Wolfsegg am Hausruck (ndc) - Das Tauchunternehmen Nautilus Dive Company aus Oberösterreich ist in der Baubranche
für seine Spezialeinsätze unter Wasser bekannt. Jetzt betoniert Nautilus für den Bauriesen Strabag
im Schweizerkanton Wallis eine Fläche von 65.000 m2 unter Wasser: Bis zu 15 Berufstaucher werden hierfür
etwa 6.000 Tauchstunden leisten, und dabei etwa 22.000 m3 Unterwasserbeton einbringen. Der Megaauftrag dauert 2
Jahre!
Den oberösterreichischen Bautauchern wird bei diesem Großauftrag insbesondere ihr Know-how im Bereich
Unterwasserbetonage abverlangt -fallweise wird unter der Wasseroberfläche sogar ein Gefälle bis zu 5
% betoniert. Dafür werden die insgesamt 21 Baugruben zuerst bis zu einer Wassertiefe von max. 23 Metern mit
Baggern ausgehoben. Dann können die Arbeitstaucher die Baugrubensohle mit einer Spezialförderpumpe begradigen,
und die Spundwände mit Hochdruck reinigen. Als letzte Vorarbeit werden Auftriebsanker angebracht, die die
Betondecke unter Wasser bewähren. Bis schlussendlich der Beton in die wassergefüllte Baugrube eingebracht
werden kann, vergehen also Wochen. "Gründliche Vorbereitung ist für Unterwasserarbeiten besonders
wichtig - nur ein kleiner Konstruktions- oder Ausführungsfehler hätte fatale Folgen für das Bauwerk",
so Taucheinsatzleiter Günter Eibensteiner
Neues Verfahren für Unterwasserbetonage
Pro Baugrube werden etwa 3000 m3 Beton mit Hilfe eines neu entwickelten Verfahrens eingebracht, dank dem eine
Genauigkeit von 1 - 2 cm erreicht wird: Der "Hop-Dobber" besteht aus einem zentralen Schüttrohr,
an dessen oberem Ende ein ringförmiger Schwimmer befestigt ist. Damit wird der Beton flächig verteilt,
geglättet und der Höhenausgleich über Kontergewichte hergestellt. Der Schwimmer erzeugt Auftrieb
und wird mit dem Fuß so abgestimmt, dass dieser immer einige Zentimeter im eingebrachten Beton verbleibt.
Die Betonhöhe kann einfach über Markierungen am Schüttrohr kontrolliert werden, durch den Fuß
wird der Beton flächig verteilt und die Betonoberfläche geglättet. Mit diesem neuen Verfahren, das
die Nautilus Dive Company beim Einsatz in der Schweiz erstmals anwendet, wird die gesamte Einbringleistung erhöht.
OÖ Tauchspezialisten international gefragt
Nautilus hat sich in den letzten 20 Jahren zum Spezialisten in
allen Belangen der Unterwasserarbeiten entwickelt und gilt als Marktführer in Österreich. Das Unternehmen
hat seine Position auch durch zahlreiche Aufträge im Ausland erlangt. "2015 stehen neben dem Einsatz
in der Schweiz auch schon Projekte in Libyen, Albanien, Südtirol und der Türkei am Programm. Geplant
ist auch die Einführung einer neuartigen Bojenanlage. Das aus Amerika stammende System ist beinahe Wartungsfrei
und wird von Nautilus als Generalimporteur 2015 auf den europäischen Markt kommen. "Unsere Fachkompetenz
ist international gefragt, und wird von großen Bauträgern wie der STRABAG geschätzt", so Eigentümer
und Geschäftsführer Markus Distler.
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