Anpassung der Bundesförderung bleibt dennoch dringend notwendig
Wien (feei) - "Wir begrüßen es sehr, dass Bundesminister Reinhold Mitterlehner in seinem
Entwurf zum Fach-hochschulentwicklungs- und Finanzierungs-Plan einen Ausbau der Studienplätze auf insgesamt
50.000 vorsieht. Dennoch sind die Bundesmittel die mit Abstand wichtigste Finanzierungskomponente im österreichischen
Fachhochschulsektor", betont Dr. Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI - Fachverband der Elektro-
und Elektronikindustrie und Obmann der Fachhochschule Technikum Wien. "Aus diesem Grund muss gleichzeitig
eine rasche Valorisierung der Fördermittel stattfinden, um die hohe Qualität in Forschung, Lehre und
studentischer Betreuung zu halten."
Über 80 Prozent der Gesamterlöse der FH Technikum Wien im Studienjahr 2012/13 stammen aus der Bundesförderung.
Die Studiengebühren als zweitwichtigste Finanzierungsquelle schlagen nur mit rund neun Prozent zu Buche. Sollte
bis 2018 keine angemessene Aufwertung erfolgen, wird der reale Wert der Bundesförderung aller Voraussicht
nach bis dahin um 40 Prozent unter dem 1994 eingerichteten realen Wert liegen.
"Das wäre nicht nur fatal für die Fachhochschulen, sondern auch für die heimische Wirtschaft",
stellt Roitner fest. Die Fachhochschulen sind als Aus- und Weiterbildungseinrichtungen unentbehrlich ge-worden.
Sie bilden praxisnah hochqualifizierte Arbeitskräfte aus und stehen als Forschungspartner zur Verfügung.
"Als Interessenvertretung von 270 Unternehmen haben wir das Ohr sehr nahe an der Industrie, die nach wie vor
Hände ringend nach top ausgebildeten Fachkräften im technischen Bereich sucht", so Roitner weiter.
Eine Studie des FEEI in Zusammenarbeit mit dem Industriewissenschaftli-chen Institut (IWI) zeigt, dass 90 Prozent
der Unternehmen Probleme haben, technische Positionen zu besetzen -in der Branche fehlen derzeit rund 800 Techniker.
Auch die angewandte und für die Industrie so wesentliche Forschung, die an den Fachhochschulen stattfindet,
kann nur mit Unterstützung von öffentlichen Mitteln gesichert werden. "Derzeit werden vor allem
Einzelprojekte finanziert, zum einen durch Auftraggeber aus der Wirtschaft, zum anderen durch Förderprogramme
der Stadt Wien, des Bundes oder der EU. Eine weniger spezifische Finanzierungs-form würde hier großen
Nutzen schaffen", ist Roitner überzeugt. Nur mit der Anpassung der finanziellen Mittel kann die hohe
Qualität in Forschung, Lehre und studentischer Betreuung gehalten oder auch verbessert werden.
Dem FEEI ist die Ausbildung von technischen Fachkräften ein besonderes Anliegen. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit
der Industrieunternehmen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern zu stärken, gründeten der Fachverband und
einige namhafte Unternehmen 1994 die FH Technikum Wien - heute mit knapp 3.200 Studierenden die größte
rein technische Fachhochschule in Österreich.
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen von rund
270 Unternehmen mit über 59.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von 12,45 Milliarden Euro (Stand
2013). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern - dazu gehören u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, das Forum
Mobilkommunikation (FMK), das UFH, das Umweltforum Starterbatterien (UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber
(VAT) und der Verband der Bahnindustrie (bahnindustrie.at) - ist es das oberstes Ziel des FEEI, die Position der
österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.
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