Kärnten geht gemeinsam mit Steiermark und Burgenland neue Wege – Bildungsreferent LH Kaiser
präsentierte neue Lehrerausbildungspläne - Resonanzgruppe wurde installiert
Klagenfurt (lpd) - Im Medienraum des Amtes der Kärntner Landesregierung präsentierte Bildungsreferent
Landeshauptmann Peter Kaiser am 09.07. gemeinsam mit dem amtsführenden Präsidenten des Landeschulrates,
Rudolf Altersberger, der Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Marlies Krainz-Dürr und
der Vizerektorin der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Christina Beretta die Pläne für die Lehrerinnen-
und Lehrerausbildung Neu. Ihr Start ist im Herbst 2015/16 vorgesehen.
Erstmals in der Bildungsgeschichte Kärntens gibt es ab dem Schuljahr 2015/16 eine gemeinsame Lehrerausbildung
auch dank des Entwicklungsverbund Süd-Ost Kärnten, der im Herbst 2013 aus der Taufe gehoben wurde und
eine Vorreiterrolle übernommen hat“, stellte der Landeshauptmann fest. Ihm gehören die Pädagogische
Hchschule Kärnten, die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, die Pädagogischen Hochschulen der Steiermark
und des Burgenlandes und die Karl-Franzens-Universität Graz an.
Damit die Ergebnisse der Entwicklungsarbeit der sechs Bildungsinstitutionen gebündelt und gut umgesetzt werden
können, haben die Universität Klagenfurt und Pädagogische Hochschule Kärnten eine Resonanzgruppe
gegründet. Sie besteht aus je drei Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Institutionen. Der amtsführende
Präsident des Landesschulrates, Rudolf Altersberger ist ein Mitglied, sodass alle Informationen ausgetauscht
und gemeinsame strategische Zielsetzungen für Kärnten gesetzt werden können“, so Kaiser.
Für den Landeshauptmann garantieren die neuen Ausbildungspläne und Curricula künftig mehr Mobilität
und Durchlässigkeit. „In Zukunft werden alle Lehrerinnen und Lehrer, egal in welchem Schultyp sie unterrichten,
eine vierjährige Grundausbildung bis zum Bachelor und danach ein Praxisjahr absolvieren. In weiterer Folge
können sie das zweijährigen Masterstudium abschließen oder berufsbegleitend absolvieren. Es gibt
somit ein Jahr mehr Ausbildung für alle Lehrer“, nannte er die wesentlichen Neuerungen der Ausbildung. Bedauert
wurde von seiner Seite, dass die Kindergartenpädagoginnen in dem neuen Ausbildungsschema nicht integriert
seien.
„Mit der neuen Ausbildung wird zudem die hohe Wertigkeit der Elementarpädagogik gestärkt und die Mehrsprachigkeit
und Interkulturalität weiter ausgebaut“, betonte Kaiser ebenfalls. Ein drittes wichtiges Ziel, welches von
ihm als Bildungsreferent weiter vorangetrieben werde, sei die Einführung der politischen Bildung als Pflichtfach
ab der fünften Schulstufe. „Eine Demokratiewerkstatt mit der Pädagogischen Hochschule wurde bereits eingerichtet
und von meiner Seite werden weitere aktive Schritte in diese Richtung folgen“, teilte er mit.
„Die Lehreinnen und Lehrer und die Schüler brauchen die beste Bildung und Ausbildung und eine professionelle
Lehrerausbildung ist mit dem Cluster, in dem Kärnten sich stark zu Wort meldet, garantiert“, teilte Altersberger
mit. In Kärnten gibt es derzeit 8.000 Lehrerinnen und Lehrer an 400 Schulen die 70.000 Schüler unterrichten.
Die neue Ausbildung stelle eine Qualitätsverbesserung für alle Lehrer dar und biete zudem die Chance,
den hohen Bedarf an Mehrfachqualifikationen abzudecken.
„Wir wollen eine gute, zeitgemäße, praxisorientierte und sinnzentrierte Ausbildung anbieten und unsere
Curricula sind fast fertig“, sagte Krainz-Dürr. Die PH-Rektorin teilte mit, dass Volksschullehrer/innen künftig
im Rahmen ihres Studiums Schwerpunkte in bestimmten Fachbereichen setzen und sich vertiefen können (u.a. Mehrsprachigkeit,
Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften). Gleichzeitig gab sie bekannt, dass Klagenfurt über die erste gemeinsame
Verbundprofessur für „Didaktik der Mathematik in der Grundschule“ verfügt. „Diese teilen sich die Universität
und Pädagogische Hochschule ohne Konflikte.“
Für Beretta hat die neue Ausbildung viel Potential. „Über institutionelle Grenzen hinaus wird künftig
eine moderne, praxisorientierte Ausbildung geschaffen, die bereits ab dem zweiten Semester mehr Praxis und Pädagogik
bietet“, hob sie hervor.
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