Kommissar Hahn unterzeichnet Aktionsplan mit Italien zur Erhaltung eines „Juwels des europäischen
Kulturerbes“
Brüssel (ec) - Am 17.07. reiste der EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn zur weltberühmten
Ausgrabungsstätte von Pompeji, um einen Aktionsplan mit den italienischen Behörden zu unterzeichnen,
durch den die Arbeiten am EU-Großprojekt zur Bewahrung dieser Stätte beschleunigt werden sollen. Der
Aktionsplan enthält konkrete Maßnahmen und Zielvorgaben für das Projekt, das mit 78 Mio. EUR aus
dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.
Im Vorfeld seines Besuchs sagte Hahn: „Die Bedeutung von Pompeji und des von der EU unterstützten Großprojekts
zur Bewahrung dieser Stätte kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir müssen dringend unsere
Bemühungen intensivieren und die Arbeiten beschleunigen. Die Ausgrabungsstätte von Pompeji ist von zentraler
Bedeutung für Kampanien und die dortige Wirtschaft, für Italien und die Welt. Pompeji zählt ganz
einfach zu den Kronjuwelen des europäischen Kulturerbes. Deshalb bin ich entschlossen, alles in meiner Macht
Stehende zu tun, damit das von der EU geförderte Großprojekt hier Erfolg hat. Der Aktionsplan, den wir
heute mit den italienischen Behörden unterzeichnen, setzt klare Ziele und Fristen für die nächste
Phase und umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die die Einhaltung der Fristen gewährleisten sollen. Der
Aktionsplan soll Ansporn und Motivation sein. Ich rufe alle Beteiligten auf, die Herausforderung anzunehmen und
sich ihrer Verantwortung zu stellen.“
Das Großprojekt Pompeji wurde im März 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt.
Bislang wurden drei Projekte vor Ort abgeschlossen, darunter die Casa del Criptoportico und die Casa delle Pareti
Rosse.
Zwölf Projekte laufen zurzeit (darunter Casa di Sirico, Casa del Marinaio, Casa dei Dioscuri und Casa di Octavianus
Quartio).
Neun Projekte werden demnächst begonnen, darunter die Restaurierung der Casa della Fontana Piccola und der
Casa della Venere in Conchiglia.
Die Kommission und die italienischen Behörden werden den Aktionsplan von jetzt bis zum Ende des Projekts vier
Mal bewerten (im Dezember 2014 und im April, August und Dezember 2015). Dabei werden die Ziele überprüft
und die Fortschritte anhand der gesetzten Ziele beobachtet.
Am 17. Juli wird der Aktionsplan vorgestellt und offiziell unterzeichnet. Anschließend ist gegen 12:30 Uhr
eine Pressekonferenz im Auditorium von Pompeji geplant. Dabei werden Kommissar Hahn, der Staatssekretär im
Amt des italienischen Ministerpräsidenten Graziano Delrio, der italienische Minister für Kultur Dario
Franceschini und der Präsident der Region Kampanien Stefano Caldoro zugegen sein.
Hintergrund
Insgesamt wurden etwa 105 Mio. EUR (EU-Mittel und nationale Beiträge) für das Großprojekt Pompeji
bereitgestellt. Der Beitrag der EU, der im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für
die Konservierung, Pflege und Sanierung der Ausgrabungsstätte von Pompeji bereitgestellt wurde, beläuft
sich auf 78 Mio. EUR und ist Teil des Programms „Kulturelle, landschaftliche und touristische Attraktionen“ im
Finanzierungszeitraum 2007-2013.
Bei dem Projekt kommen die leistungsfähigsten und fortschrittlichsten Technologien zur Konservierung der Ruinen
des weltbekannten UNESCO-Kulturerbes zum Einsatz, das in den letzten Jahren schwer beschädigt wurde.
Ziele des Projekts
Bestandssicherung in der Ausgrabungsstätte, zunächst an den Stellen, die auf der archäologischen
Risikokarte als besonders gefährdet ausgewiesen sind;
Bau einer Wasserkanalisation und eines Entwässerungssystems auf dem nicht freigelegten staatlichen Gelände,
das über die antiken Gebäude herabhängt;
Maßnahmen zur Bestandssicherung, Restaurierung und Bewahrung, bessere Ausbildung der Mitarbeiter der Sonderverwaltung
für die archäologischen Stätten von Neapel und Pompeji, die auf dem Gelände tätig sind.
Besonders in Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe wurden wichtige Maßnahmen getroffen, um das Projekt
gegen die Einflüsse des organisierten Verbrechens zu schützen. In enger Zusammenarbeit mit der Europäischen
Kommission haben die italienischen Behörden einen Sonderpräfekten aus dem italienischen Innenministerium
eingesetzt, der die Sicherheits- und Rechtsaspekte des Projekts von A bis Z begleitet.
|