingt der Ausbau der Erneuerbaren - insbesondere der Biomasse -umfassend berücksichtigt werden.

Resolution einstimmig beschlossen
Neben den angesprochenen Themen wurden bei der Vollversammlung
auch Standpunkte zur Vermögensbesteuerung und Forderungen zur INVEKOS- Umsetzung, zur Milchwirtschaft, zum Thema Ernteversicherungen sowie zur EU-Bioverordnung diskutiert und in einer Resolution ausformuliert.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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