Entlastung und Fairness für unternehmerischen Mittelstand und erwerbstätige Pensionisten
Wien (sva) - "Die SVA ist eine starke Versichertengemeinschaft, die Solidarität lebt und sich
dem Wandel des Wirtschaftslebens anpasst. Dazu gehört gerade in dieser Zeit, die soziale Absicherung auszubauen
und trotzdem jene zu entlasten, die den Wohlstand erwirtschaften und Arbeitsplätze schaffen", so SVA-Obmann
Christoph Leitl bei der SVA-Pressekonferenz am 01.07. Neben einem Rückblick auf drei erfolgreiche Jahre, thematisierte
die SVA-Spitze vor allem das Thema Gesundheitsförderung und sprach sich für weitere Entlastungen und
mehr Fairness für Unternehmer aus.
Entlastung für unternehmerischen Mittelstand
Die SVA sei sich ihrer großen Verantwortung gegenüber den 750.000 Versicherten bewusst und habe in den
vergangenen drei Jahren gemeinsam mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Gesundheitsminister Alois Stöger
bereits dutzende Verbesserungen und Leistungserweiterungen durchgesetzt. "Unsere nächsten Schritte gehen
in Richtung Entlastung und einem fairen Umgang mit den Leistungsträgern", so Leitl.
Christoph Leitl stellte die weiteren Pläne der SVA vor, um mehr Fairness für die Versichertengemeinschaft
der Selbständigen zu schaffen. "Die Mindestprämie für die Krankenversicherung muss an jene
der Unselbständigen angeglichen werden und die Mindestbeitragsgrundlage von rund 700 auf etwa 500 Euro sinken.
Das bringt eine doppelte Entlastung und einen zusätzlichen Anreiz, weil die Lohnnebenkosten für Arbeitnehmer
und Arbeitgeber geringer ausfallen." Derzeit bezahlen Selbständige eine Mindestprämie in der Krankenversicherung
von 54 Euro, Unselbständige bezahlen 30 Euro.
Gleichzeitig solle die Höchstbeitragsgrundlage eingefroren werden. "Diese Beitragsbremse soll verhindern,
dass die Schere zwischen Mindest- und Höchstprämien noch weiter aufgeht, denn schon jetzt bezahlen die
hohen Einkommensbezieher für die selbe Leistung bis zu 10-mal mehr, als kleine Einkommensbezieher", erklärt
Peter McDonald, SVA Obmann-Stv. Auch der demographischen Entwicklung müsse sich die SVA anpassen: "Längeres
Arbeiten soll sich lohnen. Derzeit bezahlen aktive Pensionisten, die parallel noch beruflich aktiv sein wollen
volle Pensionsversicherungsbeiträge. Wir wollen Anreize statt Bremsklötze und deshalb diese Beitragslast
für aktive Senioren abschaffen."
Die Erfahrungen mit dem neuen Krankengeld zeigen, dass die
Leistung schon früher einsetzen muss. "Selbständige sollen in Zukunft bei langer Krankheit oder
nach einem Unfall nicht erst nach der sechsten Woche, sondern schon früher eine Unterstützungsleistung
erhalten. Ideal wäre - bei langer Krankheit - rückwirkend ab dem 1. Tag", so Leitl.
Neben diesen beiden großen Entlastungsmaßnahmen für Leistungsträger hat die SVA noch ein
Bündel weiterer Maßnahmen, die derzeit in den Wirtschaftsparlamenten zur Abstimmung kommen. Dazu zählt
etwa eine Flexibilisierung der Beitragsvorschreibung. "Unternehmer sollen künftig selbst über eine
flexible Herabstufung oder Erhöhung der vorläufigen Beitragsgrundlage entscheiden können und darüber,
ob sie eine monatliche oder eine quartalsweise Beitragsvorschreibung bevorzugen", so McDonald.
Für Obmann-Stv. Wilhelm Turecek ist die Weiterentwicklung von Prävention und Vorsorge ein Schwerpunkt
für 2014: "Der Gesundheits-Check Junior soll österreichweit ausgerollt werden. Seit Oktober 2013
läuft das Pilotprojekt erfolgreich in Wien und im Burgenland und schließt eine Versorgelücke für
Kinder und Jugendliche zwischen 6 bis 17 Jahren." Es sei bereits viel erreicht worden, aber für McDonald
gilt nun: "wir wollen das Netz zur sozialen Absicherung für die Selbständigen noch enger schnüren
und die Unternehmer weiter entlasten, damit sie sich voll und ganz auf Ihren Betrieb konzentrieren können".
SVA - Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft
Die SVA ist der Sozialversicherungsträger für Österreichs Selbständige und betreut als
gesetzliche Krankenversicherung rund 750.000 Kunden, davon 370.000 aktiv Erwerbstätige, 140.000 Pensionisten
und 233.000 Angehörige. Als gesetzliche Pensionsversicherung ist die SVA für 390.000 Versicherte zuständig.
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