Sozialhaus Oberwart: kostenlose und anonyme Beratung und Begleitung, vorübergehende Wohnmöglichkeit
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Seit 1986 ist das Sozialhaus in Oberwart eine Anlaufstelle für Frauen
und deren Kinder sowie Familien, die sich in einer sozialen Notlage befinden. Das Sozialhaus bietet kostenlose
und anonyme Beratung und Begleitung sowie eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. „Die Hemmschwelle, Hilfe
anzunehmen, ist noch immer sehr hoch. Es ist deshalb wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass das Burgenland
ein dicht geknüpftes Netzwerk bietet, um Menschen in Not unter die Arme zu greifen“, betonen Soziallandesrat
Peter Rezar und Frauenlandesrätin Verena Dunst. Das Burgenland verfügt als einziges Bundesland über
ein Sozialhaus. Geführt wird das Sozialhaus vom Verein „Die Treppe – Betreutes Wohnen“ - ein privater Verein,
der non-profitorientiert arbeitet. Finanziert wird das Sozialhaus aus Mitteln des Landes Burgenland.
Die Einrichtung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, sagt Vereins-Obfrau Gabriele Arenberger: „Als
ich vor 14 Jahren die Funktion der Obfrau übernommen habe, lag die Auslastung des Hauses im Jahresschnitt
bei 30 Prozent, heute sind wir bei 50 bis 75 Prozent.“ Das Ziel des Sozialhauses ist es, Frauen und deren Kinder
sowie Familien, die sich in einer sozialen Notlage befinden, dabei zu unterstützen, sich eine neue Existenz
aufzubauen. Das Sozialhaus wird von drei Mitarbeiterinnen betreut und verfügt über elf Wohnungen - drei
für Familien und acht für Frauen mit oder ohne Kinder. „Der Verlust der Wohnung oder des Hauses ist eine
fatale Situationen, mit der Betroffene alleine nicht zurecht kommen. Das Sozialhaus bietet rasch und unbürokratisch
qualifizierte Hilfe“, betont Rezar. Hilfesuchende müssen dabei keine finanziellen Risiken befürchten.
Regressansprüche sind im Burgenland gesetzlich nicht vorgesehen.
„Es ist gesellschaftspolitisch enorm wichtig, dass Familien, Alleinerziehende – besonders Frauen – bei der Bewältigung
ihrer Aufgaben bestmöglich unterstützt werden. Daher hat das Land Burgenland eine ganze Reihe von frauen-
und familienfördernden Maßnahmen entwickelt und bietet diese auch an. Bei all diesen Maßnahmen
haben natürlich all jene, die Frauen in Krisen- und Notsituationen zugutekommen, absoluten Vorrang.“ Hilfe
bieten unter anderem auch ein Gewaltschutzzentrum, in jedem Bezirk eine Frauenberatungsstelle mit der Möglichkeit
einer kostenlosen juristischen Rechtsberatung sowie Kriseninterventionswohnungen in Kooperation mit der OSG.
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