Studie der Uni Graz bestätigt Österreich als
 zweitgrößten Holz-Importeur weltweit

 

erstellt am
08. 07. 14
10.00 MEZ

Graz (universität) - In Österreich nimmt die Abhängigkeit von Importen der Land- und Forstwirtschaft zu. Besonders sichtbar wird dies beim Bau- und Rohstoff Holz: Laut aktuellen Zahlen ist Österreich nach China der zweitgrößte Importeur von Holz weltweit. WissenschafterInnen des Instituts für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung (ISIS) an der Karl-Franzens-Universität Graz haben in einer Studie erstmals die Daten von Ernte und Import sowie von Verbrauch und Export für alle land- und forstwirtschaftlichen Güter gegenübergestellt.

„Die Abhängigkeit Österreichs von Importen in diesen Bereichen nimmt seit 1995 stetig zu. So verdoppelte sich zum Beispiel die Lücke zwischen heimischen Biomassekonsum und Ernte im Zeitraum 1995 bis 2010“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Alfred Posch, Wissenschafter am ISIS. „Der Verbrauch überstieg in diesem Zeitraum die heimische Extrahierung um 5,4 Millionen Tonnen. Die entstandene Lücke muss natürlich durch Importe gedeckt werden.“ Drastisch sichtbar wird die Situation bei Holz: Gut ein Drittel der Menge, die in Österreich verarbeitet wird, muss bereits importiert werden. Die Statistiken der Studie zeigen, dass Österreich mit einem absoluten Importvolumen von etwa 8,1 Millionen Festmeter nach China mit 37,8 Millionen Festmeter und vor Schweden (7,3 Millionen Festmeter) der zweitgrößte Holzimporteur der Welt ist. Überraschend ist auch, dass bereits 17 Prozent der verfügbaren Holzmenge in Österreich direkt verbrannt werden, ohne vorher der Säge-, Papier- und Plattenindustrie als Rohstoff gedient zu haben. „Im Sinne der Nachhaltigkeit keine begrüßenswerte Entwicklung. Ist doch die stufenweise Nutzung von Holz im Sinne der Umweltschutzes und der Arbeitsplätze zu bevorzugen.“ so Posch.

Da Österreich nicht über eine gesamte detaillierte Statistik der land- und forstwirtschaftlichen Güter verfügt, mussten Daten erhoben und angepasst werden. Ergebnis der Studie ist daher auch, dass Österreich eine profunde Datenbasis braucht, um zielsichere Biomassepolitik zu betreiben. „Steigender Verkehr durch Biomasseimporte schont das Klima nämlich auch nicht“, betont Posch.

 

 

 

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