"StreetworkerInnen" Oberwart: Erwachsene Ansprechpartner auf Vertrauensbasis
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Viele Kinder und Jugendliche müssen mit sich und ihren Problemen alleine
zu Recht kommen. Das gelingt nicht allen gleich gut und gleich problemlos. Manche brauchen die Hilfe und Unterstützung
der Gesellschaft. „Streetwork“, eine spezielle Methode der Sozialarbeit, wird dort notwendig, wo immer mehr Jugendliche
einen Großteil ihrer Sozialisation erfahren – auf der Straße, in Parks oder in Gasthäusern. So
sind „StreetworkerInnen“ von Rettet das Kind im Auftrag des Landes Burgenland und der Stadtgemeinde seit Ende 2004
in Oberwart tätig. Konkret suchen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Problemen und Bedürfnissen erwachsene
Ansprechpartner, von denen sie ernst genommen werden. Der Fortbestand von „Streetwork“ in Oberwart soll, so die
VerantwortungsträgerInnen unisono, durch einen mehrjährigen Vertrag abgesichert werden.
„Die Notwendigkeit ‚Streetwork’ in Oberwart anzubieten, ist, ausgelöst durch die Ergebnisse einer Studie,
von Experten an mich herangetragen worden. Diese Initiative ist etwas sehr wichtiges, weil es Sozialarbeit ist,
die auf die Kinder und Jugendlichen zugeht. Gut für diejenigen, die noch nichts brauchen und hilfreich für
diejenigen, die schon Hilfe brauchen, aber sich noch nicht eingestehen können, dass es so ist. Die ständige
Pflege des Beziehungsnetzes mit den Kindern und Jugendlichen sowie die eigentliche Präventions-, Unterstützungs-
und Betreuungstätigkeit der Sozialarbeiter bilden dabei gleich wichtige Säulen“, erklärte dazu Sozialreferent
Dr. Peter Rezar, der von Seiten des Landes aus diese Initiative mit jährlich 70.000 Euro unterstützt.
Die „Streetworker“ in Oberwart versuchen mit den Jugendlichen, die sich in nicht gerade einfachen Lebensphasen
befinden, in Kontakt zu kommen und eine Gesprächsbasis zu finden. Der zweite Hauptbereich ist die Betreuung
im so genannten „Streetworker-Haus“, einer zentral gelegenen Anlaufstelle, wo Jugendliche zu regelmäßigen
Öffnungszeiten willkommen sind und eine „familiäre Atmosphäre“ erfahren. Eine konstante Gruppe von
etwa 120 Jugendlichen nutzt das Angebot dieses Hauses. Das Alter der Jugendlichen wird immer jünger und bewegt
sich immer mehr in Richtung unter 16. Rund 70 Prozent der Jugendlichen kommen direkt aus Oberwart, der Rest aus
den umliegenden Gemeinden.
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