Wien (rk) - LGV-Frischgemüse und Wien Energie nahmen auf dem Dach der LGV-Zentrale in Wien Simmering eine
Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 300 Kilowattpeak offiziell in Betrieb. Zusammen mit einer zweiten Anlage,
die im Laufe des Jahres fertiggestellt und über eine Leistung von 575 Kilowattpeak verfügen wird, entsteht
das größte Aufdach- Bürgersolarkraftwerk Wiens. Beide Photovoltaikanlagen werden die Sortier- und
Kühlanlagen für Österreichs größten Gemüseanbieter mit sauberem Strom versorgen.
Ökostrom für Wiener Gemüse
Der Vorstand der LGV-Frischgemüse Gerald König zeigt sich über die Eröffnung der Anlage erfreut:
„Wir von LGV-Frischgemüse arbeiten seit Jahren auf allen Ebenen daran, unseren Energiebedarf umweltfreundlich
und nachhaltig zu decken. Aus unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Wien Energie entsteht nun das größte
Aufdach-Bürgersolarkraftwerk Wiens, das es uns ermöglicht, einen Großteil der in der Zentrale benötigten
Energie ökologisch aus Sonnenkraft zu gewinnen. Für uns ergänzt die neue Photovoltaikanlage perfekt
unseren Weg zu einer vollständig nachhaltigen Gemüsewertschöpfungskette – im Interesse unserer Gärtner
und Kunden“.
„Mit dem neuen Bürgersolarkraftwerk wird die Versorgung mit frischem Gemüse in Wien noch ökologischer.
Über 1.200 Paneele sorgen dafür, dass die gesamte Sortierlogistik der LGV ab sofort mit Sonnenstrom betrieben
werden kann. Nach der Erweiterung der Anlage auf 3.500 Paneele erfolgt in wenigen Monaten auch die Kühlung
des Gemüselagers mit sauberem Strom. Dann können rund 60 % des gesamten Strombedarfs in den kommenden
25 Jahren aus Sonnenenergie am Standort gedeckt werden“, erklärt Wien Energie-Geschäftsführerin
Susanna Zapreva. „Der Ausbau der Bürgerbeteiligungs-Kraftwerke von Wien Energie schreitet zügig voran.
Mit dem Beispiel hier zeigen wir, wie Verbrauch und Produktion optimal aufeinander ausgerichtet werden können,
damit ist eine zuverlässige, effiziente und ökologische Stromversorgung zur Zufriedenheit unserer Kunden
möglich ist“, so Zapreva weiter.
Der Vorsitzende des LGV-Aufsichtsrats Robert Fitzthum ergänzt: „Das größte Aufdach-Bürgersolarkraftwerk
Wiens, das aus der Kooperation zwischen LGV-Frischgemüse und Wien Energie realisiert werden kann, zeigt, dass
starke Partnerschaften einen Mehrwert für die Umwelt und die ganze Region schaffen können. Uns freut
vor allem die große und positive Resonanz der Bürger auf unsere Initiative“.
Auch Renate Angerer, Bezirksvorsteherin des 11. Wiener Gemeindebezirks, begrüßt dieses Vorhaben: „Ich
bin stolz, dass mit dem neuen Bürgersolarkraftwerk auf den Dächern der LGV-Frischgemüse die nachhaltige
Landwirtschaft im Bezirk und in der Stadt gefördert wird. Simmering steht damit nicht nur für großflächigen
Gemüseanbau, sondern auch für erneuerbare Energieproduktion. Ein besonderes Plus an diesem Modell ist,
dass sich auch Bürgerinnen und Bürger, die kein eigenes Haus besitzen, am Photovoltaikausbau bzw. der
umweltfreundlichen Gemüseversorgung beteiligen können“.
Das Beteiligungsmodell im Detail
Wien Energie errichtet, plant und betreibt die Anlage, speist den Ökostrom ins allgemeine Netz ein und
trägt sämtliche Aufwendungen. Über die http://www.buergerkraftwerke.at
kann jede Bürgerin, jeder Bürger sich bis zu maximal zehn Photovoltaik-Module, auch Paneele genannt,
sichern. Ein Paneel kostet 950 Euro. Mit Einzahlung des Erlagscheins, der per Post zugestellt wird, tritt der Vertrag
mit Wien Energie in Kraft. Wien Energie errichtet das Photovoltaik-Modul für die BürgerInnen. Die einzelnen
Bürgerinnen und Bürger vermieten die Paneele an Wien Energie und erhalten dafür jährlich 3,1
Prozent Vergütung (29,45 Euro pro Jahr/ganzem Paneel). Die Laufzeit beträgt mindestens fünf Jahre,
wobei es eine Möglichkeit zur vorzeitigen Kündigung gibt. Nach Ablauf der Lebensdauer der Anlage nach
zirka 25 Jahren kauft Wien Energie die Photovoltaik-Module zurück und der Beteiligungsbetrag fließt
zur Gänze an die Bürgerinnen und Bürger retour.
Die bereits in Betrieb gegangene PV-Anlage im Überblick
- Standort: Haidestraße 22, 1110 Wien
- Leistung: 300 kWp
- Aufständerungssystem: Aufdachanlage
- Anzahl der Module: 1.200
- Modulfläche: ca. 2.000 m²
- Dachfläche: ca. 3.100 m²
- Jährliche Produktion: ca. 300 MWh (Versorgung von über 120 Haushalten)
- CO2-Einsparung: ca. 120 Tonnen CO2 jährlich
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