SVA-Spitze ist sich einig: Selbständige
 sollen länger gesund leben

 

erstellt am
02. 07. 14
10.00 MEZ

Entlastung und Fairness für unternehmerischen Mittelstand und erwerbstätige Pensionisten
Wien (sva) - "Die SVA ist eine starke Versichertengemeinschaft, die Solidarität lebt und sich dem Wandel des Wirtschaftslebens anpasst. Dazu gehört gerade in dieser Zeit, die soziale Absicherung auszubauen und trotzdem jene zu entlasten, die den Wohlstand erwirtschaften und Arbeitsplätze schaffen", so SVA-Obmann Christoph Leitl bei der SVA-Pressekonferenz am 01.07. Neben einem Rückblick auf drei erfolgreiche Jahre, thematisierte die SVA-Spitze vor allem das Thema Gesundheitsförderung und sprach sich für weitere Entlastungen und mehr Fairness für Unternehmer aus.

Entlastung für unternehmerischen Mittelstand
Die SVA sei sich ihrer großen Verantwortung gegenüber den 750.000 Versicherten bewusst und habe in den vergangenen drei Jahren gemeinsam mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Gesundheitsminister Alois Stöger bereits dutzende Verbesserungen und Leistungserweiterungen durchgesetzt. "Unsere nächsten Schritte gehen in Richtung Entlastung und einem fairen Umgang mit den Leistungsträgern", so Leitl.

Christoph Leitl stellte die weiteren Pläne der SVA vor, um mehr Fairness für die Versichertengemeinschaft der Selbständigen zu schaffen. "Die Mindestprämie für die Krankenversicherung muss an jene der Unselbständigen angeglichen werden und die Mindestbeitragsgrundlage von rund 700 auf etwa 500 Euro sinken. Das bringt eine doppelte Entlastung und einen zusätzlichen Anreiz, weil die Lohnnebenkosten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber geringer ausfallen." Derzeit bezahlen Selbständige eine Mindestprämie in der Krankenversicherung von 54 Euro, Unselbständige bezahlen 30 Euro.

Gleichzeitig solle die Höchstbeitragsgrundlage eingefroren werden. "Diese Beitragsbremse soll verhindern, dass die Schere zwischen Mindest- und Höchstprämien noch weiter aufgeht, denn schon jetzt bezahlen die hohen Einkommensbezieher für die selbe Leistung bis zu 10-mal mehr, als kleine Einkommensbezieher", erklärt Peter McDonald, SVA Obmann-Stv. Auch der demographischen Entwicklung müsse sich die SVA anpassen: "Längeres Arbeiten soll sich lohnen. Derzeit bezahlen aktive Pensionisten, die parallel noch beruflich aktiv sein wollen volle Pensionsversicherungsbeiträge. Wir wollen Anreize statt Bremsklötze und deshalb diese Beitragslast für aktive Senioren abschaffen."

Die Erfahrungen mit dem neuen Krankengeld zeigen, dass die
Leistung schon früher einsetzen muss. "Selbständige sollen in Zukunft bei langer Krankheit oder nach einem Unfall nicht erst nach der sechsten Woche, sondern schon früher eine Unterstützungsleistung erhalten. Ideal wäre - bei langer Krankheit - rückwirkend ab dem 1. Tag", so Leitl.

Neben diesen beiden großen Entlastungsmaßnahmen für Leistungsträger hat die SVA noch ein Bündel weiterer Maßnahmen, die derzeit in den Wirtschaftsparlamenten zur Abstimmung kommen. Dazu zählt etwa eine Flexibilisierung der Beitragsvorschreibung. "Unternehmer sollen künftig selbst über eine flexible Herabstufung oder Erhöhung der vorläufigen Beitragsgrundlage entscheiden können und darüber, ob sie eine monatliche oder eine quartalsweise Beitragsvorschreibung bevorzugen", so McDonald.

Für Obmann-Stv. Wilhelm Turecek ist die Weiterentwicklung von Prävention und Vorsorge ein Schwerpunkt für 2014: "Der Gesundheits-Check Junior soll österreichweit ausgerollt werden. Seit Oktober 2013 läuft das Pilotprojekt erfolgreich in Wien und im Burgenland und schließt eine Versorgelücke für Kinder und Jugendliche zwischen 6 bis 17 Jahren." Es sei bereits viel erreicht worden, aber für McDonald gilt nun: "wir wollen das Netz zur sozialen Absicherung für die Selbständigen noch enger schnüren und die Unternehmer weiter entlasten, damit sie sich voll und ganz auf Ihren Betrieb konzentrieren können".

SVA - Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft
Die SVA ist der Sozialversicherungsträger für Österreichs Selbständige und betreut als gesetzliche Krankenversicherung rund 750.000 Kunden, davon 370.000 aktiv Erwerbstätige, 140.000 Pensionisten und 233.000 Angehörige. Als gesetzliche Pensionsversicherung ist die SVA für 390.000 Versicherte zuständig.

 

 

 

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