Durch den Umbau produziert ein Genossenschaftsbau mehr Energie, als er selbst verbraucht und
hat eine positive Energiebilanz.
Kapfenberg/Wien (bmvit) - Im steirischen Kapfenberg wurde am 17.07. die erste Wohnhausanlage, die erfolgreich
zu einem Energie-Plus-Haus saniert wurde, feierlich an ihre Bewohnerinnen und Bewohner übergeben. Durch den
Umbau produziert der Genossenschaftsbau mehr Energie, als er selbst verbraucht und hat eine positive Energiebilanz.
Innovationsministerin Doris Bures war bei der Eröffnung des innovativen Bauprojekts der gemeinnützigen
Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal dabei, das modernste Technologie nun auch im sozialen Wohnbau und dadurch
für die Allgemeinheit zugänglich macht. "Vom technischen Fortschritt müssen alle profitieren.
Der Hausbesitz darf und wird keine Voraussetzung für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und der neuesten
Technologien sein", so die Ministerin.
Bei der Sanierung wurde die 1960 erbaute Wohnhausanlage nicht nur an moderne Wohnbedürfnisse angepasst, sondern
auch viel neue Technologie verbaut. Ein eigens entwickeltes Fassadensystem machte die Sanierung möglich. Die
vorgefertigten Fassadenelemente liefern nicht nur eine hochwertige Wärmedämmung, sondern beeindrucken
vor allem durch die integrierten technischen Innovationen: Neben der gesamten Haustechnik finden auch energieerzeugende
Solarkollektoren und Photovoltaikmodule in den Außenpanelen ihren Platz. "Das Ergebnis ist eine lebenswerte
und moderne Wohnhausanlage, die gleichzeitig ein Kraftwerk ist", erklärt Bures.
Das Haus produziert mehr Energie, als es selbst verbraucht. Anstatt für Heiz- und Stromkosten tief in die
Tasche greifen zu müssen, genießen die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Pilotprojektes den Vorteil,
dass ihr Haus sogar Energie in das allgemeine Stromnetz einspeist. Dank modernster Technik werden im Vergleich
zu bisher außerdem 80 Prozent des Heizwärmebedarfs eingespart. "Den Energiebedarf der wachsenden
Erdbevölkerung nachhaltig zu decken ist eine globale Herausforderung. Wir versuchen diese Frage mit Hilfe
von Forschung und Technik zu lösen", erklärt Ministerin Bures.
Die Sanierung der Wohnhausanlage erfolgte als Teil des bmvit-Forschungsprogramms "Haus der Zukunft".
Seit 1999 wurden dadurch mehr als 450 Forschungsprojekte mit mehr als 63 Millionen Euro gefördert. Diese Investition
macht sich bezahlt: Österreich ist führende Nation im Bereich der Effizienztechnologie. Mit bereits mehr
als 12.000 Objekten, die im Passivhausstandard errichtet wurden, ist Österreich auch bei der praktischen Umsetzung
absoluter Vorreiter. Jedes dritte europäische Passivhaus steht hierzulande.
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