Wien (universität) - Die 23. internationale ISAZ-Konferenz versammelt unter dem Titel "Animals and
Humans Together: Integration in Society" von 19. bis 22. Juli 2014 mehr als 250 der weltweit führenden
WissenschafterInnen auf dem Gebiet der Mensch-Tier-Beziehung (Anthrozoologie) in Wien. Die Tagung findet zum ersten
Mal in Österreich statt, und zwar am Biozentrum der Universität Wien (UZA I, Althanstraße 14, 1090
Wien).
Nach Jahrzehnten des Dornröschendaseins der Anthrozoologie (Naturwissenschaften der Mensch Tier-Beziehung)
und Human-Animal Studies (Sozial- und Geisteswissenschaften) erlebt die Erforschung der Mensch-Tierbeziehung einen
wahren Boom an den
Universitäten weltweit.
Fokus der Tagung ist das Zusammenleben von Mensch und Tier sowie die daraus resultierenden wechselseitigen Effekte.
Neue Forschungsergebnisse etwa in den Bereichen der tiergestützten Therapie und Pädagogik unterstreichen
die zunehmende wissenschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Anthrozoologie und Human-Animal Studies. Die
Tagung bietet führenden VertreterInnen aus Forschung, Meinungsbildung, Wirtschaft und Politik sowie PraktikerInnen
und Studierenden ein transdisziplinäres Forum mit einem umfangreichen Programm, u.a. mit Keynotes, Vorträgen,
Workshops sowie Poster-Präsentationen. Die Themen und Disziplinen sind vielseitig und reichen von der Biologie,
Psychologie, Bildungswissenschaft, Anthropologie und Soziologie bis hin zur Human- und Veterinärmedizin.
Internationale Vorträge
Highlights der Veranstaltung sind die öffentlichen Vorträge von James Serpell, Professor für
Ethics & Animal Welfare an der University of Pennsylvania, der sich vor allem mit der Bindung zwischen Kumpan-Tieren
und Hunden beschäftigt, und Benjamin L. Hart, der sich mit dem Verhalten von Haustieren und der Beziehung
der Menschen zu ihren Tieren an der University of California, Davis, beschäftigt. Darüber stehen allen
TagungsteilnehmerInnen die Plenarvorträge folgender WissenschafterInnen zur Auswahl: Robin Gabriel, Professorin
an der University of Colorado, Denver, die zu Pferdetherapie für autistische Kinder forscht, Rob Knight, Molekular-Biophysiker
an der University of Colorado, Boulder, der sich mit der Beziehung zwischen Menschen und den vielfältigen
Ausformungen ihrer Mikrofauna und -flora beschäftigt, und Kerstin Meints, Professorin für Developmental
Psychology an der University of Lincoln (UK), die u.a. untersucht, wie Menschen die Mimik und Körpersprache
vor allem von Hunden lesen.
Organisiert wird die Tagung von der Forschungsgruppe für Mensch-Tierbeziehung, Department für Verhaltensbiologie
der Universität Wien, in Kooperation mit dem Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen
Universität Wien.
Die Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung befasst sich mit den sozialen Beziehungen zwischen Menschen und ihren
Tieren. Diese Beziehungen werden mit Methoden aus Verhaltensbiologie, Physiologie und Psychologie aus evolutionärer
Perspektive beleuchtet. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass Mensch-Tier-Beziehungen als echte Sozialbeziehungen
aufzufassen sind.
Das Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist ein universitäres
Kompetenzzentrum zur Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und ihrer Grundlagen in den Bereichen Kognition, Verhalten,
Komparative Medizin und Ethik.
Die international Gesellschaft für Anthrozoologie (International Society for Anthrozoology, ISAZ) wurde 1991
als unterstützende Organisation zur Erforschung von Mensch-Tier- Interaktionen gegründet. ISAZ ist ein
weltweites, interdisziplinäres Netzwerk, dessen Mitglieder Studierende, WissenschafterInnen und ExpertInnen
auf dem Gebiet der Anthrozoologie sind.
Programm und Anmeldung: http://isaz2014.univie.ac.at/
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