Klangmuseum nach Wiener Vorbild in Puebla im Haus der Musik in Wien
Wien (hdm) - Seit vielen Jahren bietet das Haus der Musik in Wien, ein Museum der Wien Holding, neue und innovative
Zugänge zum Thema Musik. Ein wesentliches Ziel ist es, vor allem Kindern und Jugendlichen Freude an der Musik
zu vermitteln und erste Impulse zu geben für ein Leben mit Musik. Dieser Ansatz wird nun auch international
fortgeführt. Nach dem Vorbild des Wiener Klangmuseums entsteht im mexikanischen Puebla das "Casa de la
Música Viena".
Ein Haus der Musik für Mexiko
Der Standort des neuen "Casa de la Música Viena" liegt rund 9 km nördlich des historischen
Zentrums von Puebla, in La Constancia Mexicana, auf dem Areal einer ehemaligen Textilfabrik, und ist zugleich der
Hauptsitz der mexikanischen Kinder- und Jugendorchesterinitiative Orquestas Sinfónicas Esperanza Azteca.
Mit dem Transfer des bewährten interaktiven Ausstellungs- und Musikvermittlungskonzepts aus dem Wiener Haus
der Musik nach Puebla, verbinden die Projektpartner die sozialpolitische Aufgabe, v.a. Kindern und Jugendlichen,
für die Musik nicht selbstverständlicher Teil ihres Lebens ist, durch musikalische Bildung und Ausbildung
bessere Möglichkeiten für ihren weiteren Lebensweg zu erschließen. Die Eröffnung des "Casa
de la Música Viena" ist für Mitte 2015 geplant.
Junge Menschen für Musik begeistern
Musik entdecken, genießen, befragen, erkennen, selber machen: Das Haus der Musik will nicht nur so früh
wie möglich die Neugier für Musik wecken, sondern Kindern auch Spaß am Musizieren bringen.
"Das 'Haus der Musik für Mexiko' ist ein Projekt, auf das die Wien Holding gleich in doppelter Hinsicht
stolz sein kann. Zum einen ist es uns als erstes österreichisches Museum gelungen, auf Basis eines Lizenzvertrages
unser Konzept und unser Know-how zu exportieren. Zum anderen ist es eine große Chance, die Kultur- und Musikstadt
Wien international zu positionieren und auch die Idee des Haus der Musik weltweit weiterzutragen, nämlich
Kinder und junge Menschen durch kreatives und spielerisches Erleben von Klängen und Geräuschen für
das Thema Musik zu begeistern", so Komm.-Rat Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien Holding.
Initiatoren des Projekts sind der Direktor des Haus der Musik, Simon K. Posch, und der mexikanische Diplomat, Autor
und Journalist Andrés Roemer, Enkel des 1938 nach Mexiko emigrierten österreichischen Dirigenten Ernesto
Roemer.
"Ziel des Haus der Musik ist es, vor allem Kindern und Jugendlichen Begeisterung, Aufgeschlossenheit und Wissen
im Umgang mit Musik zu vermitteln. Die Errichtung des Casa de la Música in Mexiko ist eine unvergleichliche
Chance, diese Idee weiterzutragen. Das Haus der Musik vermittelt eine Botschaft der Kultur, der Lebensfreude und
der Menschlichkeit, die weit über Wien hinausstrahlt, und ermöglicht einen Zugang zur Kultur über
die Musik, über jede Grenz- und Sprachbarriere hinweg", so Simon K. Posch, Direktor des Haus der Musik.
Prominente Unterstützung für "Casa de la Música"
Stardirigent Zubin Mehta, als Ehrenpräsident im Haus der Musik in Wien aktiv in die Projektidee involviert,
unterstreicht die essentielle Bedeutung, die Musikvermittlung, musikalische Bildung und Förderung, speziell
für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche haben:
"Indem wir die heutige Jugend, die vor dem Hintergrund oft schwierigster sozialer Verhältnisse aufwächst,
dazu anleiten, Freude an der Musik und am Musikmachen zu entwickeln, können wir ganz entscheidend dazu beitragen,
das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken; wir haben Einfluss auf ihr Sozialleben und können
ihre Rolle in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld positiv beeinflussen. Möge dies in eine bessere Zukunft führen,
für sie und unsere Gesellschaft - in Mexiko und überall auf der Welt!"
Tatkräftige Unterstützung erhält das "Casa de la Música" in La Constancia Mexicana
auch durch die Wiener Philharmoniker mit Vorstand Prof. Dr. Clemens Hellsberg. Das Orchester, das auf eine langjährige
Verbundenheit mit dem Haus der Musik in Wien zurückblickt, wird das mexikanische "Casa de la Música"
nicht nur mit Konzerten beehren, sondern dort auch regelmäßig Workshops veranstalten.
"Wie bereits bei der erfolgreichen Realisierung des Virtuellen Dirigenten oder der virto|stage freuen wir
uns als Wiener Philharmoniker, das Haus der Musik auch bei diesem internationalen, musikalischen Vorzeigeprojekt,
welches im Besonderen der Nachwuchsförderung dient, zu unterstützen", erklärt Prof. Dr. Clemens
Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker.
Das Ausstellungskonzept
Das Ausstellungskonzept des "Casa de la Música" orientiert sich an dem Prinzip des Wiener
Erlebnismuseums und erfährt regionaltypische Adaptionen. In ihrer Form einzigartige Installationen wie "der
virtuelle Dirigent", das Mozartnamensspiel "Namadeus" oder das multimediale Musiktheater "virto|stage"
werden, wie auch das spezifische räumliche Gestaltungskonzept des Wiener Haus der Musik entsprechend transferiert,
sämtliche Exponate nach genauen Vorgaben 1:1 nachgebaut. Als wichtige Ergänzung entstehen im "Casa
de la Música Viena" Sonderausstellungsflächen, die temporär mit unterschiedlichen musikalischen
Inhalten bespielt werden sollen. Hierbei wird ein wiederkehrender Schwerpunkt auf der mexikanischen Musik liegen.
Zuständig für die architektonische Konzeption und Ausführung des Musikmuseums ist der mexikanische
Architekt Francisco Perez de Salazar V. Als Kurator der regionalspezifischen Inhalte fungiert der Komponist, Dirigent,
Pianist, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge Luis Jaime Cortez.
"Vielleicht ist Musik die Kunstform, deren Medialisierung am weitesten vorangetrieben und verbreitet wurde.
Sicher aber ist Musik die Kunstform, welche die Neuen Medien - zu Instrumenten ausentwickelt - am intensivsten
zur Gestaltung eingesetzt hat. Aber gerade zum Thema Oper, dem Gesamtkunstwerk par excellence, kann Medienkunst
mit ihren Möglichkeiten der Interaktion einen Gestaltungsbeitrag gleichermaßen zur Inhaltlichkeit und
zur Methodik leisten - siehe 'zeitperlen virto|stage' - und dies ist gleichzeitig das Format des Haus der Musik",
so der Medienkünstler Johannes Deutsch.
Die Finanzierung
Getragen und finanziert wird das Projekt "Casa de la Música" in Mexiko durch ein PPP-Modell.
Beteiligt sind der Bundesstaat Puebla mit seiner Kulturabteilung (CECAP) unter Generalsekretär Jorge Alberto
Lozoya, der Bund mit seiner Kulturabteilung im Ministerium FONCA unter Generaldirektor Moisés Rosas Silva.
Der private Investor FUNDACIÓN AZTECA, eine von der UN ausgezeichnete mexikanische Non-Profit-Organisation,
die soziale Projekte für Kinder und Jugendliche ermöglicht, fördert und umsetzt, wird mit Vorstand
Esteban Moctezuma und Ricardo Salinas Pliego, Vorstand und Gründer der Grupo Salinas und Inhaber der Fundación
Azteca sowie mehrerer Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren das Projekt unterstützen.
Der Lizenzvertrag zwischen dem Haus der Musik Wien und den mexikanischen Partnern wird auf unbestimmte Dauer abgeschlossen.
"Die Lizenzeinnahmen von jährlich Euro 100.000 werden wir in nötige Instandhaltungsmaßnahmen
bestehender Installationen und vor allem in die Entwicklung neuer, innovativer Musikprojekte investieren, um auch
künftig unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden zu können", so Simon K. Posch, Direktor
des Haus der Musik.
In einer Kabinettausstellung im Haus der Musik Wien sowie in Form einer Online- Dokumentation wird das mexikanische
Museumsprojekt der Öffentlichkeit umfangreich vorgestellt und laufend über dessen weitere Entwicklung
berichtet.
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